Der Vogel des Jahres

Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025

Seit 1971 küren NABU und LBV den Vogel des Jahres, inzwischen stimmt ganz Deutschland in einer öffentlichen Wahl im September über den Jahresvogel ab. Die Aktion hat vom Baum bis zum Höhlentier des Jahres zahlreiche Nachahmer gefunden. 2025 ist der Hausrotschwanz Vogel des Jahres.


Im Jahr 2025 trägt der Hausrotschwanz die Krone der Vogelwelt. Er löst seinen Vorgänger den Kiebitz als Vogel des Jahres ab. Bei der vierten öffentlichen Wahl des LBV und seinem bundesweiten Partner NABU haben insgesamt knapp 145.000 Menschen abgestimmt. 33.289 (28,2 Prozent) Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz.

Als Insektenfresser ist der Hausrotschwanz vom Insektenrückgang in naturfernen Gärten und durch intensive Landwirtschaft betroffen. Außerdem gehört er zur Gruppe der Gebäudebrüter, die es an unseren modernen Gebäuden immer schwerer hat, Nistmöglichkeiten zu finden.

Der Hausrotschwanz in Bayern

Hausrotschwanz auf Stein | © Rosl Rößner © Rosl Rößner

Klein, flink und ein gern gesehener Gast in Bayerns Gärten - der Hausrotschwanz fällt mit seinem rostroten Schwanz und seiner lebhaften Art sofort auf.  Als Jahresvogel und Insektenfresser steht er für naturnahe Gärten und vertritt die Gruppe der Gebäudebrüter.

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros), volkstümlich auch Rotschwänzle oder Rußvogel genannt, ist ein kleiner Singvogel, der unsere Städte und Dörfer für sich erobert hat. Ursprünglich ein Bewohner des steinigen Berglands, fühlt er sich heute in Gärten, Hinterhöfen und Parks zuhause. Dort findet er oft gute Bedingungen zum Brüten. Sein unverkennbares Merkmal: der rostrote Schwanz, der im Kontrast zu seinem dunklen Gefieder steht.

Oft hört man ihn, bevor man ihn sieht: Die einprägsame und laute Gesangsstrophe des männlichen Hausrotschwanzes besteht aus klappernden, knirschenden, pfeifenden und fauchenden Elementen. Bereits im Morgengrauen schallt sein Lied von den Dächern. Als echter Frühaufsteher startet er ein bis zwei Stunden vor Sonnenaufgang und eröffnet so das morgendliche Vogelkonzert.

Lebhaft und agil, sitzt der Hausrotschwanz selten still: Er jagt im Zickzackflug nach Insekten, knickst mit seinen langen Beinen und zittert mit dem Schwanz. Den Winter verbringt der Vogel des Jahres 2025 als Kurzstreckenzieher traditionell in Südwestfrankreich und dem Mittelmeerraum bis Nordafrika. Doch aufgrund der milder werdenden Winter bleiben immer mehr Individuen auch in Bayern.

 

Naturnaher Garten | © Peter Bria © Peter Bria
Ein naturnaher und vogelfreundlicher Garten bietet nicht nur dem Hausrotschwanz ein Zuhause.

Ein Garten für den Vogel des Jahres

Als Insektenfresser leidet der Hausrotschwanz unter dem Rückgang von Insekten durch naturferne Gärten und die intensive Landwirtschaft. Ein blühender uns abwechslungsreich gestalteter Garten oder Balkon bietet ihm wertvollen Lebensraum. Tipps für ein kleines Vogelparadies:

  • Wilde Ecken schaffen: Lassen Sie in einem Teil des Gartens die Natur wachsen und blühen
  • Strukturen bieten: Reisighaufen, Totholz oder Steine schaffen Rückzugsorte und Brutstätten für Insekten und Ansitzwarten für den Hausrotschwanz
  • Heimische Pflanzen wählen: Wildstauden, Kräuter und Sträucher fördern Insektenvielfalt
  • Auf Pestizide, Mähroboter und Laubbläser verzichten: So bleibt der Lebensraum für den Hausrotschwanz und seine Beutetiere intakt

Mut zur Lücke

Der Hausrotschwanz ist eigentlich ein Felsbewohner. Als unsere Städte und Dörfer immer weiter wuchsen, fand er dort ähnliche Bedingungen wie in seinem ursprünglichen Lebensraum. Gebäude wurden für ihn zu idealen „Ersatzfelsen", wo er in Mauerspalten oder unter Dachgiebeln sein Nest baut. Doch moderne Gebäude haben oft keine Hohlräume mehr. Zur Wahl war der Hausrotschwanz deshalb mit dem Slogan „Mut zur Lücke" angetreten. Künstliche Nisthilfen und bewusst gestaltete Nischen helfen ihm, im Siedlungsraum ein Zuhause zu finden. So können Sie den Siedlungsraum unterstützen:

  • Nistbrettchen anbringen unter dem Dach oder Halb-Höhlen als Nisthilfe.
  • Vor Sanierungen Nistplätze prüfen und schützen.
  • Brutzeit beachten: Bauarbeiten von März bis Juli möglichst vermeiden.
  • Nistplätze in Neubauten integrieren und damit Lebensraum für Gebäudebrüter schaffen.

Alle Jahresvögel seit 1971

Wer war alles schon einmal Vogel des Jahres? Gab es auch schon Vögel, die den Titel bereits zweimal trugen?

Alle Infos zu den vorherigen Jahresvögeln seit 1971 findet ihr hier:

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