Braunkehlchen

Saxicola rubetra

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Die wichtigsten Fakten:

Braunkehlchen sitzt auf einem Ast | © Frank Derer © Frank Derer

Größe: 12-14 cm

Erkennungsmerkmale
Oberseite kontrastreich braunfleckig, markanter heller Überaugenstreif, dunkle Wangen, Brust orangebraun; Weibchen im Allgemeinen heller

Nahrung
Insekten, Spinnentiere, kleine Schnecken und Würmer; im Herbst auch Samen und Beeren

Verbreitung
Brutvogel von Europa bis Westasien, Überwinterungsgebiete im subtropischen Afrika

Lebensraum
Brutvogel in offenen Kulturlandschaften mit extensiv genutztem, mäßig feuchtem Grünland, strukturreichen Brachen und Gewässerrandstreifen.

Lebensweise
Im April kehrt das Braunkehlchen aus seinen Überwinterungsgebieten südlich der Sahara in seine europäischen Brutgebiete zurück. Hier baut es sein verstecktes Nest am Boden. Nach der Brutzeit beginnt ab Mitte August der Rückzug nach Afrika.

Besonderheiten
Braunkehlchen benötigen höhere Strukturen, wie z.B. Hochstaudengewächse oder Zaunpfähle und erhöhen die Attraktivität eines Lebensraumes. Sie sind wichtig für Jagd, Reviergesang und Nestanflug.

Braunkehlchen - Mit Vorliebe für Sitzwarten

Braunkehlchen auf einem Stamm | © Helmut Wopperer © Helmut Wopperer

Gut sichtbar singt das Männchen von erhöhten Sitzwarten aus, um ein Weibchen anzulocken oder Jagd auf Insekten zu machen. Als Warten können festere Pflanzenstängel, niedrige Büsche und Bäume, Stromleitungen oder Weidezäune dienen. Ihr Vorhandensein ist bei der Auswahl eines Brutreviers für das Braunkehlchen von großer Bedeutung.

Erst Ende April kehrt das Braunkehlchen nach langem Flug aus seinem Überwinterungsgebiet südlich der Sahara zu uns zurück und tritt bereits ab Mitte August wieder den Rückflug an. Die Zeit zum Brüten ist knapp, daher haben Braunkehlchen nur eine Jahresbrut (Brutzeit: Mai-August). Mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich zwei Jahren ist eine erfolgreiche Brut bedeutend für den Fortbestand der Art!

Zur Brutzeit besiedelt das selten gewordene Vögelchen daher gern feuchtere Flächen mit mehrjährigem Pflanzenbestand und Krautstängeln, wie man sie beispielsweise entlang von Bächen und Gräben findet. Hier baut es sein Nest unter einem Grasbüschel am Boden versteckt. Die angrenzenden mageren, blütenreichen Wiesen bieten ein reichhaltiges Insektenangebot und dienen zur Nahrungssuche.

Gefährdungsfaktoren

Gelege eines Braunkehlchens, bestehend aus drei blauen kleinen Eiern mit dunklen Sprenkeln | © Heinz Tuschl © Heinz Tuschl
Gelege eines Braunkehlchens am Boden

Einst war das Braunkehlchen eine weit verbreitete Vogelart. Heute ist es jedoch in Bayern vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1)! Die Gründe für die Bestandseinbrüche sind vielfältig, können jedoch größtenteils auf Veränderung des Lebensraumes zurückgeführt werden: Grünlandumbruch, Entwässerung, Aufforstung und Verbuschung. Mahd während der Brutzeit bedroht das Gelege und somit den Bruterfolg des Bodenbrüters.

Durch häufige Grabenräumung und Mahd von Saumstrukturen geht der für das Braukehlchen wichtige Strukturreichtum der Kulturlandschaft verloren. Der Einsatz von Bioziden und der Rückgang der Biodiversität tragen zur Abnahme des Nahrungsangebots bei.

Hinzu kommen natürliche Verlustursachen durch Überschwemmungen und Fressfeinde. Aber auch Störungen durch Freizeitnutzung, freilaufende Hunde oder Bejagung während des Zuges tragen zum Rückgang der Braunkehlchen-Populationen bei.

Systematik

Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung: Singvögel (Passeri), Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae), Unterfamilie: Schmätzer (Saxicolinae), Gattung: Wiesenschmätzer (Saxicola), Art: Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

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