Klappergrasmücke

Sylvia curruca

Gesang der Klappergrasmücke

Stimme der Klappergrasmücke
Ruft trocken und schnalzend „tet“, auf dem Zug auch zeternd „tsche-tsche-tsche..“ (an Blaumeise erinnerd).

Gesang: nach leiser, schwatzender Einleitung explosives hölzernes Geklapper „tell-tell-tell..“

Status

Rote Liste Bayern: Gefährdet
Rote Liste Deutschland: nicht gefährdet

Blick ins Geschichtsbuch

Volkstümlicher Name
Die Klappergrasmücke ist die kleinste unserer heimischen Grasmücken. Auch sie führt ein eher verstecktes Leben im Schutz von dichten Sträuchern und jungen Bäumen. Ausfindig machen kann man den kleinen Vogel am besten durch seinen Gesang, dem sie auch ihren Namen zu verdanken hat.

Ihr volkstümlicher Beiname "Müllerchen" stammt von ihrem mühlenähnlich klappernden Gesang.

Aussehen

Klappergrasmücke auf einem Zweig | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Klappergrasmücke (Sylvia curruca)

Größe: ca. 11,5 – 13,5 cm

Gewicht: ca. 9,8 – 13,9g

Kennzeichen
Kleine aber kompakt gebaute Grasmücke. Deutlich kleiner als Spatz und zierlicher. Recht kurzschwänzig. In Europa oberseits stets graubraun, Scheitel und Schwanz grauer. Graubrauner Gesamteindruck. Bräunlicher Rücken und hellere beigefarbene Unterseite. Kopf grau und insbesondere an den Ohrdecken dunkler, sodass ein recht scharfer Kontrast zur leuchtend weißen Kehle entsteht. Iris dunkel (grau oder braun), Schnabel eher kurz.

Ähnliche Arten
Andere Grasmücken, vor allem die Dorngrasmücke mit ihren rostroten Flügeln, die aber ganz anders singt.

Vorkommen

Klappergrasmücke auf einem Zweig | © Herbert Henderkes © Herbert Henderkes
Kleinste Grasmücke: Die Klappergrasmücke

Bei uns
April bis September, Sommervogel, überwintert in Nordostafrika. Die Weibchen kommen etwa eine Woche später als die Männchen zurück, die inzwischen bereits Brutreviere bezogen haben.

Verbreitung
Das Areal der Klappergrasmücke erstreckt sich von Großbritannien und Mittelfrankreich über Südskandinavien ostwärts bis Ostsibirien und zum Kaspischen Meer; die Art fehlt in den westlichen und mittleren Mittelmeerländern.

Verbreitung in Deutschland 
Von den vier in ganz Deutschland vorkommenden Grasmückenarten die die Klappergrasmücke die mit Abstand seltenste Art. Insbesondere im Westen und Süden kommt sie nur in geringen Dichten, mancherorts gar nicht vor. Merkbar wird das auch recht deutlich an ihrem Auftreten: Während der Zugzeit von April bis Mai klappert es noch an allen Ecken und Enden und dann ist bald kaum noch was zu hören.
Das liegt wohl daran, dass diese Regionen bereits nahe an der südwestlichen Arealgrenze liegen, die etwa quer durch Frankreich verläuft. Das südwestliche Frankreich und ganz Spanien sind bereits nicht mehr besiedelt. Dafür reicht das Verbreitungsgebiet im Osten bis ins fernöstliche Russland und nach China.

Verbreitung in Bayern
Die Klappergrasmücke ist in Bayern lückig verbreitet. Ihre Schwerpunkte liegen im nördlichen und mittleren östlichen Bayern. Im Gebirge brütet sie in Höhen bis über 1.500 m ü. NN. Größere Lücken bestehen vor allem im Nieder-bayerischen Hügelland und im Voralpinen Hügel- und Moorland. Gegenüber der letzten Kartierung kam es in diesen Bereichen, der nördlichen Frankenalb und Teilen der Oberpfalz zu Arealverlusten. Einzelne Lücken sind auf Erfassungsdefizite zurückzuführen (z.B. Ost- und Nordostbayern).

Lebensweise

Klappergrasmücke auf einen Zweig | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Lebt versteckt im Schutz von dichten Sträuchern und Bäumen: Die Klappergrasmücke

Lebensraum 
Ein richtiger Stadtvogel ist die Gartengrasmücke nicht. In Parks und Friedhöfen kannst du sie aber antreffen, wenn Gebüsche und Stauden vorhanden sind. Besonders zahlreich ist sie Auenlandschaften mit Weidengebüschen und Bruchwäldern. Sie bewohnt das Buschwerk an Fluss-, Bach- und Teichufern, außerdem Laub- und Mischwälder mit dichtem Unterholz.

Nahrung
Diverse Insekten und Spinnen werden von den Grasmücken vertilgt. Im Spätsommer und Herbst fressen die Vögel auch gerne Beeren.

Nest
In Gärten und dicht an Wegen findet man in Stachelbeersträuchern das Nest der Klappergrasmücke. Ihr Nest baut sie aus dünnen, aber langen Wurzeln, die sie schütter zusammenflicht.

Eiergröße: 14,0 bis 18,9 x 11,5 bis 14,5mm

Brutaufzucht
Das Bebrüten der 4 bis 6 Eier, an dem sich das Männchen und das Weibchen gemeinsam beteiligen, dauert 10 bis 12 Tage. Zum ersten Mal nistet das Paar im Mai bis Juni und dann nochmal im Juli oder August.
Bei den Klappergrasmücken läuft sowohl die Brut als auch die Pflege der Jungvögel im Teamwork, beide Elternteile kümmern sich gleichermaßen um den Nachwuchs. Das Nest ist ein lockerer, oft niedrig gelegener Napf aus Halmen und dünnen Zweigen.

Jungvögel
Nach 10 bis 15 Tagen sind die Jungen flügge und werden auch dann noch einige Zeit von den Alten mit kleinen Insekten, Rauben und Spinnen gefüttert.

Schon gewusst?

Auch wenn die Klappergrasmücke eher ein norddeutscher Vogel ist, wurden in den Alpen schon Nester über 2300 Meter gefunden.

Helfen Sie der Gartengrasmücke - Vogelfreundlicher Garten

Im eigenen Garten siedelt sich die Klappergrasmücke nur selten an. Aber mit einem bewussten Einkauf von heimischen, ökologischen Lebensmitteln fördern Sie eine insektenfreundliche und strukturreiche Landschaft. Verzichten Sie auch im eigenen Garten auf Insektizide, damit die Klappergrasmücke genug zu fressen findet!

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung: Singvögel (Passeri), Überfamilie: Sylvioidea, Familie: Grasmückenartige (Sylviidae), Gattung: Grasmücken (Sylvia), Art: Klappergrasmücke (Sylvia curruca).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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