Feuersalamander beobachtet? Jetzt melden

LBV, BUND Naturschutz und LARS wollen Bürgerinnen und Bürger in Artenhilfsprogramm einbinden

Vor allem bei regnerischem Wetter können Naturfreundinnen und Naturfreunde die auffälligen Schwanzlurche mit etwas Glück beobachten. Wer einen Feuersalamander gesichtet hat, kann diesen ab sofort im Rahmen eines gemeinsamen Artenhilfsprogramms (AHP) an uns, den BUND Naturschutz und LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz) melden.

Feuersalamander | © Stefan Masur © Stefan Masur
Die Winterruhe ist vorbei: langsam kommen die Feuersalamander wieder aus ihren Verstecken.

Von den gesammelten Daten erhoffen wir uns mehr Erkenntnisse über die aktuelle Verbreitung des Feuersalamanders und die Ausbreitung des für die Tiere tödlichen Salamanderfresserpilzes Bsal. Meldungen sind über die neue Webseite möglich. Dort gibt es auch viele Informationen zum AHP Feuersalamander, das seit März 2021 läuft und vom Bayerischen Umweltministerium über die Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien (LNPR) gefördert wird.

Feuersalamanderlarve | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Auch Feuersalamanderlarven können gemeldet werden.

Wer in der Natur unterwegs ist und dabei zufällig einen Feuersalamander entdeckt, kann die Naturschützerinnen und Naturschützer nun bei ihrer Arbeit unterstützen. Auf der neuen Webseite besteht die Möglichkeit, eigene Beobachtungen über die integrierte Plattform zu melden.

Besonders interessant sind genaue Angaben zum Fundort und mögliche Hautveränderungen des Tieres, die auf einen Befall mit Bsal hinweisen können. Auch Funde toter Tiere sind von Bedeutung. Wer die Larven des Feuersalamanders sicher bestimmen kann, hat die Möglichkeit, auch diese zu melden.

Wir können dann die Meldungen aus ganz Bayern sichten und überprüfen. So erhoffen wir uns weitere Erkenntnisse über den Feuersalamander, der eine typische Art unserer Quellbäche ist. Beobachterinnen und Beobachter können ihre Meldung mit einem Foto des Tieres ergänzen. Die Fotos helfen uns, eine Ausbreitung des Salamanders frühzeitig zu erkennen und Schutzmaßnahmen einzuleiten.

In der Dämmerung und nach Regen sieht man den Salamander am häufigsten

Quellgebiet | ©Ralph Sturm ©Ralph Sturm
In Wassernähe fühlt sich Salamander am wohlsten.

Die besten Chancen, einen Feuersalamander zu beobachten, bestehen in der Dämmerung, während oder nach Regenfällen und bei Temperaturen von mindestens drei bis sechs Grad. Um eine ungewollte Verbreitung von Bsal zu vermeiden, ist es wichtig, die Tiere nicht zu berühren, im Wald auf den Wegen zu bleiben und Quellgebiete nicht zu betreten. Wer in bereits bekannten Bsal-Befallsgebieten unterwegs ist, sollte nach Verlassen des Lebensraumes seine Schuhe mit 70-prozentigem Alkohol desinfizieren. In Bayern sind derzeit Bsal-Nachweise im Steigerwald sowie in Teilen der Landkreise Unterallgäu und Augsburg bekannt.

Bereits seit drei Jahren führen wir umfangreiche Arbeiten zum Schutz des Feuersalamanders durch – dazu gehören beispielsweise praktische Artenschutzmaßnahmen wie die Entfernung von Quellfassungen in ausgewählten bayerischen Projektgebieten oder die Kartierung der Larvenbestände. Viele Feuersalamander-Lebensräume wurden in der Vergangenheit stark beeinträchtigt. Wir stellen die ursprünglichen Lebensräume wieder her und hoffen die Bestände auf diesem Weg zu stärken, so dass wir trotz des unaufhaltsamen Einwanderns von Bsal wenigstens einen Teil der bayerischen Feuersalamander erhalten.

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