Artenschutz braucht Artenwissen
Artenkenntnis in der Bevölkerung steigern
Wirkungsvollen Artenschutz kann auch der LBV nur auf einem soliden Fundament betreiben. Dieses Fundament heißt Wissen: Wir müssen kennen, was wir schützen wollen. Neben dem ungebremsten Rückgang der Artenvielfalt ist auch die Kenntnis um die heimische Vogelwelt vom Aussterben bedroht. Mehrere Studien zeigen, dass sowohl bayerische Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene im Freistaat immer weniger Vogelarten erkennen können.
Gute, breite Datengrundlage notwendig
Nur auf einer guten, breiten Datengrundlage können wir seriös abschätzen, welche Arten oder Lebensgemeinschaften gefährdet sind und warum.
Und nur mit viel Wissen über die gefährdeten Arten, ihr Vorkommen und ihre Ansprüche können wir wirkungsvolle Maßnahmen zu ihrem Schutz planen und etablieren. Artenschutz baut also auf Wissen auf.
Zu diesem Wissen tragen nicht nur Fachleute bei, nicht nur „Studierte“: Ein großer Teil unseres Artenwissens beruht vielmehr auf den Beobachtungen so genannter „Laien“ - unzähligen, oft sehr versierten, ehrenamtlich tätigen Artenkennern und Naturschützern.
Was sie in unterschiedlichsten Projekten und Datenbanken an Beobachtungen sammeln und an Wissen aufbauen ist Bürgerwissenschaft – neudeutsch Citizen Science – im besten Sinne. Und als solche unentbehrlich für unsere Arbeit als Naturschutzverband.
Aber unsere Wissensbasis „bröckelt“:
Quer durch die Republik beklagen verschiedenste Institutionen seit Jahren einen starken Rückgang der Artenkenntnis in der Bevölkerung insgesamt – aktuelle Studien und Erhebungen belegen dieses gesamtgesellschaftliche Phänomen.
Wenn uns aber die Artenkenner und Artenkennerinnen abhandenkommen, die die unentbehrliche Wissensbasis für alle Maßnahmen des Naturschutzes zusammentragen und kontinuierlich aktualisieren, wie sollen wir dann künftig noch wirkungsvoll unsere Satzungsziele als Naturschutzverband erfüllen?
Das wäre unmöglich. Der LBV will daher diesem gefährlichen Trend entgegentreten und sich künftig verstärkt in die Vermittlung und Entwicklung von Artenkenntnissen auf allen Wissensebenen und in der gesamten Bevölkerung einbringen.