Kita im Aufbruch
Prozessbegleitung Richtung Nachhaltigkeit

Ziel von "Kita im Aufbruch" ist die Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kindertageseinrichtung. Das bedeutet, gemeinsam mit dem Team, den Kindern, den Eltern und dem Träger das Leben in der Kita in vielfältiger Weise nachhaltig zu gestalten. Dafür möchten wir gemeinsam mit Ihnen erarbeiten, wie der Nachhaltigkeitsgedanke im Team gestärkt werden kann, wie es gelingt die Eltern mitzunehmen, was die Nachhaltigkeit für die Gestaltung des Gartens, die Auswahl und Beschaffung des Spielzeugs, die Verpflegung und vieles mehr bedeutet. Welche Bildungsmaßnahmen sind notwendig, damit Kinder ihrer Erfahrungs- und Lebenswelt entsprechend Möglichkeiten haben, sich mit zukunftsrelevanten Themen ganzheitlich auseinander zu setzen, um Kompetenzen und Handlungsoptionen für die Zukunft zu entwickeln? Das alles geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess, bei dem Sie der LBV begleiten möchte.
Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, der Verlust der Biodiversität und knappe Ressourcen verlangen ein Überdenken unserer Werte und Lebensstile und eine neue Sicht auf das Verhältnis von Mensch und Umwelt.
Jeder Einzelne von uns ist gefordert aber auch wir als Gemeinschaft, um uns und den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu erhalten. Es ist ein Prozess, der alle Bildungsbereiche betrifft, somit auch die Kindertageseinrichtung als früheste Bildungseinrichtung für Kinder.
Nach erfolgreicher Bewerbung werden die teilnehmenden Kindertageseinrichtungen über einen Zeitraum von ca. eineinhalb Jahren auf dem Weg zur Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung individuell begleitet.
In 6 Modulen, die nach Absprache in Ihrer Einrichtung durchgeführt werden, setzen wir uns mit verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit auseinander und erarbeiten gemeinsam Ansatzpunkte für Ihre Einrichtung.
Wir beraten und unterstützen Sie dabei, zwischen den Modulen selbständig Aktionen und Maßnahmen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung durchzuführen und weiterzuentwickeln. Dafür steht auch ein kleines Materialbudget zur Verfügung.
Nach der Teilnahme an allen Modulen erfolgt eine feierliche Abschlussveranstaltung, die in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz durchgeführt wird. Die pädagogischen Fachkräfte erhalten ein Zertifikat für die erfolgreiche Prozessbegleitung, die Einrichtungen ein einmaliges Zertifikat als „Kita im Aufbruch“.
Um eine Teilnahme bewerben können sich bayerische Kindertageseinrichtungen aller Träger, die sich bisher nur wenig mit Bildung für nachhaltige Entwicklung auseinandergesetzt haben und (auch) Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren betreuen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Aktuelles
Bewerbungsphase beendet, Kitas werden ausgewählt
Bis 15.05.2022 haben sich Kindertagesstätten aus ganz Bayern für das Projekt „Kita im Aufbruch“ beworben. Die Anmeldephase ist nun beendet und geht in eine zweite Runde. Es folgen Gespräche mit den Trägern der Kindertageseinrichtungen und die Auswahl der Kindergärten.
Jetzt bewerben für Kita im Aufbruch
Bereits 2020 begann das Modellprojekt „Kita im Aufbruch“. Nach erfolgreicher Durchführung sucht der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) für die Fortführung des Projektes Kindertageseinrichtungen aller Träger in Bayern, die Interesse daran haben, sich auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit zu machen.
Ab sofort können sich Kitas um eine Teilnahme an der Prozessbegleitung bewerben. Die Bewerbung erfolgt über das Online-Bewerbungsformular, s. rechts.
Bewerbungsschluss 15.05.2022
Ihre häufigsten Fragen im Rahmen der Bewerbung haben wir für Sie in diesem Dokument zusammengestellt.
Der neue Flyer ist da
17.03.2022 - Der neue Flyer steht Ihnen nun zum Download bereit, s. rechts.

