Bayerns Romantiker sind los: Glühwürmchen jetzt beobachten

Naturschauspiel in der Dämmerung erleben - LBV: Was den kleinen Leuchtkäfern gut tut

Warme Sommernächte locken nicht nur uns Menschen nach draußen, auch Glühwürmchen lieben diese Nächte. Meist nur fünf bis zehn Tage im Zeitraum von Mitte Juni bis Anfang Juli fliegen sie mit Einbruch der Dämmerung los und gehen auf Brautschau. Entlang von Waldrändern, im Gebüsch oder auch im Park, zudem meist in Wassernähe, sind sie dann zu hunderten unterwegs und funkeln durch die Nacht – ein bezauberndes Naturschauspiel. Leider werden von Jahr zu Jahr weniger Glühwürmchen beobachtet. Die hohe Lichtverschmutzung und fehlende Gehölzstrukturen in Wassernähe machen auch diesem faszinierenden Insekt das Überleben immer schwerer. Doch der LBV gibt Tipps, wie man den Leuchtkäfern helfen kann.

Glühwürmchen bei Nacht | © Erich Obster © Erich Obster
Glühwürmchen sorgen im Zeitraum von Mitte Juni bis Anfang Juli für ein bezauberndes Naturschauspiel.

Leuchten zur Fortpflanzung

Leuchtkäfer im Gras | © Ralph Sturm © Ralph Sturm
Mit ihrem leuchtenden Hinterteil locken die flügellosen Weibchen des Kleinen Leuchtkäfers vorbeifliegende Männchen an.

Bei den in Bayern fliegenden Exemplaren handelt es sich zumeist um den Kleinen Leuchtkäfer, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen leuchten. Dabei sitzt das flügellose Weibchen auf Ästen im Gebüsch oder auch auf hohen Grashalmen und lockt mit ihrem leuchtenden Hinterleib vorbeifliegende Männchen an. Das Licht wird in so genannten Leuchtzellen erzeugt. Hier wandelt der Käfer chemische Energie in elektrische Energie um – und das sehr effizient.

Warm wird den Tieren dabei nicht, denn das auf diese Weise erzeugte Licht bleibt kalt. Sein Zweck: Einzig und allein die Fortpflanzung. Nach Paarung und Eiablage sind die Lebensenergien der Käfer allerdings rasch erschöpft, denn in ihrem Lebensabschnitt über dem Erdboden nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich.

Glühwürmchen im eigenen Garten helfen

Glühwürmchen Flugbahnen | © Markus Brindl © Markus Brindl
Wer im Garten auf nächtliche Beleuchtung verzichtet, kann den kleinen Leuchtkäfer vielleicht bei seinen nächtlichen Leuchtzügen beobachten.

Den größten Teil ihres Lebens verbringen die Käfer zuvor unterirdisch als Larve. Drei Jahre währt das Larvenstadium, in dem die Käferlarve Unmengen an kleinen Schnecken verputzt. Das freut auch Gärtnerinnen und Gärtner.

Um Glühwürmchen zu helfen, sollte man im Garten nach Möglichkeit kleinere heimische Laubbäume und Sträucher anpflanzen, Laub- und Reisighaufen liegen lassen, einen Teich oder ein Hochstaudenbeet anlegen. Gartenbesitzende sollten außerdem auf nächtliche Beleuchtung verzichten. So finden sich Männchen und Weibchen leichter und die nächste Generation Glühwürmchen ist gesichert.

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© Verena Rupprecht

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