Statusbericht Nr. 5 - News aus der Geiergrube

Die Distanzen der beiden nehmen weiterhin zu und auch bei nicht ganz so idealem Flugwetter wird eifrig geflogen

Satellitenbild von Bavarias Ausflug über den Hochkalterstock | © David Schuhwerk LBV © David Schuhwerk LBV
Satellitenbild von Bavarias Ausflug über den Hochkalterstock

Flugverhalten: Wie auch schon in den Tagen zuvor nehmen die Ausflugsdauer und die Flugfähigkeiten stetig zu. Bavaria unternahm alleine einen mehrstündigen Ausflug auf die andere Seite des Klausbachtals, wo sie nahezu den gesamten Hochkalterstock überflog und am späten Nachmittag am Vorderberghorn einen Zwischenstopp einlegte. 

Wally und Bavaria in großer Höhe über der Reiteralm | © David Schuhwerk LBV © David Schuhwerk LBV
Wally und Bavaria in großer Höhe über der Reiteralm

Von Bergsteigern im Bereich vom Gipfel des Stadelhorns erreichten uns eindrucksvolle Aufnahmen und immer öfter werden die gewaltigen Südwände in den Bereichen zwischen Knittel- und Grundübelhorn mit ihren günstigen Thermikbereichen zum Aufsteigen genutzt.

Auch bei ungünstigen Bedingungen wird geflogen

Bavaria fliegt einen Aufenthaltsort in den zerklüfteten Felswänden an | © David Schuhwerk © David Schuhwerk
Bavaria fliegt einen Aufenthaltsort in den zerklüfteten Felswänden an

Auffällig ist aber auch die Fähigkeit der beiden, selbst bei ungünstigen Witterungsbedingungen zu fliegen, wenn auch nur kleine Strecken und mit intensivem Energieeinsatz durch das notwendige, häufige Flügelschlagen. Dies steht in starkem Kontrast zum eleganten Segelflug bei guter Thermik, wobei während der inzwischen über einstündigen Luftzeiten es kaum einmal zu Flügelschlägen kommt.

Bei schlechterem Wetter ziehen sie es inzwischen vor, sich in steilen und stark zerklüfteten Felswänden im Bereich der Halsgrube aufzuhalten. Lange und weite Entfernungen von ihrem Auswilderungsplatz sind also nach wie vor eher selten.

Attacke des Steinadlerweibchens auf Wally |© David Schuhwerk LBV © David Schuhwerk LBV
Attacke des Steinadlerweibchens auf Wally

Gelegentliche Konflikte mit dem Steinadlerpärchen kommen nach wie vor vor, aber die Anzahl der Beobachtungen dieser Art durch das Monitoring Team nahm ab. Dies kann aber auch an den zunehmend weiteren Distanzen liegen, in denen sie sich außerhalb unseres Blickfelds bewegen.

Auf diesem Bild befinden sie sich etwas nördlich vom Knittelhorn. Wally wurde vom Steinadlerweibchen attackiert, wich aber höchst elegant aus und zwang das Steinadlerweibchen zu einer artistischen Rolle in der Luft. Anschließend zog sich das Adlerweibchen nach ein, zwei demonstrativen Runden vor dem Knittelhorn wieder zurück und ließ die beiden in Ruhe.         

Reich bestückter Futterplatz Nr.3 | © Jochen Grab NPV © Jochen Grab NPV
Reich bestückter Futterplatz Nr.3

Im letzten Bericht hatten wir ja schon die Einrichtung eines neuen Futterplatzes (Nr. 3) beschrieben und auch die erfolgreiche Annahme desselben durch Wally und Bavaria. Dies verschafft uns etwas Luft bei den teilweise schwierigen Bedingungen bei der Ausbringung der Nahrung, gleichzeitig erweitert sich ihr Horizont beim Auffinden von Nahrung in typischen Geländeformationen, wie Felsrinnen, Lawinenstrichen und Geröllhalden. Den schon vor längerem angelegten Futterplatz Nr. 2 haben sie aber leider noch nicht entdecken können.

 

Wally verschlingt einen großen Knochen | © David Schuhwerk LBV © David Schuhwerk LBV
Wally verschlingt einen großen Knochen

Die Nahrungsaufnahme ist insgesamt gut, es ist immer wieder erstaunlich, welche Mengen die beiden auf einmal zu sich nehmen können. Auch das Verschlingen großer Knochen, wie hier im Bild zu sehen, stellt kein Problem dar.

Möglicherweise werden wir demnächst noch einen vierten Platz eröffnen, falls der schon vor längerer Zeit eingerichtete 2. Platz nach wie vor unentdeckt bleibt.

Bavaria in ihrem Element |© David Schuhwerk LBV © David Schuhwerk LBV
Bavaria in ihrem Element

Das intensive Monitoring läuft natürlich nach wie vor weiter, täglich sind viele Mitarbeiter*innen im Einsatz, um die beiden möglichst lückenlos überwachen zu können. Dabei wird das Monitoring natürlich anspruchsvoller, weil es längere Phasen gibt, in denen die beiden sich in weiter Entfernung vom Aufenthaltsort der jeweiligen Teams herumtreiben.

Entspannte Gams beim Beobachten des Monitoring Teams | © David Schuhwerk © David Schuhwerk
Entspannte Gams beim Beobachten des Monitoring Teams

Gute Kommunikation unter Verwendung aller möglichen technischen Hilfsmittel und zusätzlich die Verwendung der Satelliten- und Funkdaten sind essentiell, um einen guten Überblick über die Aufenthaltsorte zu bekommen.

Manchmal werden die Beobachter*innen allerdings auch intensiv beobachtet

von David Schuhwerk,

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