Braunkehlchen sitzt auf einem Strauch, der grüne Blätter hat. Der Hintergrund ist violett-grün | © Rosl Rößner

Feldvögel & Wiesenbrüter in Not

Wiesenbrüter und Feldvögel zählen zu den am stärksten gefährdeten heimischen Vogelarten. 80 Prozent der Feldvögel sind in den letzten 40 Jahren verschwunden! Den Vogelarten der Agrarlandschaften geht es so schlecht wie nie zuvor, einige sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Dabei wissen wir, was wir tun müssen, um den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Konkret heißt das, Düngemittel und Pestizide zu reduzieren und Strukturen wie Hecken, Blühflächen, Wegränder und Feldraine in die Agrarlandschaft zurückzuholen. Unterstützen Sie uns!

Feldvögel in Not | © LBV © LBV
Der Rückgang unserer Feldvögel und Wiesenbrüter ist alarmierend

Um unsere Feldvögel und Wiesenbrüter zu retten, sind vielfältige Maßnahmen nötig: Wir müssen für spätere Mahdtermine sorgen und die ökologische Bewirtschaftung fördern. Wir brauchen mehr Randstreifen an Feldern und ein besseres Wassermanagement für unsere Feuchtwiesen, um die Brutbedingungen zu verbessern. Bei besonders seltenen Arten spüren wir die Gelege auf, zäunen diese zum Schutz vor Fressfeinden ein und schützen sie vor den Erntemaschinen. Dabei ist eine vertrauensvolle Kooperation mit den Landwirten der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Nachfolgend finden Sie ausgewählte Projekte:

Unsere Schutzmaßnahmen:

Wiesenbrüter-Schutz im Murnauer Moos

Murnauer Moos |© Wolfgang Lorenz © Wolfgang Lorenz
LBV-Schutzgebiet im Murnauer Moos

Im Murnauer Moos (Oberbayern) besitzt der LBV Grundstücke mit einer Größe von insgesamt 60 Hektar. Das sind Rückzugsgebiete für die vom Aussterben bedrohte Arten wie Bekassine, Braunkehlchen und Brachvogel.

Drei Viertel der LBV-Flächen im Murnauer Moos liegen in Hochmooren oder sind Schilfbrachen und sollen der Eigenentwicklung überlassen bleiben.

Rund drei Hektar pflegt die LBV-Regionalgruppe Garmisch-Weilheim, den Rest übernehmen Landwirte.

Durch die späte und schonende Mahd sollen diese Flächen den europaweit stark bedrohten Wiesenbrüterarten einen Lebensraum bieten.

Wiesenbrüter-Schutz in Mittelfranken

Drohne Mittelfranken | LBV LBV
Mit Hilfe einer Drohne werden die Brutplätze aufgespürt

Das LBV-Schutzgebiet „Altmühlwiesen“ ist das größte Feuchtwiesengebiet Süddeutschlands. Besonders für die Vogelwelt ist dieser Lebensraumkomplex aus Nasswiesen von besonderer Bedeutung.

Alle in Bayern vorkommenden wiesenbrütenden Vogelarten sind hier zu finden, darunter auch viele besonders geschützte Arten.

So brüten hier noch Bekassine, Großer Brachvogel, Uferschnepfe oder Rotschenkel. Diese Arten sind alle an ein bestimmtes Wasserregime im Brutgebiet angepasst.

Durch den Verlust der Lebensräume sind sie akut vom Aussterben bedroht. Mit Hilfe einer Drohne spüren wir die Gelege auf und schützen sie mit einem Zaun.

Braunkehlchen-Projekt in Oberfranken

Braunkehlchen | © M. Gläßel © M. Gläßel
Naturschonende Bewirtschaftung für das Braunkehlchen

Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Braunkehlchen in Bayern weit verbreitet. Mittlerweile ist es vom Aussterben bedroht. Die Gründe für die Bestandseinbrüche sind vielfältig - können jedoch größtenteils auf Veränderung des Lebensraumes zurückgeführt werden. Außerdem werden die Gelege durch die Mahd während der Brutzeit bedroht. Zudem führt der Einsatz von Pestiziden zum Rückgang der Insekten und somit zur Abnahme des Nahrungsangebots. Aber auch Störungen durch Freizeitnutzung, freilaufende Hunde oder Bejagung während des Vogelzuges tragen zum Rückgang der Braunkehlchen bei.

In den Landkreisen Kronach, Kulmbach und Hof werden in fünf Gebieten Flächenkonzepte zur„braunkehlchenfreundlichen“ Nutzung entwickelt. Ein wichtiger Baustein ist die Beratung der Landwirte hinsichtlich einer naturschonenden Bewirtschaftung und deren Fördermöglichkeiten.

