Was können Sie selbst zum Schutz des Feuersalamanders tun?

Einfache Verhaltensregeln können helfen, die Ausbreitung des Salamanderfresserpilzes Bsal einzuschränken

Der Feuersalamander ist in Bayern auf Grund des Verlustes seiner Lebensräume stark gefährdet. Zusätzlich bedroht ihn nun auch noch der eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz „Bsal“. Das könnte sogar zu seinem Aussterben führen. Um die Situation nicht zusätzlich zu verschärfen, sind ein paar Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen zum Schutz der Amphibienart wichtig.

Feuersalamander | © Christoph Bosch © Christoph Bosch
Feuersalamander

Was ist "Bsal"?

Der für Salamander und Molche tödliche Hautpilz (Batrachochytrium salamandrivorans) - auch "Salamanderkiller" oder "Salamanderfresser" genannt - wurde erst 2013 entdeckt. Er ist dafür verantwortlich, dass es in Holland und Belgien zu Massensterben und teilweise sogar zur Ausrottung des Feuersalamanders gekommen ist.

Infiziert sich ein Salamander mit dem Pilz, zerfrisst dieser die Amphibienhaut und blockiert damit die Hautatmung des Tieres, wodurch es zum Erstickungstod kommt. In Bayern wurden im Jahr 2020 erstmals von Bsal befallene Schwanzlurche nachgewiesen, im Steigerwald an Feuersalamandern und Bergmolchen und im Unterallgäu an Bergmolchen.

Auch andere Molch- und Salamanderarten sind bedroht. So hat der Pilz bei verschiedenen Molcharten wahrscheinlich schon Massensterben ausgelöst. Laborexperimente zeigten zudem, dass der Pilz praktisch für alle heimischen Molche tödlich ist. Daher werden wir auch im Naturschutz umdenken und mit der unsichtbaren Bedrohung umgehen müssen. 

Praktische Tipps, um die Ausbreitung zu stoppen

1. Lebensräume meiden

Feuersalamander_Lebensraum | © Ralph Sturm © Ralph Sturm
Feuersalamander Lebensraum

Um eine Ausbreitung der Krankheitserreger zu verhindern, ist es wichtig Land- und Wasserlebensräume der Feuersalamander nicht zu betreten.

Spaziergänger mit und ohne Hund, Wanderer, Jogger, Nordic Walker, Mountain Biker, Förster, Jäger, Ornithologen und andere Personen sollten prinzipiell auf den Wegen bleiben.

Sie sollten vor allem Bäche und ihre Uferbereiche, aber auch alle anderen Fließ- und Stillgewässer in Wäldern, selbst Tümpel oder wassergefüllte Wagenspuren nicht betreten. Dies alles sind Lebensstätten der Feuersalamander und ihrer Larven.

Auf das Sammeln von Pilzen sollte zumindest im Steigerwald verzichtet werden.

Hunde sollten insbesondere in Waldlandschaften nicht freilaufen, sondern an der Leine geführt werden.

2. Desinfizieren

Die Schuhe nach dem Wandern oder Spazierengehen im Wald, am besten an Ort und Stelle, gründlich mit einer Bürste von der anhaftender Erde befreien.

Danach die Schuhe und die Bürste weit weg von Gewässern mit 70%igem Alkohol desinfizieren. Mischen Sie dafür 3 Teile Wasser mit 7 Teilen Ethanol oder Brennspiritus. Lassen Sie die Alkoholmischung für 2 Minuten einwirken und spülen Sie sie danach mit Leitungswasser ab.

Ein Paar Schuhe zum Wechseln können gerade bei der Anfahrt mit dem Auto sinnvoll sein. Die benutzten Schuhe und die Bürste transportieren Sie auf dem Heimweg bis zur Desinfektion am besten in einem Müllbeutel.

3. Nicht berühren

Wenn man einen Feuersalamander sieht, nicht anfassen

Machen Sie gerne ein Foto und schicken es mit Datum und Koordinaten des Fundortes per hier per Online-Formular.

Auch eventuell tot aufgefundene Tiere keinesfalls berühren, sondern bitte hoch aufgelöste Fotos machen, die Koordinaten des Fundorts notieren und zusammen mit dem Funddatum per E-Mail die oben genannte Adresse schicken. Danke!

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