Insektenhotel selber bauen

Das Hotel zur Wilden Biene - Wie Sie ein Insektenhotel bauen

Nicht nur in der freien Natur, sondern gerade auch in Gärten helfen die vielen nützlichen Insekten dabei, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Denn sie ernähren sich oft von Schädlingen oder deren Larven, andere wiederum bestäuben die Blüten der Nutzpflanzen und tun das auch dann, wenn Honigbienen aufgrund niedriger Temperaturen nicht fliegen. Hier finden Sie Tipps und außerdem ein kostenloses Faltblatt zum Thema Insektenhotel

Wildbienenhaus | © Peter Bria © Peter Bria
Ein 5-Sterne-Insektenhotel - selbstgebaut.

Darüber hinaus sind sie interessant zu beobachten, und ihr Gesumm und Gebrumm gehört für viele Naturfreunde einfach zu einem Sommer dazu. Wie können Sie Hummeln, Wildbienen, Schlupf-, Falten-, Grab- und Wegwespen, Florfliegen oder Ohrwürmer im Garten oder auf dem Balkon am besten helfen? Natürlich gehört eine entsprechende Umgebung dazu, also beispielsweise ein Garten, der über einen langen Zeitraum (heimische) Blüten beherbergt und giftfrei ist.

Darüber hinaus kann aber auch ein Insektenhotel gute Dienste leisten, denn hier finden viele verschiedene Arten Möglichkeiten zur Eiablage und sind sehr gut zu beobachten.

Die LBV-Hotline für alle Naturschutzfragen

Telefon-Icon

Der LBV bietet wochentags eine kompetente, kostenlose Beratung zu Naturschutzthemen an. Das LBV-Naturtelefon ist montags bis freitags jeweils von 9 bis 11 Uhr und von 14 bis 16 Uhr unter der Rufnummer 09174/4775-5000 erreichbar.

Alle Naturbegeisterten und Engagierten sollten sich die Nummer des LBV-Naturtelefons notieren – als direkten Draht zum Naturschutz, als kompetente Info-Hotline des LBV.

Insektenhotels aus Baumärkten oder Discountern oft nutzlos

Links ist ein positives Beispiel für Insektenhotels und rechts ein negatives | © Birgit Helbig © Birgit Helbig
Im rechten Beispiel wird sich kein Insekt wohlfühlen! Stroh (geknickt und geknüllt), Tannenzapfen und Laub, Rindenstücke und Holz, Bausteine und Ziegel mit viel zu großen Löchern

Nisthilfen für Insekten sind gefragt wie nie. Leider ist jedoch der Großteil der sogenannten Insektenhotels eher dekorativ als artgerecht und wird deshalb kaum von den erwünschten Bewohnern angenommen. Dabei gibt es nur wenige, aber wichtige Regeln beim Kauf oder Bau einer Insektennisthilfe zu beachten

Heute werden in jedem Baumarkt, Gartencenter oder beim Discounter und im Internet Insektenhotels angeboten. Diese sind häufig mit Stroh, Fichtenzapfen, Holzwolle, Holzhäckseln und ähnlichen billigen Füllstoffen versehen und als Versteck oder Kinderstube für Insekten weitgehend nutzlos.

Marienkäfer, Florfliegen und andere sind im Garten mit einem Totholz- oder Reisighaufen wesentlich besser bedient. Ebenso gibt es in fast jedem angebotenen Modell mehr oder weniger große Holzstücke, die ins Stirnholz gebohrte Öffnungen aufweisen. Sie können bestimmte Arten unter den Wildbienen und solitär lebende Wespen anlocken. Doch fast immer sind diese Bohrungen ausgefranst oder Holzsplinte stechen in die Öffnungen.

Derartige Angebote werden nicht angenommen, da sich die Wildbienen ihre Flügel verletzen würden. Bohrungen in Holz sollten stattdessen immer in Längsrichtung – also von der Rindenseite her – erfolgen, um Risse und das Aufquellen von Splinten in die Brutgänge zu vermeiden. Weichholz ist dafür ungeeignet, da es leicht reißt und Wasser aufnimmt, was zum Absterben der Brut führt. Geeignet sind hingegen zum Beispiel abgelagerte Eiche, Esche oder Holz von Obstbäumen.

Die Bohrungen müssen absolut sauber sein und sehr sorgfältig geglättet werden. Sie sollten einen Durchmesser zwischen 2 und 8 mm haben. Je breiter das Spektrum der Bohrungen desto größer sind die Chancen auf Bewohner. Wichtig zu wissen: Derartige Insektenhotels bieten nur rund 30 der über 550 Arten in Deutschland einen Platz für die Brut. Knapp drei Viertel aller nestbauenden Wildbienen nisten im sandigen Boden. Mit offenen Sandstellen oder einer kleinen „Sandkiste“ im Garten kann man auch diesen Arten auf einfache Weise helfen

Checkliste Wildbienenhotels

Material

  • Gut durchgetrocknetes Hartholz (Eiche, Esche, Buche, Obstholz)
  • Hohle Schilf- oder Bambusstängel o.Ä.
  • Spezielle gebrannte Tonziegel
  • Pappröhrchen
  • Bienenbrettchen
  • Keine Füllstoffe wie Holzwolle oder Fichtenzapfen!
  • Marktstängel einzeln am Insektenhotel (Brombeere, Himbeere)

Ausführung

  • Saubere, glatte Bohrungen ohne Splitter oder sonstige Verunreinigungen
  • Bohrungen immer ins Längsholz
  • Hohle Bambusstängel intakt und sauber geschnitten
  • Länge jeweils 10-15 cm, hinten immer geschlossen; Durchmesser der Öffnung 2 - 9 mm

Anbringung

  • An geschützter Stelle oder mit Dach gegen Nässe
  • Besonnter Platz (Ausrichtung Südost bis Südwest
  • Fest anbringen, darf nicht im Wind schwingen

Pflege

Die Insekten reinigen benutzte Gänge im Insektenhotel bei Bedarf selbst. Sie nehmen uns also die Arbeit der Pflege weitgehend ab.

Dennoch kann man kleinere Wartungen am Insektenhotel vornehmen:

  • Spinnennetze können entfernt werden
  • Herausgefallene Halme ersetzen
  • Holzstücke mit Bohrungen nach einigen Jahren durch neue ersetzen, um Pilzbefall zu vermeiden
  • angewitterte Halme austauschen
  • Ganzjährig am Platz belassen
  • Keine Reinigung nötig
  • Beobachten, welche Durchmesser besonders begehrt sind und ggf. ergänzen
  • An geeignete Pflanzen als "Restaurant" denken

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Nützliche Tipps rund um das Thema Insektenhotel.

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