Buchfink

Fringilla coelebs

Gesang des Buchfinks - Hier abspielen! (www.tierstimmen.de)

Buchfink | © Manfred Waldhier © Manfred Waldhier
Buchfink (Fringilla coelebs)

Stimme des Buchfinks
Vielfältiges Repertoire, eine Reihe charakteristischer Rufe, z.B. explosiv, scharf "fink!" (nur mit Kohlmeise zu verwechseln), im Flug weich "jupp" (weicher als Bergfink und schwächer als Grünfink), von überfliegenden, ziehenden Schwärmen ständig wiederholt.

Gesang sehr charakteristisch, recht konstant vorgetragen und ruhelos wiederholt, klare, laute und lebhafte Strophe eingeleitet durch 3-4 schnell wiederholte, scharfe Töne, Wechsel zu einer ähnlichen Folge tiefer Töne und in einen Endschnörkel gipfelnd, "zitt-zitt-zitt-zitt-sett-sett-sett-tjatt-tjiterIIdia", bei einigen noch ein buntspechtartiges "kick" angehängt.

Trotz regionaler Dialekte kann man sich den Gesang auch gut mit dem Merkspruch „Ich, ich, ich schreib‘ an die Regierung“ einprägen.

Da mehr Männchen als Weibchen bei uns überwintern, kann man im Winter bei uns auch eher die Männchen beobachten.

Blick ins Geschichtsbuch

Aberglaube
Früher galten Buchfinken als Regenboten, da sie auch dann noch singen, wenn andere Vögel bei Niederschlag schon verstummen. Oft ist dann nur ein kurzes „rrhü“ zu hören, was als Regenruf oder Rülschen bezeichnet wird.

Beliebter Gesang
Sein lautstarker Gesang hat den Buchfink schon im 15. Jahrhundert auch zu einem beliebten Käfigvogel gemacht. Selbst heute veranstalten Vogelzüchter noch jährlich im Harz ein „Wettsingen“ nach traditionellen Regeln.

Volkstümliche Namen
Edelfink oder Gemeiner Fink sind Synonyme, die auf die Bekanntheit und weite Verbreitung hinweisen. Kotfink oder Dreckjochel wie in Schwaben beziehen sich dagegen eher auf seine Lebensweise.

Der wissenschaftliche Name lautet übersetzt „Der Junggeselle“, weil die in Deutschland überwinternden Buchfinken überwiegend Männchen sind. 

Aussehen

Buchfink-Weibchen auf einem dünnen Ast | © Reinhold Peisker © Reinhold Peisker
Buchfink Weibchen

Größe: 14 - 16 cm

Spannweite: 25 - 28 cm

Kennzeichen
Männchen mit rotbrauner Brust und Wangen, blaugraue Kappe. Weibchen grünlich-braun. Markante weiße Flügelbinden. 

Vorkommen

Bei uns
Ganzjähriger Standvogel. Die nördlichen Brutgebiete werden allerdings komplett geräumt. Die Weibchen ziehen meist weiter als die Männchen, so dass bei uns die Männchen in der Überzahl überwintern. Im Winter auch zusammen mit nordischen Bergfinken große Schwärme bildend.

Verbreitung
Der Buchfink ist wohl der häufigste Singvogel in Mitteleuropa. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sichnahezu über ganz Europa bis hin nach Mittelsibirien und Nordafrika.

Bestand in Bayern
1.000.000 - 2.000.0000

Lebensweise

Ein Buchfinkmännchen sitzt auf einem verschneiten Ast | © Frank Derer © Frank Derer
Im Winter ist der Buchfink oft an Futterstellen zu beobachten

Verhalten
Hüpft äußerst lebhaft in Baumkronen umher, wobei die Flügel nicht zur Hilfe genommen werden. Kommt im Winter auch gerne ans Futterbrett.

Lebensraum
Benötigt Wälder aller Art, Feldgehölze, Alleen, Obstanlagen. Es könnte auch gesagt werden, dass, bezüglich des Lebensraumes, der Buchfink ein Generalist ist. Er kann nahezu in jedem Habitat als Brutvogel nachgewiesen werden. Einzige Voraussetzung ist ein Altbaumbestand – oder zumindest ein Einzelbaum oder eine kleine Baumgruppe.Er kommt in sämtlichen Waldtypen, auch im monotonen Fichtenwald gleichermaßen vor wie in Gärten und Parks. Ein höherer Laubholzanteil ist jedoch von Vorteil bzw. weisen Mischwälder die größten Dichtezentren des Buchfinks auf.

Nahrung
Während der Brutzeit Insekten, danach Sämereien. Die Nahrung wird am Boden gesucht, darum wird kurzgrasige Vegetation bevorzugt. Auch auf Abfallhaufen oder Deponien wird nach Nahrung gesucht.

Fortpflanzung 
Buchfinken beginnen etwa Mitte April mit dem Brutgeschäft. Das Revier wird vom Männchen lautstark mit dem bekannten Gesang verteidigt. Aber auch das Weibchen kann sich äußerst territorial verhalten und vehement das eigene Revier verteidigen. Das Weibchen erbaut das halbkugelige Nest aus Moosen, Flechten, Rindenfasern,Tierhaaren und Wurzeln in Astgabeln von Bäumen und höherem Gebüsch.

Jungvögel
Vier bis sechs Eier werden gelegt und etwa 13-14 Tage bebrütet. Die Jungvögel verlassen durchschnittlich bereits nach 14 Tagen das Nest und werden außerhalb noch etwa 10-14 Tage von den Eltern betreut.

Schon gewusst?

Wenn im Frühjahr die Männchen ihr Revier verteidigen, sind sie manchmal übereifrig und bekämpfen ihr eigenes Spiegelbild an Fensterscheiben.

An Buchfinken wurden viele Studien zur Variabilität und Vererbung des Gesangs durchgeführt. Dabei wurde herausgefunden, dass die Vögel einander nur verstehen, wenn sie ihre Strophen vollständig und fehlerfrei vortragen. „Vielsinger“ unter den Buchfinken wiederholen dabei ihre Gesangsstrophen bis zu viereinhalbtausend Mal am Tag – und verbringen so rund drei Stunden ihres Tages nur singend.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes); Familie: Finken (Fringillidae); Gattung: Edelfinken (Fringilla); Art: Buchfink (Fringilla coelebs).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

Der Buchfink mit Vogelgesang

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