Bayerns Glücksboten: Weißstörche kehren aus dem Süden zurück

Schon über 50 eingeflogene Weißstörche dem LBV gemeldet – Störche sind nun am bayerischen Himmel zu beobachten

Uns erreichten schon über 50 Meldungen von bereits besetzten Weißstorchennestern im Freistaat. Ehrenamtliche Horstbetreuer*innen und Anwohnende haben die vorzeitigen Frühlingsboten zum Beispiel in Pettstadt im Landkreis Bamberg und in Schierling im Landkreis Regensburg schon vor dem 1. März gesichtet.

Weißstörche im Flug | © Dieter Hopf © Dieter Hopf
Weißstörche kehren aktuell aus den südlichen Überwinterungsgebieten nach Bayern zurück.

Rund 300 Weißstörche überwintern mittlerweile im Freistaat. Nun kehren auch die ersten Störche aus den südeuropäischen Überwinterungsgebieten zurück. Die Zugrouten der in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut in Radolfzell mit Satellitensendern ausgestatteten Störche lassen sich auf der Karte verfolgen.

Als klassische Zugvögel verbrachten die meisten Weißstörche bis in die 1980er Jahre das Winterhalbjahr in West- und Ostafrika. Die bereits jetzt zurückgekehrten Störche haben vermutlich in Spanien überwintert oder sogar noch kürzere Strecken, wie zum Beispiel aus der Rhonemündung in Südfrankreich, zurückgelegt. Manche Störche ziehen nur bei echtem Wintereinbruch, als sogenannte Winterflucht, für einige Wochen zum Beispiel ins Rheintal. Wird das Wetter wieder milder kommen sie zurück nach Bayern, oft schon Ende Januar oder Anfang Februar.

Zugverhalten der bayerischen Weißstörche

Weißstorch im Flug | © Henning Werth © Henning Werth
Weißstörche umfliegen das Mittelmeer, weil ihnen dort die fürs Fliegen nötige Thermik fehlt.

Weißstörche binden sich stärker an ihre Nester als an ihre Partner und führen eine sogenannte „Saisonehe“. Meist kommen die Männchen zuerst aus dem Süden zurück und beginnen, das alte Nest auszubessern. Vorzeitig zurückgekehrte Westzieher, die nur in Spanien überwintert haben und somit einen kürzeren Rückweg ins bayerische Brutgebiet haben, sind dabei im Vorteil.

Ostzieher fliegen über die Türkei und Israel und suchen dann Winterquartiere in Zentralafrika oder noch südlicher auf. Sie machen sich meist erst Ende Februar oder Anfang März auf den vierwöchigen Rückflug nach Bayern und kommen im April im Brutgebiet an. In diesem Winter hat sich einer unserer bayerischen Senderstörche im Tschad aufgehalten, dem klassischen Überwinterungsbereich in Nordafrika. Alle Weißstörche umfliegen das Mittelmeer, weil ihnen dort die fürs Fliegen nötige Thermik fehlt.

Ganz Bayern kann in den nächsten Wochen die Rückkehr der bekannten Frühlingsboten beobachten. Wann und wo in Bayern wieder Störche zu sehen sind, zeigt die Verbreitungskarte der Weißstörche für Bayern. Wer ein neues Storchenpaar sieht, kann dies gerne an melden.

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© Ralph Sturm

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