21. Stunde der Gartenvögel geht zu Ende: Zwischenfazit nach drei sonnigen Zähltagen

Anzahl der Vögel pro Garten scheint auf Rekordtief zu fallen – Beobachtungen vom Wochenende noch bis 19. Mai online melden

Was für ein Wochenende! Knapp 6.200 Menschen haben sich bei der Stunde der Gartenvögel in Bayern beteiligt und aus über 4.500 Gärten mehr als 118.000 Vögel (Stand 20:15 Uhr) gemeldet – danke an alle, die sich auch heuer wieder eine Stunde lang Zeit genommen haben, um mit uns herauszufinden, wie es den Vögeln im Siedlungsraum geht. Wer seine Beobachtungen noch nicht eingetragen hat, kann das ganz einfach bis 19. Mai nachholen.

Haussperling | © Lisa Merdes © Lisa Merdes
Für Lisa Merdes hat er schon zum Sieg posiert: Der Haussperling bleibt wohl der am häufigsten beobachtete Gartenvogel.

Ein erstes Zwischenfazit: Mit durchschnittlich 26,3 Vögeln pro Garten liegt der Wert so niedrig wie nie zuvor. Ob sich dieser Tiefstand bestätigt, wird die ausführliche Auswertung in den kommenden Wochen zeigen. Grundsätzlich zeichnet sich aber bereits seit mehreren Jahren ab, dass die Anzahl der beobachteten Vögel pro Garten immer weiter zurückgeht. Die Anzahl der Vogelarten pro Garten hingegen ist im Schnitt mit etwa zehn verschiedene Arten über die Jahre gleichbleibend.

Schwalben im Fokus – viele Meldungen und Rückkehrberichte

Rauchschwalben | © Petra Adam © Petra Adam
Wie geht es den Schwalben in Bayern? Noch ist vieles unklar. Diese zwei Rauschwalben zeigten sich Petra Adam aus der Foto-Community.

Ein Augenmerk der diesjährigen Aktion lag auf den Schwalben, da besonders Mehlschwalben im Herbst 2024 auf ihrem Flug nach Süden von einem Starkregenereignis überrascht und geschwächt wurden. Viele Meldungen von Mehl- und Rauchschwalben gingen bei uns ein, allerdings bleibt offen, ob die Vögel auch wieder brüten. Denn einige Teilnehmenden berichteten uns in ihren persönlichen Anmerkungen auch von leerstehenden Nestern. Wie sich die Situation der Schwalben in Bayern weiterentwickelt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Bereits seit Jahren bereiten uns die Schwalben Sorgen, da sie unter dem Mangel an Insektennahrung und fehlenden Nistplätzen leiden. Danke an alle, die so aufmerksam beobachtet und dokumentiert haben!

Besondere Beobachtungen und Hörerlebnisse

Einige besondere Sichtungen sorgten für Aufmerksamkeit: So konnten wir beispielsweise die Meldung über einen Wiedehopf, der in Bayern nur an wenigen Stellen brütet, aber ein regelmäßiger Durchzügler ist, bestätigen – ein wirklich besonderer Gast im Garten! Auch Baumfalken konnten in mehreren Meldungen bestätigt werden. Ebenso wurden Bienenfresser am Wochenende beobachtet – sie sind eine Art, die sich in den letzten Jahren aus südlicheren Gebieten nach Bayern ausgebreitet hat. Für viele galt außerdem der Ruf des Kuckucks als besonderes Highlight. Bei sonnigem Wetter ließ er sich gut hören – ein markanter Klang, der den Frühling akustisch einläutet.

Keine Überraschung in den Top 5: Haussperling vorn – Amsel auf Platz zwei vor dem Star

Hausrotschwanz | © Srefan Rompza © Srefan Rompza
Auch Srefan Rompza zeigte sich der Hausrotschwanz. Er sendete dieses Hingucker-Bild ein.

Der Haussperling bleibt wohl auch in diesem Jahr der häufigste Gartenvogel. Auf dem zweiten Platz folgt die Amsel, die ihren Vorsprung zum Star ausbauen konnte. Letzterer landet aktuell auf Rang drei. Kohlmeise und Feldsperling machen die Top 5 der am häufigsten beobachteten Arten nach momentanem Stand komplett. Betrachtet man hingegen, in wie vielen Gärten eine Art vorkommt, liegt die Amsel klar vorn.

Der Hausrotschwanz, Vogel des Jahres 2025, wurde bislang bereits über 1.400 Mal gemeldet.  Mit seinem rostroten Schwanz und seinem charakteristischen Beinknicksen ist er für viele ein leicht erkennbarer Gartenvogel. Der Siedlungsraum ist für diesen Gebirgsvogel ein guter Ersatzlebensraum.

Die große Beteiligung und das wache Interesse der Teilnehmenden an Veränderungen in der Vogelwelt zeigen einmal mehr, welchen wichtigen Beitrag bürgerwissenschaftliche Aktionen wie die Stunde der Gartenvögel leisten können. Danke!

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© Verena Rupprecht

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