Mit Marienkäfer & Co. gegen Läuse und andere unerwünschte Gartenbesucher

Eine naturnahe Arbeitsweise ohne Gift vertreibt Schädlinge und schützt Nützlinge

Läuse auf den Rosen, Schnecken am Salat, Apfelwickler am Baum und Buchsbaumzünsler an den Hecken – wer im Garten auf die Suche nach kleinen Tierchen geht, entdeckt nicht nur willkommene Gäste. Doch statt die Giftspritze zu zücken oder gleich die grüne Natur durch grauen Schotter zu ersetzen, sollten liebgewonnene Arten durch naturnahes Gärtnern und „wilde Ecken“ unterstützt werden.

Eine Marienkäfer-Larve frisst ihre Leibspeise, Blattläuse | © Peter Bria © Peter Bria
Eine Marienkäfer-Larve frisst ihre Leibspeise, Blattläuse

Die Natur selbst hält eine Fülle von Möglichkeiten gegen unerwünschte Gartenbesucher bereit. Das können Nützlinge, wie Meisen oder Marienkäfer, sein oder Pflanzen, wie Knoblauch oder Lavendel. Wir brauchen sie nur zu kennen und nutzen. Wir geben Ihnen Tipps, wie man sich gegen die Plagegeister im Garten ohne Gift wehren kann.

Das Aus für die Laus: Marienkäfer, Blaumeisen oder Pflanzensude

Blaumeise füttert Jungvogel, der noch im Nistkasten sitzt und den Schnabel aufsperrt | © Hans Schaffelhofer © Hans Schaffelhofer
Blaumeisen nutzen das reichhaltige Büffet an Blattläusen gerne für ihre Jungenaufzucht

Sie sind lästig, häufig und langlebig: Blattläuse existieren seit mehr als 200 Millionen Jahren auf der Erde. Bei uns kommen rund 800 Arten vor. Ihre Namen verraten meist etwas über ihre bevorzugten Wirtspflanzen. Bekannt und häufig sind die Rosenblattlaus, die Grüne Pfirsichblattlaus oder die Schwarze Bohnenlaus.

Mit ihren Saugrüsseln stechen sie die Leitungsbahnen ihrer Lieblingspflanze an, um an die Eiweiße im Pflanzensaft zu kommen. Die vielen, für die Läuse unverdaulichen Kohlenhydrate werden als sogenannter Honigtau ausgeschieden.

Das beste Mittel gegen Blattläuse ist Ruhe bewahren und die natürlichen Feinde die Arbeit übernehmen lassen. Den größten Appetit auf Läuse haben die Larven von Marienkäfer und Florfliege. Bis zu 800 Blattläuse am Tag kann eine Marienkäferlarve verputzen. Auch Ohrwürmer oder Schlupfwespen finden Geschmack an den kleinen Plagegeistern und Blaumeisen nutzen das reichhaltige Büffet gerne für ihre Jungenaufzucht.

Nehmen die Läuse trotzdem überhand dann helfen verschieden Pflanzensude oder -jauchen. Ein bewährtes Mittel gegen Blattläuse ist ein Brennnesselsud aus frischen Brennnesseln und Wasser, mit dem befallene Pflanzen gegossen und abgesprüht werden. Eine Brühe aus Efeublätter löst auch klebrige Läuse von den Pflanzen.

Pflanzen schützen heißt Nützlinge fördern

Segelfalter auf Lavendel | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Lavendel hält im Zierbeet die Läuse von Rosen fern und zieht außerdem Falter an, so wie diesen Segelfalter

Ein naturnaher Garten bietet viele natürliche Fressfeinde gegen unerwünschte Gartenbesucher. Mit Nisthilfen für Vögel und Insekten können wir die Nützlinge unterstützen. Ohrwürmer freuen sich über einen umgedrehten Blumentopf gefüllt mit trockenem Gras, Blättern oder Holzwolle.

Schon bei der Planung des Gemüsegartens können positive Aspekte berücksichtigt und nützliche Pflanzen eingeplant werden. So vertreiben Knoblauch oder Zwiebeln zwischen Kulturpflanzen nicht nur Blattläuse, sondern auch Wühlmäuse.

Lavendel hält im Zierbeet die Läuse von Rosen fern und Kapuzinerkresse kann als Ablenkung angepflanzt werden, denn sie zieht die Läuse an. Oft hilft es auch, eine befallene Pflanze einfach umzusetzen.

Hilfe gegen (Nackt-)Schnecken

Weinbergschnecke | © Z. Tunka © Z. Tunka
Nicht alle Schnecken sind Schädlinge. Die meisten Gehäuseschnecken wie die Weinbergschnecke sind sogar sehr nützlich

Vor Schnecken scheint im Garten kein Blatt sicher zu sein. Vor allem Nacktschnecken sind fast unersättlich. Gegen sie wirkt meist die Kombination mehrerer Methoden am besten. Viele Nacktschnecken im Garten zeigen, dass das natürliche Gleichgewicht gestört ist.

Auch Schnecken haben natürliche Feinde wie Kröten, Igel und Blindschleichen. Wir können sie mit Stein- und Holzhaufen oder wilden Ecken in unseren Garten locken. Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit. Daher hilft es, den Boden um gefährdete Pflanzen offen zu halten und um Beete eine breite Schicht aus Sägemehl, Kalk und Kaffeesatz zu streuen.

Kein Problem sind die meisten Gehäuseschnecken. Sie leben überwiegend von totem Pflanzenmaterial und die geschützte große Weinbergschnecke oder auch der Tigerschnegel fressen sogar die Eigelege der Nacktschnecken auf.

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