Vorbereitungen in der Auswilderungsnische – Teil 2
Die neuen Horste und der Zaun sind fertig
Vor einer Woche haben wir ja schon vom Beginn der Vorbereitungen in der Nische berichtet.
Nun waren wir noch einmal mit unseren neuen Bundesfreiwilligendienstleistenden oben, um die Horste für die beiden Neuankömmlinge fertig zu machen, während ein Nationalpark- und ein Biosphärenranger den Zaun fertig aufgebaut haben.

Am Anfang steht immer der Transport in die Felsnische

Zuerst musste das Baumaterial, welches aus relativ frischen Tannenzweigen und regionaler Schafwolle besteht, hinauf zur Nische transportiert werden.
Bau der Kunsthorste

Den steinernen Unterbau der Horste hatten wir schon beim letzten Einsatz vorbereitet, so dass wir die Zweige und die Wolle gleich dort drapieren konnten.
Die Materialien die bei wildbrütenden Bartgeiern für den Horstbau verwendet werden, sind variabel. Typischerweise wird jedoch im unteren Teil mit gröberem Astmaterial begonnen. Nach oben hin werden feinere Zweige verbaut, welche von einer weichen "Polsterschicht" bedeckt ist. Diese kann aus Gras, Schafwolle, Haaren oder ähnlichem bestehen. Auch Reste und Fetzen menschlicher Kleidung oder solchartige Stoffe können verbaut werden.
Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass unsere ausgewilderten Geier während der Nischenzeit mit unseren Kunsthorsten immer recht zufrieden gewesen zu sein schienen, wie zahlreiche Bilder bewiesen.
Zersetzung der kürzlich entdeckten Gams

Nur zwei Wochen nachdem wir beim vorherigen Arbeitseinsatz direkt in der Nähe eines der nach dem Ausflug angelegten Futterplätze einen verendeten Gamsjahrling entdeckten, hat sich dessen Zustand in dieser Zeit stark verändert. Die Struktur des Körpers ist völlig auseinandergefallen und mehrere Teile sind verschwunden. An diesem sehr sonnigen Tag waren noch zahlreiche Insekten mit der Zersetzung und Rückführung der Nährstoffe zugange.
Die Lage des Kadavers ist für uns gut geeignet, um später die jungen Bartgeier bei der weiteren Verwertung und Beschäftigung beobachten zu können.
von David Schuhwerk,