Gelbbauchunke
Bombina variegata

Rote Liste Bayern: Stark gefährdet
Erhaltungszustand Kontinental: ungünstig/schlecht
Alpin: ungünstig/unzureichend
Verbreitung und Bestandssituation
In Bayern ist die Gelbbauchunke zwar noch verbreitet, die Bestände gehen allerdings bayern-weit stark zurück.
Lebensraum und Lebensweise
Die Gelbbauchunke ist eine "Pionierart", die neue Gewässer rasch besiedeln kann, aber bei zu starker Beschattung, Verkrautung oder Fischbesatz wieder verschwindet.
Heute besiedelt die Gelbbauchunke häufig vom Menschen geschaffene Ersatzlebensräume wie Abbaustellen (Kies- und Tongruben, Steinbrüche) oder militärische Übungsplätze. Hier findet sie noch geeignete Laichgewässer: offene, besonnte Klein- und Kleinstgewässer wie wassergefüllte Wagenspuren, Pfützen, Tümpel, Regenrückhaltebecken oder Gräben, die gelegentlich auch austrocknen können, also in der Regel fischfrei sind.
Die erwachsenen, hauptsächlich nachtaktiven Tiere verstecken sich tagsüber auch an Land in Spalten oder unter Steinen. Bereits ab August werden dann Landlebensräume zur Überwinterung aufgesucht. Die Überwinterung findet meist in Verstecken in einem Umkreis von wenigen hundert Metern um die Gewässer statt, denn die erwachsenen Tiere sind sehr ortstreu. Jungtiere dagegen können bis zu vier Kilometer weit wandern und damit neue Lebensräume erschließen.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen
- Rekultivierung von Abbaustellen mit Beseitigung von Gewässern und Kleinstrukturen,
- Wegfall extensiver, lange genutzter Kleinabbaustellen zugunsten großer, intensiver, rasch fortschreitender und wieder verfüllter Abbauten,
- Zerschneidung von Lebensräumen, insbesondere Trennung von Laichgewässern und Landlebensräumen / Winterquartieren,
- Zunehmende Isolierung von (Rest-) Populationen,

Mögliche Schutz-Maßnahmen
- Schaffung eines Biotopverbundes durch Neuanlage von Trittsteinbiotopen zwischen den aktuellen Vorkommen
Allgemein gilt: Neben der Anlage der Laichgewässer muss eine dauerhafte Pflege der Strukturen gewährleistet sein, da nur frühe Sukzessionsstadien besiedelt werden.
In Abbaustellen sollte man versuchen, auf der Basis sachlicher Gespräche und einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit Lösungen zu finden, die einerseits den Betriebsablauf nicht stören, andererseits Arten wie der Gelbbauchunke wieder Trittsteine in der ausgeräumten Kulturlandschaft ermöglichen.
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