Nordischer Besuch: Wintergäste in Bayerns Gärten

Stunde der Wintervögel – Tagesfazit Freitag, 10.Januar

Bei vielerorts frostigen Temperaturen ist Bayern heute in die 20. Stunde der Wintervögel gestartet. Aus mehr als 1.300 Gärten haben uns schon rund 1.700 Teilnehmende ihre Beobachtungen gemeldet. Sie konnten bereits über 45.000 Vögel zählen. (Stand 19 Uhr)

Bergfink | © Hans Ponradl © Hans Ponradl
Bisher häufig beobachtet: der Bergfink, ein Wintergast aus dem Norden.

Auffällig nach dem ersten Tag des Zählwochenendes: Die Teilnehmenden meldeten zahlreiche Bergfinken. Diese Vögel sind Wintergäste aus den Birken- und Nadelwäldern Skandinaviens und Nordosteuropas. In manchen Jahren fliegen tausende Individuen in großen Trupps nach Bayern ein, um nach Nahrung zu suchen – am liebsten fressen sie im Winter Buchecker.
Ob es so einen Masseneinflug auch heuer gibt, ist noch ungewiss. Bisher wurden die kleinen Finkenvögel nur in Gruppen von weniger als 100 Individuen gemeldet. Während der Bergfink im vergangenen Jahr nur knapp in den Top 20 landete, liegt er momentan auf Rang 8. Leicht zu verwechseln ist er mit dem ganzjährig häufig in Bayern vorkommenden Buchfink:  Im Vergleich zu diesem zeichnet sich der Bergfink durch eine deutlich orange gefärbte Brust mit weißem Bauch aus. Zudem ist der Kopf schwarz und nicht blaugrau. Genaues hinschauen ist gefragt.

Mehrere Meldungen über Vogel des Jahres 2025

Hausrotschwanz | © Leonie Nagl © Leonie Nagl
Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025 und verbringt die Winter immer öfter in Bayern.

Für einige Teilnehmende dürfte der Hausrotschwanz, Vogel des Jahres 2025, ein besonderer Höhepunkt der Zählstunde gewesen sein. Insgesamt 22 Individuen wurden bisher gemeldet. Zusammen mit anderen Kurzstreckenziehern wie dem Star scheint er von den immer milder werdenden Wintern zu profitieren und bleibt häufiger in Bayern, statt in den Mittelmeerraum zu fliegen.

Die Top 3 der bisher meistgezählten Vögel führt wie gewohnt der Haussperling an, auch wenn er in manchen Teilen Bayerns noch immer zahlenmäßig abnimmt. Die Position des Spitzenreiters hat er schon seit einigen Jahren inne. Auf den weiteren Plätzen folgen aktuell Kohlmeise und Feldsperling, das kann sich aber in den nächsten Tagen noch ändern.

Das Wetter verspricht auch am restlichen Wochenende gute Bedingungen für die Vogelbeobachtung. Besonders bei leichtem Schneefall könnte buntes Treiben an den Futterstellen zu erwarten sein. Noch bis Sonntag sind alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern eingeladen, mitzumachen und eine Stunde lang im Garten, am Balkon oder im Park die Vögel zu zählen und dem LBV zu melden.

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© C. Mahmoudi

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