Mitmachen beim Internationalen Bartgeierbeobachtungstag am 12. Oktober 2024
Augen offen halten nach Bartgeiern

Jedes Jahr finden im Oktober in den europäischen Gebirgsregionen die Internationalen Bartgeierbeobachtungstage (International Observation Day) statt, an dem mehrere tausende Personen mitwirken. Der Hauptbeobachtungstag ist äußerst wichtig, da durch die erhobenen Daten die Populationsdynamik, Verbreitung und der Erfolg der Wiederansiedlungsprojekte eingeschätzt werden kann.
Die besten Chancen einen Bartgeier in Bayern zu sichten, hat man derzeit in den Berchtesgadener und Allgäuer Alpen, aber natürlich sind Beobachtungen aus allen relevanten Gebirgsgruppen wichtig.
Besonders freuen wir uns natürlich über Meldungen unserer Bartgeier!
Beeindruckende Ergebnisse aus dem letzten Jahr

Ziel der Aktionswoche ist es, das Verständnis für den Schutz der Greifvögel zu verbessern, ihren aktuellen Bestand besser einschätzen zu können und Hinweise auf neue Bartgeierbrutpaare zu erhalten.
Die Ergebnisse des vergangenen Jahres sind beeindruckend und ermutigend:
- 1124 Freiwillige nahmen am IOD 2023 teil
- 676 Standorte wurden im gesamten Alpenbogen, in den französischen Pyrenäen, im Zentralmassiv, in Andalusien, im Maestrazgo und in Bulgarien überwacht
- 617 Bartgeier wurden beobachtet
- Die Schätzungen der Bartgeierpopulation variieren je nach Region. Für die Alpen wurde ein Bestand zwischen 316-419 Individuen ermitelt.
Kamera und Smartphone gehören mit in den Wanderrucksack

Dank der GPS-Sender auf dem Rücken der Vögel kennt das Projektteam von Nationalpark und LBV die Aufenthaltsorte unserer ausgewilderten Bartgeier meist sehr genau. Dennoch gibt es Lücken in der Überwachung, etwa wenn die Sender längere Zeit in abgelegenen Gegenden keine Daten per Handynetz funken können.
Umso wichtiger sind deshalb die Beobachtungen von Bergsteigern und Bergsteigerinnen, die auf ihren Touren Begegnungen mit Dagmar, Recka und Bavaria hatten. Durch die hellen Federmarkierungen sind die Geier auch auf Handyfotos in mäßiger Qualität meist klar zu unterscheiden. Übrigens können Sie die jeweilige Federmarkierung "unserer" Jungvögel (Sisi, Nepomuk, Recka, Dagmar und Bavaria) in den jeweiligen Steckbriefen nachsehen.
Fernglas und eine Kamera oder das Smartphone gehören am 12. Oktober also unbedingt mit in den Wanderrucksack. Ort, Datum und Fotos oder Videos egal in welcher Qualität sind für uns von sehr großem Interesse.Auch Negativnachweise sind für uns wichtig, weil wir damit zum Beispiel Gebiete mit hoher und niedriger Chance auf Geiersichtungen eingrenzen und so in guten Regionen das Monitoring verstärken können.
Darüber hinaus führt die Zählung zu zahlreichen Sichtungen identifizierter Individuen und liefert Grundlagen für die Analyse der Überlebensraten und die Modellierung der Altersstruktur der Population. Dies wird helfen, die Unterschiede im Überleben je nach Region und die Auswirkungen von Schutzmaßnahmen zu verstehen.
Bei aller Begeisterung für die imposanten Tiere bittet der LBV alle Freiwilligen auf bestehenden Wegen zu bleiben und auf alpine Gefahren zu achten.
Merkmale und Vergleich zu anderen Arten
Meldungen und Infos

Ihre Beobachtungen können Sie entweder direkt ins Meldeformular eintragen oder an bartgeier@lbv.de mailen.
Eine kleine Bitte noch: Es wäre besonders hilfreich, wenn Sie uns im Vorhinein kurz informieren könnten, wo Sie gedenken, ihren Beobachtungsplatz einzunehmen. Für den Fall, dass mehrere Beobachter*innen angeben, sich an ein und demselben Standort zu positionieren, können wir dies koordinieren und versuchen für einzelne Personen einen besseren Platz zu finden.
Schreiben Sie uns einfach eine kurze Mail an oben genannte Adresse und falls notwendig, setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung.
Wir bedanken uns im Voraus schon einmal für Ihre Teilnahme und ihre wichtige Unterstützung!
Internationale Zusammenarbeit für die Bartgeier!

Diese großartige Initiative bringt seit Jahren Hunderte von Bürgerinnen und Bürgern mit Bartgeier-Expert:innen und erfahrenen Vogelbeobachter:innen zusammen, um an einem bestimmten Tag eine gleichzeitige und koordinierte Zählung durchzuführen, um den Bestand der Art in bestimmten Gebieten zu ermitteln.
Die Internationalen Beobachtungstage sind daher zu einem wichtigen Hilfsmittel zur gründlichen Überwachung des Bestands und der Einschätzung der Vorkommen des Bartgeiers in fast seinem gesamten europäischen Verbreitungsgebiet geworden.
Darüber hinaus führt die Zählung zu zahlreichen Sichtungen identifizierter Individuen und liefert Grundlagen für die Analyse der Überlebensraten und die Modellierung der Altersstruktur der Population, was uns helfen wird, die Unterschiede im Überleben je nach Region und die Auswirkungen von Schutzmaßnahmen zu verstehen.
Die Internationalen Bartgeier Beobachtungstage werden von der IBM (International Bearded Vulture Monitoring) koordiniert und erfolgen in Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Partnerorganisationen.
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von David Schuhwerk,