Fünf + 1 Jungvögel in der Auswilderungsregion!
Bartgeierhotspot Berchtesgaden - So viele unserer ausgewilderten Jungvögel vor Ort wie noch nie
Wir haben seit ein paar Tagen eine besondere und durchaus erfreuliche Situation:
Aktuell sind fünf unserer sieben ausgewilderten Vögel in der Region der Berchtesgadener Alpen (plus Tennengebirge) unterwegs und manche treffen sich auch gelegentlich und verbringen Zeit miteinander!
Dazu haben wir am Wochenende noch mehrere Meldungen eines unmarkierten Jungvogels unbestimmter Herkunft erhalten.
Dadurch ergibt sich aktuell eine äußerst erfreuliche Situation mit einer relativ hohen Bartgeierdichte in der Gegend.
Manche Begegnungen werden gesucht - andere scheinbar eher vermieden

Wir haben zahlreiche Begegnungen bereits analysiert.
Die Situation mit Bavaria und Nepomuk bleibt anscheinend, wie bereits im letzten Update beschrieben – etwas schwierig. Beispielsweise flog sie am 27.02. nach einem - für sie etwas ungewöhnlichen - Ausflug nach Nordosten zum Wolfgangsee zurück ins Blühnbachtal zu Nepomuk und dort übernachteten sie wohl auch in unmittelbarer Nähe zueinander. Allerdings brach sie gleich am nächsten Tag in der Früh wieder auf und flog in ein Nachbartal. Am selben Tag kam es wohl noch zu drei Begegnungen der beiden, auffälligerweise aber immer nur für jeweils ein paar Minuten.
Recka in heimischen Gefilden
Zwischen Recka und Bavaria kam es auch schon zu Begegnungen, beispielsweise Anfang März. Da verbrachten sie mehrmals kürzere Zeiten miteinander und schienen sich auch teilweise zu folgen.
Recka hat ja bereits eine längere Geschichte mit der Region am Südostrand der Berchtesgadener Alpen. Wie Wally und Bavaria zog sie nach dem Verlassen der Halsgrube in das angrenzende Gebiet, in dem sie nach dem Senderausfall in ihrem ersten Winter wiederaufzufinden war. Später bildete sie in dem Bereich mit Bavaria eine Art „Wohngemeinschaft“ bei der ersichtlich wurde, dass die beiden wohl gut miteinander auskommen.
Auch während ihren relativ beständigen Aufenthalten im Nationalpark Hohe Tauern zog es sie wiederholt zu Bavaria und deren „Zuhause“.
Mit Nepomuk traf sie sich in den vergangenen Tagen ebenfalls desöfteren, z.B. am 02.03. Dort kamen sie in Bereichen zusammen, die wir seit Wallys Aufenthalten dort schon gut kennen – mit steilen Flanken und tief eingeschnittenen Rinnen.
Zahlreiche Begegnungen

Wiggerl und Recka hatten sich unmittelbar vor den Besuchen in den Berchtesgadener Alpen u.a. schon mehrmals im Maltatal in den östlichen Hohen Tauern getroffen und dort auch mal miteinander übernachtet. Sie flog dann am 25.02. nach Norden (zuerst im Bereich des Tennengebirges). Wiggerl tauchte am 05.03. in der Region auf (dabei überflog er übrigens auch die Halsgrube, wo er sich am 11. und 19.03. auch aufhielt). Am nächsten Tag traf er sich mit Nepomuk im zentralen Bereich des Nationalparks zwischen Ostwand und Saugasse. Hier scheint sich auf jeden Fall eine gewisse „Freundschaft“ anzubahnen, die beiden verbrachten bis zum 07.03. beinahe 24 Std. miteinander. Auch daran anschließend verbrachten sie den nächsten halben Tag ebenfalls miteinander im südlichen Teil des Steinernen Meeres und übernachteten zusammen an der Schönfeldspitze.
Vinzenz und Wiggerl haben sich erfreulicherweise ebenfalls mal wieder getroffen, zumindest eine Begegnung am Nachmittag des 09.03. lässt sich bestätigen.
Vinzenz konnte ein paar Tage später während einer kurzen Niederschlagsphase im Salzachtal aus relativ naher Distanz gut beobachtet werden.
Ein weiterer Besucher
Ebenfalls am 09.03. erreichten uns dann mehrere Meldungen eines immaturen Bartgeiers aus dem nordöstlichen Nationalparkgebiet. Die erste Meldung schrieb schon von keinen sichtbaren Markierungen, dies konnte später dann durch mehrere Bilder bestätigt werden: Bei dem Jungvogel, der sich im 3. Lebensjahr befindet, handelt es sich um keinen unserer (oder anderswo) ausgewilderten Bartgeier, sondern um ein wild geschlüpftes Exemplar. Möglicherweise ist er oder sie im Gefolge einer der unsrigen aus den Hohen Tauern mit nach Norden gekommen.
Erfreuliche und spannende Situation

Soweit ein kleiner Ausschnitt und Zusammenfassung aus den vergangenen Tagen, es kommen quasi täglich neue Begegnungen hinzu, die bekannt werden.
Insgesamt ist es eine unerwartete und sehr erfreuliche Entwicklung, dass fünf unserer ausgewilderten Vögel plus mindestens ein wild geschlüpfter Jungvogel zeitgleich in der Auswilderungsregion unterwegs sind. Die niedrige Schneelage und häufige Hochdruckphasen mit guten Thermikbedingungen bieten aktuell gute Bedingungen. Wir sind sehr gespannt, wie es weitergeht und hoffen natürlich noch auf eine möglichst lange gemeinsame Zeit der Jungvögel hier vor Ort.
Pressemitteilung zum Thema
Wir haben hier noch eine Pressemitteilung zum Thema versendet.
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von David Schuhwerk,