Rückblick 2020 - 2022
Verteilt über ganz Bayern haben sich 5 Kindertageseinrichtungen auf den Weg Richtung Nachhaltigkeit gemacht. Begleitet werden sie dabei vom LBV, Landesbund für Vogel- und Naturschutz, der das Projekt initiierte. Gefördert wird das Modellprojekt durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Das Städtische Haus für Kinder in Augsburg, der Katholische Kindergarten St. Nikolaus in Gerbrunn in Unterfranken, das Haus für Kinder in Bischberg im Norden Bayerns, der Kindergarten Kunterbunt in Olching bei München und die Evangelische Kindertageseinrichtung Unter dem Regenbogen in Pappenheim im Altmühltal haben sich auch unter den erschwerten Rahmenbedingungen durch die Coronakrise auf den Weg gemacht und sind erste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gegangen. Die ersten 5 Module des Modellprojektes Kita im Aufbruch wurden im letzten Jahr erfolgreich absolviert.
Den Anfang bildete das Kennenlernen der Inhalte einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und den 17 Nachhaltigkeitszielen. Auf dieser Basis hat jede Einrichtung unter Einbezug aller Pädagog*innen reflektiert, wo neue Handlungsfelder und Entwicklungspotentiale liegen und an welchen Stellen vielleicht sogar unbewusst bereits im Sinne einer BNE agiert wird.
In einem nächsten Schritt wurden Kinder als auch Eltern in den Prozess ganz praktisch mit einbezogen. Es fanden viele schöne Aktionen unter dem Fokus Nachhaltigkeit statt. Upcyclingprojekte, Plastikreduktion im gesamten Kita-Alltag, Umstellung auf Frischküche mit regionalem, saisonalem und biologischem Angebot, Ideenflyer für Eltern und weitere Kindergärten im näheren Umfeld, Recyclingbüromaterial bieten nur einen kleinen Einblick in die vielfältigen Veränderungen in den Kindergärten.
Nun geht es in die Endphase der Prozessbegleitung, die gleichzeitig den Beginn bzw. die Fortführung des angestoßenen Prozesses bedeutet. Denn Bildung für nachhaltige Entwicklung hört nicht mit einem Projekt auf, sondern versteht sich als tiefgreifender Wandlungsprozess.
Zur Qualitätssicherung wird das Projekt durch eine Evaluation begleitet.
Infoflyer und Kontakt
Infoflyer 2022
Unser Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen

Nach Ablauf der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) fiel 2015 der Startschuss für das UNESCO-Weltaktionsprogramm "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Das fünfjährige Programm (2015-2019) zielte darauf ab, langfristig eine systemische Veränderung des Bildungssystems zu bewirken und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vom Projekt in die Struktur zu bringen.
Es leistete einen wesentlichen Beitrag zur Agenda 2030, die im September 2015 von den Vereinten Nationen (UN) verabschiedet wurde. Die Agenda schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Die Agenda 2030 gilt für alle Staaten dieser Welt, globale Herausforderungen sollen gemeinsam gelöst werden. Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die 17 Ziele berücksichtigen Umwelt, Soziales und Wirtschaft und bedingen einander. Ihnen sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt, die sogenannten "5 Ps": People (Mensch), Planet (Planet), Prosperity (Wohlstand), Peace (Frieden) und Partnership (Partnerschaft). Die Agenda 2030 steht für ein neues globales Verständnis von Entwicklung, es braucht einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Um den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu erreichen, ist BNE essentiell. Daher startete die UNESCO 2020 nach fünf erfolgreichen Jahren UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE mit ihrem neuen Programm "Education für Sustainable Development: Towards achieving the SDGs" - kurz "ESD for 2030". Damit wird die Bedeutung von BNE für die Erreichung der gesamten Agenda 2030 hervorgehoben.
Die Bildungsarbeit des LBV orientiert sich am SDG Ziel 4.7: "Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen."
Der LBV ist Mitglied des Fachforums „Frühkindliche Bildung“ zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele des UNESCO-Weltaktionsprogramm "Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Im Rahmen des UNESCO-Weltaktionsprogramms hat der LBV bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Den Titel "Ausgezeichnetes Netzwerk der UNESCO-Weltaktionsprogramms" erhielten das "Netzwerk der LBV-Umweltbildungseinrichtungen", das Netzwerk "ÖkoKids - KindertageseinRICHTUNG NACHHALTIGKEIT" sowie das "Bayerische Netzwerk Umweltschule in Europa - Internationale Nachhaltigkeitsschule". Als "Lernort" wurde das "LBV-Referat Umweltbildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet.
Kooperationspartner
"Kita im Aufbruch" ist eine Maßnahme des LBV. Sie wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
