Zusammenarbeit zwischen LBV und Nationalpark Berchtesgaden für das Bartgeierprojekt offiziell festgelegt

Die hervorragende Zusammenarbeit wird durch die Vereinbarung ganz offiziell geregelt

Dr. Schäffer und Dr. Baier mit der Kooperationsvereinbarung
Die von Dr. Baier und Dr. Schäffer unterschriebene Vereinbarung regelt ganz offiziell die wichtige Zusammenarbeit beider Organisationen

Die Zusammenarbeit zwischen dem Nationalpark Berchtesgaden und dem LBV beim Bartgeierprojekt wird durch eine Kooperationsvereinbarung gefestigt, die Nationalparkleiter Dr. Roland Baier kürzlich an der Informationsstelle Klausbachhaus mit unserem Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer unterzeichnete.

„Wir freuen uns sehr, dass wir dem Bartgeier die Wiederbesiedlung in den Ostalpen mit Auswilderungen bei uns im Nationalpark erleichtern“, erläutert Dr. Baier. „Bartgeier werden seit 1986 in den Alpen ausgewildert. In den Ostalpen läuft die Wiederbesiedlung allerdings noch schleppend." 
Experten schätzen den Gesamtbestand der Bartgeier in den Alpen auf gut 300 Tiere. Die genetische Vielfalt der Population ist noch sehr gering. Ohne weitere Stützung der Population aus gezielten Nachzuchten wäre mit einem hohen Grad an Inzucht zu rechnen.

„Die zwei jungen Bartgeier für den Nationalpark Berchtesgaden stammen aus einer renommierten Aufzuchtstation in Spanien, genauer gesagt aus Andalusien“, erklärt LBV-Vorsitzender Schäffer. „Im Alter von rund 90 Tagen kommen die Jungvögel aus Spanien zu uns und verbringen zunächst einige Tage im Tiergarten Nürnberg, wo sie untersucht, beringt, besendert und die Federn markiert werden. Dann machen sie sich Mitte Juni auf den Weg nach Berchtesgaden“.

Die Vorbereitungen für den Auswilderungstag laufen derzeit auf Hochtouren, ein großes Team rund um Ulrich Brendel und Jochen Grab vom Nationalpark sowie Toni Wegscheider und David Schuhwerk vom LBV arbeitet akribisch daran, dass am Tag der Freilassung im Klausbachtal alles gut geht und die zwei Bartgeier sicher in ihrer Freilassungsnische in der Halsgrube ankommen. Ob es sich um Bartgeier-Männchen oder Weibchen handelt, ist derzeit noch nicht bekannt. „Das Geschlecht der Vögel wird erst bei ihrem Eintreffen in Nürnberg von Tierärzten ermittelt“, erklärt Baier. „Optisch unterscheiden sich die Geschlechter beim Bartgeier nicht.“

Für das Gesamtprojekt „Bartgeier-Auswilderung“ ist ein Zeitraum von zehn Jahren vorgesehen. Die aktuell unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zwischen Nationalpark und LBV umfasst die erste Phase mit einer Projektlaufzeit von zunächst drei Jahren. Künftig sollen im Nationalpark Berchtesgaden jedes Jahr mehrere junge Bartgeier ausgewildert werden, abhängig vom alpenweiten Nachzuchterfolg in den Stationen. „Bei Projekten dieser Art muss man in langen Zeiträumen denken, um dauerhaft Erfolg zu haben“, so Schäffer.

von David Schuhwerk,

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