Naturkalender: November
Die Natur im November erleben
Die goldgelb gefärbten Lärchennadeln fallen von den Bäumen wie das Herbstlaub und lassen die Bäume kahl zurück. Die meisten Tiere verkriechen sich jetzt in ihren Verstecken. Im November scheint sich das Leben aus der Natur immer mehr zurückzuziehen. Und doch findet man in den Wäldern noch Leben. Wilde Beeren gibt es hier noch reichlich an denen sich die Waldvögel bedienen. Mit etwas Glück begegnet man hier auch unseren Wintergästen.

Fellwechsel

Zur Vorbereitung auf den Winter wechseln viele Säugetiere ihr Haarkleid. Der Fellwechsel ist meistens jahreszeitlich bedingt und hat nicht nur den Effekt die Tiere vor Kälte zu schützen. Mit einem dicken Fell ändert sich oft auch die Farbe, was der Tarnung gegenüber Fressfeinden oder Beutetieren dient. Bei Wildtieren stellt der Haarwechsel außerdem ein wichtiges Kriterium der Partnerwahl dar. Beim Hirsch wächst beispielsweise eine prächtige Mähne um seinen Hals heran, die umso länger wird, je mehr Testosteron er hat. Je länger die Mähne, umso bessere Chancen hat er schließlich bei Weibchen.
Tatsächlich haben nicht alle Säugetiere einen zweimaligen Haarwechsel im Frühjahr und Herbst. Viele Tiere, die Winterschlaf halten, wechseln nur einmal im Jahr das Haarkleid. Dazu zählen unter anderem Dachs, Siebenschläfer und Murmeltier. Tiere, wie der Otter oder der Biber, die sich viel im Wasser aufhalten, benötigen ständig ein dichtes Haarkleid und wechseln deshalb permanent einzelne Haare. Vom Maulwurf ist bekannt, dass er sogar dreimal jährlich das Fell wechselt. Er hat zwischen dem Wechsel in Frühjahr und Herbst noch eine sommerliche Zwischenhaarung.
Anders als bei der Mauser bei Vögeln haben Säugetiere immer die gleiche Anzahl an Haaren, die sich nur in ihrer Länge und Dichte unterscheiden. Wenn ein Haar ausgewachsen ist, löst es sich von seiner Wurzel und ein neues kommt nach.
Wintergäste aus Nord- und Ostgebieten

Saatkrähen, Dohlen, Zwerg- und Gänsesäger, Ringelgänse, Sing- und Zwergschwäne, Bergfinken, Wintergoldhähnchen, Kornweihen, Birkenzeisige und Seidenschwänze
Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre

Während manche Tiere ein dickes Fell bekommen, um sich vor der Kälte zu schützen, müssen sich andere in Höhlen, Baumstämmen oder Gebäuden verkriechen, um dort den Winter auszuharren. Dabei haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Sie halten entweder Winterschlaf, Winterruhe oder verfallen in die Winterstarre.
Beim Winterschlaf wird die Körpertemperatur stark heruntergefahren und der Herzschlag verlangsamt, um Energie zu sparen. Der Atem und Herzschlag vom Igel wird zum Beispiel von 50 Atemzügen und 200 Herzschlägen auf zwei Atemzüge und fünf Herzschlage pro Minute heruntergesetzt. Die Winterschläfer wachen nur auf, um ihre Schlafposition zu wechseln und ihre Ausscheidungen zu verrichten, fressen aber zu dieser Zeit nichts. Werden sie gestört, kann das für die Tiere tödlich enden. Aufwachen kostet Energie. Bei zu häufigem Erwachen wird der angefressene Fettvorrat zu schnell aufgebraucht und das Tier verhungert. Zu den Winterschläfern gehören Igel, Fledermäuse, Siebenschläfer und Murmeltiere.
Dachs, Eichhörnchen und Waschbär halten dagegen Winterruhe. Sie senken ihre Körpertemperatur nicht so stark wie die Winterschläfer. Häufig erwachen sie und gehen dann auf Nahrungssuche. Bei Eichhörnchen sind die Nahrungsvorräte an verschiedenen Orten versteckt, damit es schnell an geeignete Nahrung kommt. Wie oft die Tiere während ihrer Winterruhe erwachen, hängt von der Temperatur und dem Nahrungsangebot ab.
In die Winterstarre fallen Insekten, Reptilien, Amphibien und Fische. Ihr Körper erstarrt bei kalten Temperatur und wird erst wieder aktiv, wenn es draußen wärmer wird. Um sich vor dem Kältetod zu schützen, vergraben sich beispielweise Frösche im Schlamm oder suchen in Mäusegängen Unterschlupf. Insekten und Kröten entwickeln eine Art "Frostschutzmittel", um zu verhindern, dass ihre Blut- oder Körperflüssigkeiten bei Frost gefrieren und die Zellen schädigen. Sie verringern den Wassergehalt im Körper, produzieren Glukose, die die Zellen schützt, und suchen gleichzeitig nach frostsicheren Unterschlupfen. Insekten verstecken sich vorzugsweise in Holz, in kleinen Ritzen oder hohlen Stängeln. Die Tiere während der Winterstarre aufzuwecken ist nicht möglich.
Naturschutztipps im November

1. Vogelfutter selbst machen
Vogelfutter selbst herzustellen ist leichter als gedacht und eine schöne, gemeinsame Aktivität für Groß und Klein, wenn es draußen kalt und regnerisch ist. Mit einem breiten Futterangebot kann jede und jeder die Vielfalt der Gartenvögel direkt vor dem eigenen Fenster erleben. Je mehr unterschiedliche Futtersorten in den Futterkuchen eingearbeitet werden, desto mehr verschiedene Vogelarten lassen sich später an den Futterstellen beobachten. Zu den Rezepten >
Ein naturnaher Garten ist natürlich immer das wichtigste. Wussten Sie, dass Efeu sich als wahres Multitalent im Bereich Naturschutz zeigt? In seinem immergrünen Laub finden zahlreiche Insektenarten Schutz. Die Blüten öffnen sich spät und dienen als wertvolle Nektar- und Pollenquelle. Die darauffolgenden Beeren sind zwar für Menschen giftig, aber ein delikater Genuss für Vögel.
2. Eichhörnchen helfen
3. Gartensünde vermeiden
Im Herbst verwandeln fallende Blätter unsere Gärten in farbenfrohe Kunstwerke der Natur. Das Laub ist jedoch mehr als nur Abfall; es spielt eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf des Gartens. Dennoch kann Laub auf Wegen und Straßen zu Unfällen führen. Laubsauger sind keine ideale Lösung, da sie nicht nur Laub aufsaugen, sondern auch die Kleintierwelt wie Regenwürmer und Insekten. Diese Tiere sind nicht nur Nahrung für Vögel und Igel, sondern zersetzen auch abgestorbenes Pflanzenmaterial und führen Nährstoffe zurück in den Boden.
4. Nistkästen als Überwinterungsquartiere
Nistkästen sind in erster Linie als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr konzipiert. Weniger bekannt ist jedoch, dass sie im Winter ebenfalls wichtige Aufgaben erfüllen. Sie dienen nicht nur Vögeln, sondern auch kleinen Säugetieren und Insekten als schützendes Zuhause.
Wer Wildtieren einen idealen Unterschlupf in seinem Garten bieten will, sollte jetzt vor Winteranfang noch schnell seine Nistkästen im Garten reinigen. Aber vorsicht, wenn schon ein Wintergast eingezogen ist, bitte in Ruhe lassen und das Reinigen auf das Frühjahr verschieben.