Erdkröte – bis zu 6.000 Eier im Gartenteich
Ihr Gartenteich als Wohlfühloase für Kröten
Beschreibung
Die Kopfrumpflänge der Erdkröte beträgt in Südeuropa bis zu 10 cm (Männchen) und 15 cm (Weibchen). In Mitteleuropa werden Männchen höchstens 8 cm und Weibchen 15 cm groß. Der Kopf ist breit, auf seiner Rückseite befinden sich Parotiden (Drüsen), die Gifte enthalten, um sich gegen Fressfeinde zu verteidigen.
Die trockene Hautoberfläche ist mit einer großen Anzahl Warzen besetzt, die vor allem bei südeuropäischen Vertretern mit schwarzen Hornspitzen enden. Auf der Oberseite ist das Tier meist oliv, bräunlich, grau oder gelblich gefärbt, auf der Unterseite grau, hellrötlichbraun oder schmutzig weiß.
Lebensraum und Verbreitung
Vorkommen fast in ganz Europa, außer z.B. im nördlichen Skandinavien. Die "nördlichste" Erdkröte wohnt in Finnland, wo sie bei Saariselkä den nördlichen Polarkreis überschreitet. Es existieren keine Exemplare in Irland, auf den Balearen, auf Korsika, Sardinien, Malta und Kreta. Die Art lebt außerdem in Nordwest-Afrika und Teilen Asiens.
Es handelt sich um eine äußerst anpassungsfähige Amphibienart. Sie besiedelt fast alle Klimazonen, Landschaften und Lebensräume Europas. Sehr häufig in Waldgebieten, jedoch auch in Offenlandschaften und im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze anzutreffen. Als Tagesverstecke nutzt die Erdkröte selbstgegrabene Höhlen, Mauerfugen oder morsches Holz. Bevorzugte Laichgewässer sind größere und tiefe Weiher, Randbereichen von Seen und auch Intensiv-Fischteiche.
Nahrung
Zu einem Großteil ernährt sich die Art von Käfern, Springschwänzen, Spinnen, Fliegen, Ameisen und Tausendfüßlern. Die Zusammensetzung der Nahrung variiert je nach Jahreszeit, Alter und Geschlecht.
Feinde
Fressfeinde der Erdkröte sind Waschbären, Marder, Katzen, Schlangen und einige Raben- und Greifvögel. Jungtiere fallen auch Singvölgeln und großen Laufkäfern zum Opfer. Die Kaulquappen werden vor allem von Raubfischen wie dem europäischen Hecht oder dem Flussbarsch erbeutet.
Fortpflanzung
Die Wanderung zum Laichplatz findet in Mitteleuropa zwischen Ende Februar und Ende März/Anfang April statt. Sie gleicht einer Massenwanderung. Die Tiere wandern mit einer Geschwindigkeit von 23 bis 50 m pro Stunde und ziehen dabei regenreiche Nächte bei Temperaturen über ca. 4 Grad Celsius vor. Das Männchen klammert das Weibchen zur Paarung unter die Achsel, aufgrund von Männchenüberschuss wird dies oft von mehreren Männchen gleichzeitig versucht.
Verhalten
Nähern sich Fressfeinde wie z.B. Schlangen, bläht sich die Erdkröte auf, senkt den Kopf und hebt das Hinterteil. So wirkt das Körpervolumen größer. Außerdem wird ein Hautsekret abgesondert, das Giftstoffe beinhaltet. Eine andere Schutzstrategie ist die Schwarmbildung.
Gefährdung
Hinsichtlich der Öffentlichkeitswirkung des Amphibienschutzes nimmt die Erdkröte die Vorreiterrolle ein. Obwohl nur wenige Personen aktiv bei der Arterhaltung mitwirken, sind Begriffe wie Krötenzaun oder Krötentunnel in der Bevölkerung geläufig. Durch Zerstörung der Lebensräume nehmen die Bestände ab. Die meisten Exemplare sterben auf ungeschützten Straßenabschnitten durch ein zu hohes Verkehrsaufkommen.
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