Drosselrohrsänger

Acrocephalus arundinaceus

Gesang des Drosselrohrsängers - Hier abspielen (www.tierstimmen.de)

Stimme des Drosselrohrsängers
Ruft rau und „zäh“ schnalzend „kschak“ oder „krrack“, warnt hart rollend „kreeee“.
Gesang ähnlich Teichrohrsänger, aber viel lauter und rauer (oft erstaunlich weit hörbar), meist grobe und tief knarrende Töne sowie Folge wiederholter, klagender Fasettlaute, z.B. „trr trr karra-karra-karra KRIe-KRIe-KRIe trr-trr-KIe-KIe“.

Status

Rote Liste Bayern: gefährdet
Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Aussehen

Drosselrohrsänger singt auf einen Schilf | © Markus Glaessel © Markus Glaessel
Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus)

Größe: ca. 16 – 20 cm

Alter: 8 Jahre

Kennzeichen
Wie eine Großausgabe des Teichrohrsängers, ähnlich gefärbt (oben braun, unten beigeweiß) sowie mit ähnlichen Habitatansprüchen und Gesangsaufbau. Unterscheidet sich außer durch Größe und rauere Stimme durch proportional etwas größeren Kopf und Schnabel (drosselartig lang und kräftig), meist dunklen Fleck an Unterschnabelspitzen), oft etwas deutlicheren, breiteren hellen Überaugenstreif und im Durchschnitt dunkleren Zügel und Augenstreif; brauner Nacken/Hinterhals oft etwas heller und grauer. Aus der Nähe manchmal feine graue Strichelung auf unterer Kehle/oberer Brust. Beine rosabraun oder braungrau. Adult: Gefieder im Spätsommer meist etwas abgetragen, oberseits warm rostbraun, unterseits beige getönt; Handschwingen frisch, dunkel mit hellen Spitzen.

Ähnliche Arten
Teichrohrsänger

Vorkommen

Bei uns
Sommervogel (Ende April bis September), überwintert im tropischen Afrika

Verbreitung
Areal von Mittel- und Südeuropa einschließlich Nordafrika ostwärts bis Mittelasien

Verbreitung in Bayern
Der Drosselrohrsänger ist in Bayern lokal verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte liegen am mittleren Main und dem Steigerwald, im Aischgrund, an der schwäbischen Donau, dem unteren Inn sowie an Ammersee, Chiemsee und Ismaninger Speichersee. Am nördlichen Chiemsee einschließlich des Oberlaufs der Alz wird eine maximale Dichte mit 21-50 Revieren erreicht. Im Vergleich zur letzten Kartierperiode gibt es sowohl viele aufgegebene als auch neu besiedelte Raster.

Bestand in Bayern: 300 - 450 Brutpaare

Lebensweise

Drosselrohrsänger singt auf einem Schilf | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Rückgang des Drosselrohrsänger-Bestands durch schwingenden Schilf an Gewässern

Lebensraum
Nahrung, Deckung und Nistgelegenheit findet der Drosselrohrsänger in der Regel in dichten Altschilfbeständen, die im Wasser stehen und meist die wasserwärts gelegenen Teile der Schilfzone ausmachen. Im Donaumoos (Lkr. GZ), an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern, ist mit Neststandorten auch in Weidenbüschen zu rechnen, wenn diese von Wasser eingeschlossen sind. An Schilf grenzende Weiden werden sonst regelmäßig zur Nahrungssuche aufgesucht und als Singwarten genutzt.

Nahrung
Der Drosselrohrsänger klettert und hüpft geschickt im Schilf und ernährt sich von Spinnen, Weichtieren, Insekten, deren Larven, jungen Amphibien und Beeren.

Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein. Die Hauptbrutzeit ist Mai bis Juli. Das aus Gräsern und Schilfhalmen napfförmig geflochtene Nest ist meistens im Schutz von Röhrichtbeständen zwischen drei bis vier Schilfhalmen über dem Wasser befestigt. Das Weibchen legt vier bis sechs Eier. Die Eier werden 13 bis 15 Tage lang gewärmt. Die Jungvögel bleiben 12 bis 14 Tage im Nest. Kuckuckseier sind oft in den Nestern von Rohrsängern zu finden, weil sie eine ähnliche Farbe aufweisen.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Rohrsängerartige (Acrocephalidae), Gattung: Rohrsänger (Acrocephalus), Art: Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus)

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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