Klein & braun? Kleine und unscheinbare Gartenvögel im Vergleich
Ihnen ist ein kleiner brauner Vogel in den Garten geflattert? In die schattige Ecke bei den Gebüschen? War das nun ein winziger Zaunkönig, ein Zilpzalp oder doch die Mönchsgrasmücke? Haben Sie nicht zufällig ein Fernglas zur Hand und genügend Zeit, dann ist das Bestimmen für den Laien nicht ganz so einfach. Einige fast gleich große Gartenvogelarten mit bräunlich-gräulichem Gefieder nehmen wir für Sie genauer unter die Lupe.
Heckenbraunelle
Die Heckenbraunelle ist etwa so groß wie ein Rotkehlchen und ihre Oberseite ist ähnlich braun gemustert wie bei einem Haussperling. Ihr Schnabel ist dünn. Der Kopf und die Brust der Heckenbraunelle sind blaugrau gefärbt, wobei der Scheitel leicht ins Braune übergeht. Beine rotbraun. Ihr Flugstil ist etwas ruckartig und sprunghaft und beim Singen steht sie exponiert auf niedrigen Baumspitzen.
Brütet in Nadel- und Mischwäldern mit viel Unterwuchs, an Hecken, Parks und Gärten. Im Sommer ist sie recht scheu und zurückgezogen, besucht aber auch ab und zu Futterhäuser, obwohl sie bevorzugt Insekten frisst Kommt in Bayern flächendeckend vor.
Zaunkönig
Der Zaunkönig zählt zu den kleinsten Vögeln Europas, nur das Goldhähnchen unterbietet ihn hierzulande noch in dieser Kategorie. Sein rostbraun gebändertes Gefieder macht ihn auch nicht gerade auffälliger, sondern sorgt im Gegenteil für eine perfekte Tarnung im Unterholz. Charakteristisch ist sein steil aufgerichteter Schwanz.
Sein spitzer und leicht gebogener Schnabel kennzeichnet ihn als typischen Insektenfresser. Mit seinen kurzen Flügeln gilt der Zaunkönig als schlechter Flieger, der sich stattdessen vorwiegend hüpfend im Gebüsch fortbewegt.
Mönchsgrasmücke
Männchen der Mönchsgrasmücke mit schwarzer, Weibchen und Jungvögel mit rostbrauner Kopfplatte, sonst dunkelgrau auf der Oberseite. An der Unterseite hell olivgrau. Schnabel und Beine sind ebenfalls grau. In fast allen waldähnlichen Lebensräumen zuhause.
Lebt sehr versteckt im Gebüsch. Oft in immergrüner Vegetation wie Efeu, schattigen Parkanlagen und buschreichen Gärten mit Bäumen. Im Garten häufiger zu sehen als die Gartengrasmücke.
Gartengrasmücke
Kleiner als Spatz und etwas schlanker. Gesamteindruck nichtssagend und merkmalslos – ein gutes Kennzeichen! Graubrauner Rücken, Schwanz und Kopf, etwas hellere, rahmfarbene Unterseite. Relativ kurzer und für Grasmücken recht kräftiger Schnabel. Andeutungsweise heller Augenstreif, an den Halsseiten oft ein grauer Anflug. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt.
Gartengrasmücken leben sehr unauffällig. Es ist fast unverzichtbar, ihren Gesang zu lernen.
Zilpzalp/Fitis
Unscheinbares bräunlich grünes Gefieder, schlanker Körper. Die Unterseite ist weißlich mit Gelb- und Beigeanteilen auf Kehle und Brust. Der feine Schnabel des Zilpzalps ist meist recht dunkel. Sucht Blätter in Flattersprüngen oder kurzem Rüttelflug nach Nahrung ab. Sehr ähnlich seiner Zwillingsart, dem Fitis. Unterscheidungsmerkmale: Der Zilpzalp schlägt seinen Schwanz oft nach unten und seine Brustseiten sind deutlicher beigebraun.
Sommergoldhähnchen/Wintergoldhähnchen
Winziger Vogel, ca. 8,5 bis 9,5 cm lang. Das Wintergoldhähnchen ist der kleinste Vogel Europas. Seine Oberseite ist grün gefärbt, die Unterseite grauweiß. Der Hals ist sehr kurz, in Verbindung mit dem proportional großen Kopf entsteht ein fast kugelförmiger Gesamteindruck. Auffällig: Schwarzes Auge und gelber Scheitel-streifen.
Brutgebiet sind Nadel- und Mischwälder, bewegt sich oft rastlos zwischen Zweigen hüpfend. Vorkommen in ganz Bayern. Das Sommergoldhähnchen sieht ähnlich aus, hat jedoch einen weißen Überaugen- sowie schwarzen Augenstreif.
Gartenbaumläufer/Waldbaumläufer
Das Gefieder des Gartenbaumläufers ist dem Lebensraum angepasst: braun gefleckt fällt der Vogel kaum auf der rissigen Borke auf. Nur Kehle und Bauch sind schmutzigweiß und über dem Auge ist ein heller, jedoch meist undeutlicher Überaugenstreif zu erkennen. Seine steifen Schwanzfedern dienen ihm beim Klettern als Stütze.
Besiedelt Parks, Laubwälder, Gärten und vor allem Streuobstwiesen. Der nahverwandte Waldbaumläufer ist etwas heller, oberseits etwas bräunlicher, hat deutlichere Überaugenstreifen und die Krallen der Hinterzehe sind länger.
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