Schutzprojekt Großer Brachvogel

Großer Brachvogel | © F. Herzog © F. Herzog
Großer Brachvogel bei der Besenderung

Der Große Brachvogel steht wie kaum ein anderer Vogel für die Probleme der Wiesenbrüter. Seit drei Jahren versucht der LBV, durch die Besenderung mehr über das Leben dieser Art herauszufinden, um ihren Schutz zu verbessern.

Noch knapp 500 Brutpaare des unscheinbar gefärbten Vogels mit dem langen, gebogenen Schnabel sind in Bayern zuhause. Bis auf wenige Meter genau übermitteln die solarbetriebenen Hightech-Sender die Position der Vögel regelmäßig über das Mobilfunknetz.

So gewinnen wir wichtige Erkenntnisse über das Zugverhalten, die Winterquartiere und den Verbleib des Nachwuchses.

Schutzprojekt Wiesenweihe

Junge Wiesenweihen | © Z. Tunka © Z. Tunka
Junge Wiesenweihen werden durch einen Zaun geschützt

In Bayern gibt es rund 200 Wiesenweihenpaare – und das ist ein großer Erfolg unserer langjährigen Schutzmaßnahmen. Entscheidend ist das Zusammenspiel von Nahrung und Lebensraum. Ab Mitte April beginnen wir mit der Suche nach potenziellen Nistplätzen. Diese befinden sich vor allem in Getreidefeldern und sind dort durch Erntemaschinen in Gefahr.

Deshalb beobachten wir im Mai die balzenden Paare und grenzen die Nistplätze weiter ein. Sobald wir die Nester genau lokalisieren können, informieren wir die Landwirte. Ab Ende Juni kontrollieren wir die Nester zur Altersbestimmung der Jungvögel, um den Ausflugstermin der Jungen vorauszuberechnen.

Falls die Jungvögel vor der Ernte noch nicht flügge sind, markieren wir einen ca. 50 x 50 Meter großen Bereich um den Horst mit gut sichtbaren Stangen. Dieser Bereich wird bei der Ernte ausgespart.

Schutzprojekt Kiebitz

Großer Brachvogel | © H. Clausen © H. Clausen
Störungen sind für den Kiebitz fatal

Die sensibelste Phase für das Kiebitzweibchen beginnt Ende März mit der Eiablage. Kiebitze legen im Abstand von einigen Tagen vier Eier. Solange das Gelege noch nicht vollständig ist, sind Störungen fatal. Meistens wird das Gelege aufgegeben. Auch während der Brutzeit können Störungen dazu führen, dass das Gelege verlassen wird. Außerdem werden die unauffälligen Nester mit den tarnfarbenen Eiern bei der Bodenbearbeitung leicht übersehen.

Oft werden sie unabsichtlich zerstört. Zum Schutz der Kiebitze sollte auf die Bodenbearbeitung von Ende März bis Mitte Mai verzichtet werden. Der Staat fördert die Maßnahmen im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) sowie des Vertragsnaturschutzprogramms (VNP). Wir beraten Landwirte hinsichtlich einer naturschonenden Bewirtschaftung und deren Fördermöglichkeiten.

Aktiv für den Wiesenbrüterschutz in Bayern. Machen Sie mit!

Braunkehlchen sitzt auf einem Ast | © Frank Derer © Frank Derer
Braunkehlchen

Naturschutz geht nur Hand in Hand mit der Landwirtschaft. Beispielsweise bei unserem "Braunkehlchen-Projekt" arbeiten wir eng mit Landwirten zusammen. Am Rande des Rotmaintals (Oberfranken) bewirtschaftet ein Landwirt rund 47 Hektar im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms und schützt dadurch die Braunkehlchen-Lebensräume. Ein richtiges Erfolgsprojekt!

So können Sie uns dabei unterstützen:

... mit 60 € können wir rund 20 Quadratmeter Biotopflächen für die Wiesenbrüter ankaufen.

... mit 100 € können wir einen Zaun für den Schutz der Gelege aufstellen.

... mit 600 € können wir einen Bagger für die Flächenrenaturierung engagieren.

 

Unterstützen Sie unsere Feldvögel mit einer Spende!

 

LBV-Spendenkonto:

IBAN DE28 7645 0000 0750 9060 34

Verwendungszweck: Feldvögel

Ihre Fragen beantwortet Ihnen:

Alexander Stark

0 91 74 / 47 75 - 71 81

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