Naturkalender: November

Die Natur im November erleben

Die goldgelb gefärbten Lärchennadeln fallen von den Bäumen wie das Herbstlaub und lassen die Bäume kahl zurück. Die meisten Tiere verkriechen sich jetzt in ihren Verstecken. Im November scheint sich das Leben aus der Natur immer mehr zurückzuziehen. Und doch findet man in den Wäldern noch Leben. Wilde Beeren gibt es hier noch reichlich an denen sich die Waldvögel bedienen. Mit etwas Glück begegnet man hier auch unseren Wintergästen.

Hagebutte mit Raureif | © Marcus Bosch © Marcus Bosch
Wildfrüchte wie Hagebutten stehen bei Vögeln hoch im Kurs.

Fellwechsel

Rothirsch | © Marcus Bosch © Marcus Bosch
Rothirsch mit einer prächtigen Mähne am Hals.

Zur Vorbereitung auf den Winter wechseln viele Säugetiere ihr Haarkleid. Der Fellwechsel ist meistens jahreszeitlich bedingt und hat nicht nur den Effekt die Tiere vor Kälte zu schützen. Mit einem dicken Fell ändert sich oft auch die Farbe, was der Tarnung gegenüber Fressfeinden oder Beutetieren dient. Bei Wildtieren stellt der Haarwechsel außerdem ein wichtiges Kriterium der Partnerwahl dar. Beim Hirsch wächst beispielsweise eine prächtige Mähne um seinen Hals heran, die umso länger wird, je mehr Testosteron er hat. Je länger die Mähne, umso bessere Chancen hat er schließlich bei Weibchen.

Tatsächlich haben nicht alle Säugetiere einen zweimaligen Haarwechsel im Frühjahr und Herbst. Viele Tiere, die Winterschlaf halten, wechseln nur einmal im Jahr das Haarkleid. Dazu zählen unter anderem Dachs, Siebenschläfer und Murmeltier. Tiere, wie der Otter oder der Bieber, die sich viel im Wasser aufhalten, benötigen ständig ein dichtes Haarkleid und wechseln deshalb permanent einzelne Haare. Vom Maulwurf ist bekannt, dass er sogar dreimal jährlich das Fell wechselt. Er hat zwischen dem Wechsel in Frühjahr und Herbst noch eine sommerliche Zwischenhaarung.

Anders als bei der Mauser bei manchen Vögeln haben Säugetiere immer die gleiche Anzahl an Haaren, die sich nur in ihrer Länge und Dichte unterscheiden. Wenn ein Haar ausgewachsen ist, löst es sich von seiner Wurzel und ein neues kommt nach.

Wintergäste aus Nord- und Ostgebieten

Seidenschwanz | © Gunther Zieger © Gunther Zieger

Saatkrähen, Dohlen, Zwerg- und Gänsesäger, Ringelgänse, Sing- und Zwergschwäne, Bergfinken, Wintergoldhähnchen, Kornweihen, Birkenzeisige und Seidenschwänze

Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre

Eichhörnchen | © Nina Schütz © Nina Schütz
Eichhörnchen an der Futterstelle.

Während manche Tiere ein dickes Fell bekommen, um sich vor der Kälte zu schützen, müssen sich andere in Höhlen, Baumstämmen oder Gebäuden verkriechen, um dort den Winter auszuharren. Dabei haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Sie halten entweder Winterschlaf, Winterruhe oder verfallen in die Winterstarre.

Beim Winterschlaf wird die Körpertemperatur stark heruntergefahren und der Herzschlag verlangsamt, um Energie zu sparen. Der Atem und Herzschlag vom Igel wird zum Beispiel von 50 Atemzügen und 200 Herzschlägen auf zwei Atemzüge und fünf Herzschlage pro Minute heruntergesetzt. Die Winterschläfer wachen nur auf, um ihre Schlafposition zu wechseln und ihre Ausscheidungen zu verrichten, fressen aber zu dieser Zeit nichts. Werden sie gestört, kann das für die Tiere tödlich enden. Aufwachen kostet Energie. Bei zu häufigem Erwachen wird der angefressene Fettvorrat zu schnell aufgebraucht und das Tier verhungert. Zu den Winterschläfern gehören Igel, Fledermäuse, Siebenschläfer und Murmeltiere.

Dachs, Eichhörnchen und Waschbär halten dagegen Winterruhe. Sie senken ihre Körpertemperatur nicht so stark wie die Winterschläfer. Häufig erwachen sie und gehen dann auf Nahrungssuche. Bei Eichhörnchen sind die Nahrungsvorräte an verschiedenen Orten versteckt, damit es schnell an geeignete Nahrung kommt. Wie oft die Tiere während ihrer Winterruhe erwachen, hängt von der Temperatur und dem Nahrungsangebot ab.

In die Winterstarre fallen Insekten, Reptilien, Amphibien und Fische. Ihr Körper erstarrt bei kalten Temperatur und wird erst wieder aktiv, wenn es draußen wärmer wird. Um sich vor dem Kältetod zu schützen, vergraben sie sich im Schlamm oder suchen in Mäusegängen Unterschlupf. Insekten dagegen haben eine Art Frostschutzmittel in sich, die auch bei Minustemperaturen ihre Körperflüssigkeit nicht einfrieren lässt. Die Tiere während der Winterstarre aufzuwecken ist nicht möglich.

Tipp:

Wer Wildtieren einen idealen Unterschlupf in seinem Garten bieten will, sollte jetzt vor Winteranfang noch schnell seine Nistkästen im Garten reinigen. Dafür einfach die alten Nester mit Handschuhen entfernen, um sich vor Krankheitserregern und Parasiten zu schützen, und anschließend den Kasten gründlich mit Wasser und einer Bürste reinigen.

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