Sperlingskauz
Glaucidium passerinum
Gesang des Sperlingskauz
Quelle: www.xeno-canto.org
Stimme des Sperlingskauzes
Weibchen ruft sehr dünn, lang gezogen „tsiiiih“ (an Amsel oder Rotkehlchen erinnernd, aber mehr Nachdruck); häufigster ruf besonders im Herbst ist die „Leiter“, eine Reihe von 5 – 10 scharfen, ansteigenden Pfeiftönen „tschook schuuk schüük schiik…“ (wie Luftpumpe mit Finger auf Öffnung)
Gesang ein weiches, in 10 Sekunden 6 – 7-mal wiederholtes Pfeifen; ähnlich Gimpelm aber gedehnter, etwas höher und am Ende leicht betont „hjük“, 500 – 1.000m weit zu hören;
bei Erregung dünnes, gedämpftes Stottern zwischen regelmäßiges Pfeiftönen, „hjük…(huhuhu)…hjük…(huhuhu)…“ usw.
Bettelruf der Jungvögel dünn „tsiih“, ähnlich Weibchen, aber kürzer.
Status
nicht gefährdet
Aussehen
Größe: ca. 15 – 19cm
Spannweite: ca. 32 – 39cm
Kennzeichen
Sehr klein (starengroß) mit rundem Kopf (rudimentäre Federohren selten sichtbar), Kopf proportional kleiner als bei Stein- und Raufußkauz; Schleier schwach entwickelt, aber kurzer, auffälliger, weißer Überaugenstreif und kleine, eng zusammenliegende Augen mit gelber Iris lassen verbiesterten Gesichtsausdruck entstehen; helle Nackenflecken erzeugen angedeutetes abschreckendes „Scheingesicht“;
Oberseite graubraun, fein weiß gesprenkelt, Unterseite weißlich mit brauner Brust (vor allem Brustseiten) und dünn gestreiftem Bauch.
Jugendkleid: Ästlinge ähnlich Altvogel, aber ohne weiße Fleckung von Scheitel, Mantel und Flügeldecken.
Vorkommen
Bei uns
Hauptsächlich Standvogel
Verbreitung
Das Areal des Sperlingskauzes reicht von den Gebirgen Mittel- und Osteuropas bis Skandinavien und Ostasien.
Verbreitung in Deutschland
Es wird vermutet, dass er einerseits lange in weiten Teilen Deutschlands übersehen wurde und andererseits sich weiter ausgebreitet hat, da bis in die 80er Jahre nur im Alpenraum und Mittelgebirge Bestände bekannt waren, seit einigen Jahren aber in immer mehr Teilen Deutschlands sein Vorkommen vermerkt wird.
Verbreitung in Bayern
Der Sperlingskauz ist in den Alpen flächendeckend und außerhalb regional verbreitet.
Das südbayerische Verbreitungsgebiet umfasst neben den Alpen das Ammer-Loisach-Hügelland und die Wälder im Süden der Münchner Schotterebene. In Nordbayern finden sich Nachweise vom Frankenwald bis zum Bayerischen Wald, in Spessart und Rhön, im Steigerwald und in der Frankenalb.
Außerhalb der Mittelgebirge sind u.a. der Nürnberger Reichswald, das Itz-Baunach-Hügelland und das Oberpfälzisch-Obermainische Hügelland besiedelt.
Bestand in Bayern: 1300 – 2000 Paare
Lebensweise
Verhalten
Dämmerungsaktiv (bei tiefer Dunkelheit schlechtes Sehvermögen), recht furchtlos
fliegt schnell, über längere Strecken in spechtartigem Wellenflug, hält oft von Fichtelspitzen aus Ausschau, zuckt dabei gelegentlich mit dem Schwanz oder hebt ihn langsam ähnlich einem Fliegenschnäpper. Er lebt sehr heimlich und brütet in Baum- und alten Buntspechthöhlen.
Lebensraum
Vor allem kann man den Sperlingskauz in den Bergregionen antreffen aber er ist auch teilweise bis ins Flachland verbreitet. Er brütet in Nadel- und Mischwäldern mit Altholzbeständen und Spechthöhlen, die er zum Brüten und als Speisekammer nutzen kann.
Nahrung
Vögel, Mäuse
Legt Nahrungsvorräte in Höhlen an
Bruthöhle
Brütet in Baumhöhlen, oft in alten Buntspechthöhlen.
Schon gewusst?
Der Sperlingskauz ist nicht größer als ein Star und kann sogar Drosseln erlegen, die größer sind als er!
Systematik
Ordnung: Eulen (Strigiformes), Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae), Gattung: Sperlingskäuze (Glaucidium), Art: Sperlingskauz (Glaucidium passerinum).
Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de
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