Naturschutz beginnt vor der Haustür: Immer mehr Gärten in Bayern vogelfreundlich
Erfolgreiche Saison im Projekt „Vogelfreundlicher Garten“ – Zahlreiche Gärten an Aktionswochenende ausgezeichnet
Bayerns Gärten sind vielfältig, bunt und vogelfreundlich: In der dritten Saison des Projekts „Vogelfreundlicher Garten“ haben der LBV und das Bayerische Artenschutzzentrum im Landesamt für Umwelt (LfU) bereits knapp 800 Gartenbesitzenden die gleichnamige Plakette verliehen. Allein am vergangenen Wochenende hat die ehrenamtliche LBV-Gartenjury im Rahmen eines Aktionswochenendes zahlreiche Gärten ausgezeichnet. Wer in seinem Garten auf eine naturnahe Gestaltung achtet, kann sich weiterhin für eine Zertifizierung hier anmelden.
Seit Beginn des Projekts im Jahr 2022 konnte die LBV-Gartenjury, in der sich momentan rund 650 Ehrenamtliche engagieren, über 3.850 Gartenbesitzenden die Plakette „Vogelfreundlicher Garten“ überreichen. „Eine tolle Resonanz“, freut sich die Leiterin des Bayerischen Artenschutzzentrums Ines Langensiepen, angesichts der vielen Menschen, die sich weiterhin bewerben.
Die Plakette zeichnet Gärtnerinnen und Gärtner für ihren Einsatz aus: In einem vogelfreundlichen, naturnahen Garten herrscht Leben. Da holt sich der Stieglitz Distelsamen, stochert der Grünspecht im Gras nach Ameisen, sucht die Wildbiene am Natternkopf nach Pollen und streift der Igel durchs Gebüsch. Heimische Stauden ziehen Insekten an und diese sind wiederum Futter für Vögel und anderen Tiere. Es ist gut, wenn wir unsere Gärten als Lebensraum anbieten.
„Schwarmwochenende" in Bayern
Einen großen Erfolg feierte das Projektteam am vergangenen Wochenende. Zum ersten Mal organisierte es bayernweit ein „Schwarmwochenende“, an dem möglichst viele Gärten bewertet werden sollten.
Am Freitag trafen sich Gartenbewerter und Gartenbewerterinnen aus den Landkreisen Roth, Bad-Kissingen, Main-Spessart und Schweinfurt in Hammelburg-Westheim und zeichneten insgesamt 15 Gärten mit der Plakette aus.
Auch in den anderen Regierungsbezirken schwärmten zahlreiche Mitglieder der LBV-Gartenjury aus und konnten so eine Vielzahl an Gärten im ganzen Freistaat innerhalb kürzester Zeit als vogelfreundlich zertifizieren.
Zu verdanken ist das dem engagierten Zusammenspiel der vielen Ehrenamtlichen, die mit Herzblut die Gärten zertifizieren, und den Gartenbesitzenden, die sich leidenschaftlich für die Vielfalt und Naturnähe in ihren Gärten einsetzen. Seit April und noch bis in den Oktober hinein ist die ehrenamtliche LBV-Jury unterwegs.
Tipps für einen vogelfreundlichen Garten
Wer seinen Garten selbst vogelfreundlich gestalten möchte und sich für eine Auszeichnung interessiert, sollte in seinem Garten vor allen Dingen auf Strukturvielfalt achten. Das bedeutet, das viele verschiedene Elemente, wie Blumenwiesen, Trockenmauern, Nisthilfen, wilde Ecken, heimische Stauden, alte Obstbäume, Totholz oder ein Gartenteich vorhanden sind, die unterschiedlichen Tierarten einen Lebensraum bieten.
Verzichten sollten naturbewusste Gartenbesitzende hingegen auf den Einsatz von Pestiziden, Mährobotern oder Laubbläsern.
Anmeldungen für die Bewertung des eigenen, privaten Gartens sind weiterhin möglich. Aufgrund des großen Interesses an dem Projekt sollten sich die Gartenbesitzenden darauf einstellen, dass es bei der Bewertung zu Verzögerungen kommen kann.