Auswilderung des Bartgeiers in den Alpen
Er gehört zu den Alpen - der LBV holt den Giganten der Lüfte zurück nach Deutschland
Mit fast drei Metern Spannweite gehört der Bartgeier zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt und ist gerade im Flug eine wahrlich beeindruckende Erscheinung. Als „Lämmergeier“ lange vom Menschen gefürchtet, wurde es dem Bartgeier nachgesagt, Vieh, Wild und selbst kleine Kinder davonzutragen und zu töten. Die damit verbundene Verfolgung führte dazu, dass der Bartgeier zu Beginn des 20. Jhd. im gesamten Alpenraum und somit auch in Deutschland ausgerottet wurde.
Die heutigen Vorkommen gehen auf Wiederansiedlungen zurück, die im Jahr 1986 in Österreich begonnen wurden und bis heute in mehreren Ländern Europas fortgeführt werden. Seit einigen Jahren mehren sich die Einflüge einzelner Bartgeier in den Bayerischen Alpen. Erstmals überhaupt wurden im Frühjahr 2020 sogar zwei Vögel gleichzeitig im Freistaat gesichtet. Es könnte sich dabei um ein Pärchen gehandelt haben, das gemeinsam in der Nähe von Oberstdorf unterwegs war.
Während die Allgäuer Alpen in Deutschland als Gebiet für eine natürliche Wiederbesiedelung des ehemaligen bayerischen Ureinwohners am besten geeignet sind, ist der Nationalpark Berchtesgaden das geeignetste Gebiet für eine Auswilderung junger Bartgeier - wie eine Machtbarkeitsstudie des LBV zeigt. Die Vögel stammen aus dem europäischen Bartgeier-Zuchtnetzwerks (EEP/Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands), zu dem auch der Tiergarten der Stadt Nürnberg gehört.
Erste beeindruckende Bewegtbilder des Nürnberger Bartgeierpaares liefern Videos des LBV und des Tiergartens Nürnberg, welche die Vögel bei Nestbau, Balz, Kopulation und beim Brüten zeigen.