Statusbericht 4/23 - Recka auf Kurzbesuch in der Halsgrube!
Das erste Mal, dass einer unserer ausgewilderten Bartgeier wieder zurück in die Halsgrube gekehrt ist

Am 14.8. hat sich in der Halsgrube etwas ereignet, dass bisher noch nie passiert ist und von uns mit großer Faszination beobachtet wurde: Mit Recka ist das erste Mal einer unserer ausgewilderten Bartgeier wieder in die Halsgrube zurückgekehrt.
Während sowohl Bavaria, als auch Recka schon mal in einiger Entfernung über bzw. an der Halsgrube vorbeigeflogen sind, war dies das erste Mal, dass wir eine Landung bzw. Interaktionen mit den aktuellen Jungvögeln in der Grube beobachten konnten.
Am frühen Nachmittag wurden anwesende Fotografen und das Monitoringteam plötzlich auf einen dritten Bartgeier in der Halsgrube aufmerksam. Durch die gut erkennbaren Markierungen wurde schnell klar, dass es sich um Recka handelte!
An diesem Tag kamen vorher noch keine Satellitendaten von ihr, so dass wir von dem Besuch überrascht wurden.
Friedliches Beisammensein in der Halsgrube

Nachdem sie sich zuerst in einer Rinne aufhielt, landete sie in unmittelbarer Umgebung von Sisi, die in einer, von ihr bevorzugten, Halbhöhle saß. Beide wechselten anschließend mehrmals ihren Sitzplatz, blieben aber relativ nahe beieinander. Es gab keinen physischen Kontakt oder aggressives Verhalten.
Sie verließ anschließend die Halsgrube, um einige Runden an den nördlichen Gipfeln oberhalb der Halsalm zu drehen, kehrte aber später wieder in die Halsgrube zurück und wurde abends noch mit Sisi an einem hochgelegenem Felsabsatz am Knittelhorn entdeckt. Auch die Begegnung zwischen Recka und Nepomuk verlief friedlich. Insgesamt zeigten die drei jungen Bartgeier ein harmonisches Miteinander.
Vitaler Eindruck

Am nächsten morgen war sie schon sehr früh unterwegs und zog einige Kreise in der Halsgrube und begutachtete eine Rinne. Gegen acht Uhr verließ sie dann die Halsgrube über das Reiteralmplateau und kam seitdem nicht mehr zurück.
Sie machte insgesamt einen sehr guten Eindruck. Die Mauser hat noch nicht begonnen und ebenso wie Dagmar weist sie noch das typische breite Flugbild eines Jungvogels auf. Die charakteristische „Lücke“ (entstanden durch die Schiefstellung einer Feder) zwischen den markierten 13. und 14. Armschwungfedern am linken Flügel ist ebenfalls noch vorhanden.

Anhand der Satellitendaten konnten wir feststellen, dass sie vorher einige Punkte abgeklappert hat, an denen sie sich früher schon ab und zu mal aufgehalten hat: Gestartet ist sie vom Hagengebirge aus und dann über die Röth, das Steinerne Meer, die Leoganger Steinberge, den Naturpark Weißbach und den Hirschbichl ins Klausbachtal hinein und dann zur Halsgrube geflogen.
Wir sind sehr gespannt, wohin es sie nun weiter ziehen wird und ob sich die seit kurzem auftretende Tendenz zu etwas weiteren Flugzielen fortsetzen wird. In jedem Fall haben wir uns sehr gefreut, sie mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen und sind gespannt auf die nächsten Daten und Sichtungen.
Mehr Infos zu unseren beiden jüngsten Schützlingen folgen demnächst

Unseren beiden jüngeren Schützlingen geht es sehr gut und wir werden nächste Woche wieder einen ausführlichen Bericht über die aktuelle Situation verfassen, u.a. mit der Entwicklung der Flugfähigkeiten und wie sich die Zusammentreffen mit den Steinadlern gestalten.
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von David Schuhwerk,