Hausrotschwanz
Phoenicurus ochruros
Gesang des Hausrotschwanz - Hier abspielen! (www.tierstimmen.de)
Volkstümliche Namen
Der feurig rostrote Schwanz ist die Quelle der meisten Mundartbezeichnungen für den Hausrotschwanz: Rotschwänzle in Mittelfranken, Rotschwanzl in Oberbayern oder Rußvogel in den Alpen. Aber auch Bezeichnungen wie Brand- oder Prandvogel und Brandreiterl sind geläufig.
Kennzeichen
Der Hausrotschwanz hat einen rostroten Schwanz, und ist ein eher schlanker Vogel. Die Männchen sind rußschwarz gefärbt, die Weibchen und Jungvögel graubraun. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Mit seinem unmelodiösen lauten Gesang beginnt der Vogel etwa 70 Minuten vor Sonnenaufgang. Der Gesang besteht aus klappernden, knirschenden, pfeifenden und fauchenden Elementen. Sie werden in wechselnder Reihenfolge wiederholt. Auch ein scharf pfeifendes „fist“ lässt der Hausrotschwanz von sich hören. Er wird häufig mit dem sehr ähnlichen Gartenrotschwanz verwechselt.
Vorkommen
Er ist von März bis Oktober zu beobachten, überwintert aber zunehmend auch in milden Lagen. Normalerweise ist der Hausrotschwanz ein Mittel- und Langstreckenzieher, der in Nordafrika und im Nahen Osten überwintert. Wenn die Jungvögel im Frühling zurück in die Brutgebiete kommen erschließen sie sich dann oft neue Reviere.
Lebensraum
Ursprünglich war der Hausrotschwanz ein Bewohner des steinigen Berglandes. Mittlerweile hat er Gebäude in Dörfern und Städten als Lebensraum erobert und ist auch in Gärten anzutreffen. Er bevorzugt eher vegetationsarme, offene Gebiete. Er baut sein Nest in Gebäudenischen, aber auch künstliche Halbhöhlen werden gerne angenommen. Teilweise werden die Nester sogar auf Geräte gebaut, die den Standort wechseln.
Verhalten
Hausrotschwänze scheinen ängstlich und etwas nervös zu sein, da sie ständig innerhalb ihres Reviers herumflitzen. Typisch sind auch das häufige Knicksen mit den Beinen und das Schwanzzittern. Von Hausdächern aus kann man sie beim Singen beobachten.
Nahrung
Spinnen und Insekten und deren Larven. Im Spätsommer auch Beeren. Die Nahrung wird auf vegetationsarmen Flächen gesucht, auch auf Halden, Abbruchzonen, Ruderalflächen, Geröllhalden. Dabei wird die Beute von einer Warte aus erspäht und dann in wilden Zickzack-Flügen gefangen.
Info
Leicht auf Warten zu beobachten. Dort erkennt man das Knicksen und charakteristische Schwanzzittern am leichtesten.
Gefährdung
Hausrotschwänze sind in Deutschland nicht gefährdet. Doch durch weniger Stadtnatur und Gebäudesanierungen hat er es immer schwerer Nistmöglichkeiten in Nischen und unter Giebeln zu finden.
Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes); Unterordnung: Singvögel (Passeri); Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae) Fliegenschnäpper (Muscicapidae); Unterfamilie: Schmätzer (Saxicolinae); Gattung: Rotschwänze (Phoenicurus); Art: Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros).
Schon gewusst, dass...?
... Hausrotschwänze zwischen 14 und 20 Gramm wiegen?
... der Hausrotschwanz als einzige Vogelart in Europa alle Höhenstufen, von der Meereshöhe bis in die alpine Höhenstufe besiedelt?
... Hausrotschwänze wenig soziale Vögel sind? Auch außerhalb der Brutzeit sind sie bei der Nahrungssuche fast immer alleine.
... sowohl die Wahl des Nistplatzes als auch der Nestbau selbst ausschließlich durch das Weibchen erfolgt?
... Hausrotschwänze im Gegensatz zu Amseln, Haussperlingen oder Buchfinken im Siedlungsgebiet selten dem Straßenverkehr zum Opfer fallen?
... der Hausrotschwanz in einigen Regionen als Glücksbringer gilt? Anderswo soll er vor Feuer schützen.
Bildergalerie Hausrotschwanz
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