Wie geht es unseren Jungvögeln? Statusbericht Nr. 2

Wöchentliche Infos über den Zustand und die Entwicklung unserer jungen Bartgeier

Bavaria übt fleißig |© D. Schuhwerk LBV © D. Schuhwerk LBV
Bavaria übt fleißig

Ein wichtiger Bestandteil des Auswilderungsprojekts ist das lückenlose Monitoring vor Ort. Hierbei werden die ausgewilderten Jungvögel rund um die Uhr beobachtet und sämtliche Aktivitäten nach einem international standardisierten Aufnahmeprotokoll aufgenommen. So kann die Entwicklung und das Verhalten begleitet und dokumentiert werden. Außerdem kann etwaigen Fehlentwicklungen entgegengewirkt und Probleme können frühzeitig erkannt werden.
Unsere Beobachtungen wollen wir natürlich auch mit Euch teilen und werden in Zukunft etwa einmal die Woche neue Informationen an dieser Stelle veröffentlichen.

Nun ist seit dem letzten Statusbericht schon wieder eine Woche vergangen und vor allem eine Entwicklung lässt aufhorchen:
Die beiden haben inzwischen die Anzahl der Flügelschläge deutlich erhöht, vor allem Bavaria zeigt eine ungeheure Intensität und Häufigkeit des Trainings.

Bis zum 28. Juni zeigten die beiden eine mit leichten Abstrichen relativ ähnliche Entwicklung. Danach stiegen ihre Werte stark an, auch wenn man erhebliche Schwankungen von Tag zu Tag feststellen kann. Den allgemein als Schwellenwert vor einem möglichen Ausflug zu erreichenden Wert von 200 Schlägen pro Tag hat sie mit 347 Schlägen am 30.06. bei weitem übertroffen.

Mit dem heutigen Alter von 110 (Wally) bzw. 113 (Bavaria) Tagen nähern sich die beiden auch dem Alter in dem im durchschnitt die meisten Junggeier die ersten Flugversuche wagen, nämlich 120 Tagen.

Beschäftigung und Zeitvertreib

Bavaria transportiert den Fichtenzweig | © D. Schuhwerk LBV © D. Schuhwerk LBV
Bavaria transportiert den Fichtenzweig

In den letzten Tagen beschäftigten sich die beiden zunehmend mit einem Utensil in der Nische, womit wir schon gerechnet hatten: dem Zaun.

Vor allem in ihrer Lieblingsecke am nördlichen "oberen" Rand der Nische (der nicht einsehbare Platz außerhalb des linken Bildrands von der Hauptwebcam) an der sie sich mit Vorliebe vor allem Abends und Nachts aufhalten, haben sie begonnen die Verknüpfungen der Zaunbestandteile zu bearbeiten und auseinander zu zupfen.

Beide Bartgeier eng beieinander in ihrer bevorzugten Zaunecke |© D. Schuhwerk LBV © D. Schuhwerk LBV
Beide liegen oft eng beieinander in ihrer bevorzugten Zaunecke, hier Wally unten liegend, hinter ihr Bavaria stehend

Ein weiteres, teilweise recht begehrtes Objekt ist ein Fichtenzweig, der umhergetragen und augenscheinlich in die vorhandenen Neststrukturen ein- bzw. umgebaut wird.


Insgesamt hat sich ihr Verhalten untereinander weiter beruhigt und teilweise suchen sie regelrecht die Nähe der jeweiligen anderen ohne dass es dabei dann zwangsläufig zu Konflikten kommt. Vor allem in ihrer Ecke beim Zaun liegen sie oft sehr nahe beieinander, schlafen oder beobachten interessiert und aufmerksam die Umgebung.

von David Schuhwerk,

Zurück

Mehr aktuelle Beiträge zum Bartgeier

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz