Alpensalamander
Salamandra atra

Rote Liste Deutschland: nicht gefährdet
FFH-Richtlinie: streng geschützt
Merkmale und Aussehen
Der Alpensalamander ist 12 bis 16 Zentimeter groß und bis auf die Unterseite, die bleigrau ist, einheitlich schwarz glänzend gefärbt. Die Männchen erreichen nicht ganz die Größe der Weibchen. Im Gegensatz zum plumperen Feuersalamander ist die Gestalt insgesamt zierlicher. Entlang der Körperflanken besitzen die Tiere eine Reihe von warzigen und rundlichen Erhebungen, die Drüsenausgänge enthalten. Der Rumpf wird seitlich durch elf bis dreizehn Rippenfurchen segmentiert. Das Männchen lässt sich vom Weibchen äußerlich durch eine etwas stärker gewölbte Kloake (Körperausgang für Geschlechtsorgane, Harnleiter und Darm) unterscheiden. Der Kopf ist etwas länger als breit und das Maul breit abgerundet.
Verbreitung
Der Alpensalamander kommt deutschlandweit – mit Ausnahme eines kleinen Randvorkommens im äußersten Südosten Baden-Württembergs – nur in Bayern vor. Im Alpenraum und teilweise im Alpenvorland ist er in Höhen von 600 bis 2100m zu finden.

Lebensraum
Lichte Buchen- und Laubmischwälder, meist mit einem kühlfeuchten Klima in der Nähe von Bächen, werden vom Alpensalamander bevorzugt bewohnt. In Nadelwäldern siedelt die Art nur selten. Oberhalb der Baumgrenze kann man den Alpensalamander auch im Bereich von Alp-/Almweiden, Zwergstrauchfluren, Felsfluren und Schutthalden finden. Die Tiere benötigen strukturreichen Untergrund (Steinplatten, Felsspalten, Totholz, Baumstubben Kleinsäugergänge) als Tagesverstecke. Die Winterquartiere liegen tief im Boden.
Fortpflanzung
Alpensalamander können bis zu 15 Jahre alt werden. Mit 5 Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Paarung findet bevorzugt im Frühjahr an Land statt und kann über Stunden andauern, dabei setzt das Männchen eine Samenpaket ab und zieht dann das Weibchen zur Aufnahme darüber. Von den gut 50 produzierten Eiern werden in der Regel zwei befruchtet.
Die Jungtiere entwickeln sich in 2-4 Jahre langer Tragzeit (je höhere Lagen, desto länger die Entwicklungszeit) vollständig im Muttertier und werden - um die 5 cm groß und voll entwickelt - lebend geboren. Diese geringe Fortpflanzungsrate reicht unter natürlichen Bedingungen dennoch für den Fortbestand der Art aus, da die Tiere giftige Hautsekrete absondern und deshalb kaum natürliche Fressfeinde (Rabenvögel und Kreuzotter) haben. Als einziger mitteleuropäischer Lurch kann der Alpensalamander also unabhängig von Oberflächengewässern existieren – eine Anpassung an die extremen Lebensbedingungen im Gebirge.
Lebensweise
Die Jahresaktivität beginnt in tiefen Lagen kaum vor Anfang Mai und auch im Gebirge oft erst Wochen nach der Schneeschmelze. Die Tiere sind bevorzugt nachts und in den frühen Morgenstunden bei Temperaturen über 4 ° C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit (mindestens 85%) aktiv, bei starken Regenfällen und Gewitter nach längerer Trockenheit auch tagaktiv. Das Nahrungsspektrum ist recht unspezifisch und breit; im Prinzip wird alles gefressen, was überwältigt werden kann, zum Beispiel Regenwürmer, kleine Nacktschnecken, Asseln, Spinentiere und Insekten (-larven).
Gefährdung und Beeinträchtigung

- Umwandlung von naturnahen Mischwäldern in nicht standortgerechte Nadelwälder
- Hohe Beweidungsintensitäten
- Düngung durch Gülle (verätzt die Tiere)
- Zerschneidung der Lebensräume durch stärker befahrene Wege
- Direkte Individuenverluste durch Überfahren
- Direkte Indiviiduenverluste durch den sog. Salamanderpilz
Mögliche Schutz-Maßnahmen
- Laubwälder fördern und erhalten
- Erhöhung des Totholzanteils
- Umbau strukturarmer Fichtenforste in naturnahe Bergwälder
- Extensivierung der Grünlandnutzung
- Hinweisschilder an Straßen anbringen.
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