Vorsicht: Gefahr einer Ausbreitung der Vogelgrippe wächst auch in Bayern

LBV appelliert: Hunde an die Leine, tote Vögel nicht anfassen und Wasservögel nicht füttern

Die Vogelgrippe breitet sich aktuell wieder in Deutschland aus. Besonders betroffen sind Kraniche und verschiedene Arten von Wasservögeln. Wir gehen aktuell davon aus, dass das Seuchengeschehen auch Bayern erreicht. Momentan ist der Vogelzug in vollem Gange und viele Vogelarten sammeln sich in großen Schwärmen in ihren Rastgebieten, wo sich das Virus leicht verbreiten kann. Fliegen die Vögel dann in kleineren Gruppen weiter, können sie das Virus auch in bisher nicht betroffene Regionen tragen und dort andere Vögel infizieren. Wir appellieren eindringlich an die Bevölkerung, umsichtig zu handeln und Schutzmaßnahmen einzuhalten.

Ansammlung von Kranichen | © Gunther Zieger © Gunther Zieger
Auf Rastplätzen breitet sich das Virus leicht aus.

Die aviäre Influenza, besser bekannt als Vogelgrippe oder Geflügelpest, ist nicht neu. In den vergangenen Jahren kam es in der Geflügelhaltung und bei rastenden Wildvögeln immer wieder zu Ausbrüchen. Die aktuell bereits in Deutschland nachgewiesenen Fälle gehen auf den Subtyp H5N1 zurück. Dieser kann in seltenen Fällen auch bei Menschen zu Erkrankungen führen. In den bekannten Fällen weltweit, bei denen ein Mensch an H5N1 erkrankte, hatten die Personen in der Regel jedoch sehr intensiven Kontakt mit den infizierten Tieren. Die Betroffenen waren meist in der Geflügelhaltung tätig und haben sich dort bei Hausgeflügel angesteckt. „Für Bürgerinnen und Bürger, die einige Regeln beachtet, besteht kaum Gefahr, mit dem Virus in Kontakt zu kommen“, sagt der LBV-Experte.

Schutzmaßnahmen beachten

Tote Graugans | © Karin Haas © Karin Haas
Besonders Wasservögel, so wie diese Graugans, sind häufig von der Vogelgrippe betroffen.

Um eine weitere Verbreitung nicht zu beschleunigen und zur eigenen Sicherheit bittet der LBV folgende Hinweise zu beachten: Hundehalter sollten ihre Vierbeiner, besonders in Gebieten mit rastenden Wasservögeln, unbedingt an der Leine führen. Das Risiko, dass sich das eigene Haustier ansteckt, ist zwar gering, doch in einigen Fällen konnte das Virus auch bei Säugetieren nachgewiesen werden. „Hunde könnten zudem tote Wildvögel aufstöbern und verschleppen oder noch lebende, möglicherweise infizierte Wildvögel auftreiben. Beides würde zur Weiterverbreitung des Virus beitragen“, erläutert Torben Langer. Tote Vögel sollten darüber hinaus keinesfalls angefasst werden. Ebenso sollte grundsätzlich auf das Füttern von Enten, Schwänen und anderen Wasservögeln in Parks oder an Seen verzichtet werden. Wer einen toten oder offensichtlich erkrankten Vogel findet, den bittet der LBV, unbedingt das zuständige Veterinäramt zu informieren.

Singvögel in der Regel nicht betroffen

„Wie empfänglich eine Vogelart für die Geflügelpest ist, ist sehr unterschiedlich“, erläutert Torben Langer. Besonders häufig erkranken Wasservögel wie Schwäne, Gänse, Enten oder Möwenvögel. In diesem Jahr sind vor allen Dingen auch Kraniche infiziert. Ebenfalls können Hühnervögel, Greifvögel und Eulen von der Krankheit betroffen sein, die bei den Tieren in der Regel tödlich endet. „Die im Umfeld des Menschen lebenden Singvögel, das Rotkehlchen in der Hecke oder der Spatz am Futterhaus, spielen dagegen in der Virusverbreitung keine Rolle“, erklärt Torben Langer.

Aufgrund des hohen Infektionsrisikos sind weder Tierauffangstationen noch Artenschutzeinrichtungen wie der LBV in der Lage, Hilfe zu leisten und erkrankte Wasservögel aufzunehmen.

Alles zur Vogelgrippe auch hier.

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© Gunther Zieger

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