Artenschutz braucht Artenwissen

Artenkenntnis in der Bevölkerung steigern. Eine Machbarkeitsstudie.

Wirkungsvollen Artenschutz kann auch der LBV nur auf einem soliden Fundament betreiben. Dieses Fundament heißt Wissen: Wir müssen kennen, was wir schützen wollen. 

Rotkehlchen mit aufgerecktem Schwanz | © Manfred Nachtmann © Manfred Nachtmann

Gute, breite Datengrundlage notwendig

Nur auf einer guten, breiten Datengrundlage können wir seriös abschätzen, welche Arten oder Lebensgemeinschaften gefährdet sind und warum.

Und nur mit viel Wissen über die gefährdeten Arten, ihr Vorkommen und ihre Ansprüche können wir wirkungsvolle Maßnahmen zu ihrem Schutz planen und etablieren. Artenschutz baut also auf Wissen auf.

Zu diesem Wissen tragen nicht nur Fachleute bei, nicht nur „Studierte“: Ein großer Teil unseres Artenwissens beruht vielmehr auf den Beobachtungen so genannter „Laien“ - unzähligen, oft sehr versierten, ehrenamtlich tätigen Artenkennern und Naturschützern.

Was sie in unterschiedlichsten Projekten und Datenbanken an Beobachtungen sammeln und an Wissen aufbauen ist Bürgerwissenschaft – neudeutsch Citizen Science – im besten Sinne. Und als solche unentbehrlich für unsere Arbeit als Naturschutzverband.

Aber unsere Wissensbasis „bröckelt“:

Rotkehlchen | © Peter Auernhammer © Peter Auernhammer

Quer durch die Republik beklagen verschiedenste Institutionen seit Jahren einen starken Rückgang der Artenkenntnis in der Bevölkerung insgesamt – aktuelle Studien und Erhebungen belegen dieses gesamtgesellschaftliche Phänomen.

Wenn uns aber die Artenkenner abhandenkommen, die die unentbehrliche Wissensbasis für alle Maßnahmen des Naturschutzes zusammentragen und kontinuierlich aktualisieren, wie sollen wir dann künftig noch wirkungsvoll unsere Satzungsziele als Naturschutzverband erfüllen?

Das wäre unmöglich. Der LBV will daher diesem gefährlichen Trend entgegentreten und sich künftig verstärkt in die Vermittlung und Entwicklung von Artenkenntnissen auf allen Wissensebenen und in der gesamten Bevölkerung einbringen.

Machbarkeitsstudie Artenkenntnis

Bayerischer Naturschutzfonds
Die Machbarkeitsstudie wurde vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert

Wie das am sinnvollsten geschehen kann, wurde bis März 2020 in einer vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderten Machbarkeitsstudie überprüft.

Ihr Fokus liegt zunächst auf der Vermittlung von Vogelartenkenntnissen: Vögel sind eine der auffälligsten und am leichtesten zu bestimmenden Artengruppen unserer Fauna. Und Vögel sind gute Indikatoren für Veränderungen in unserer Umwelt, die auch viele andere, weniger leicht zu erfassende Arten beeinträchtigen.

Insofern haben Beobachtungen zur Situation unserer Vogelwelt besonderen Wert für den Naturschutz, und die Entwicklung von Vogelartenkenntnissen muss uns ein besonderes Anliegen sein.

Deshalb haben wir in der Machbarkeitsstudie Ansatzpunkte und Umsetzungsschritte für verschiedenste, konkrete Module zur Entwicklung von Vogelartenkenntnissen auf allen Ebenen der Wissenspyramide entwickelt, die wir nun in den kommenden Jahren in Folgeprojekten umsetzen möchten.

Hier die Machbarkeitsstudie downloaden

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