VOGELSCHUTZ 1-23

28 LBV MAGAZIN 1|23 LBV AKTIVVOR ORT REGEN | NIEDERBAYERN Voller Einsatz fürs Moor Einige Aktive der Kreisgruppe Regen haben sich in der Gemeinde Rinchnach mit dem Ziel zusammengetan, der typischen Moorvegetation im Moorgebiet Schneiderau das Überleben zu erleichtern und die Ausbreitung seltener Pflanzenarten wie Sonnentau, Soldanelle und Moosbeere zu unterstützen. Mit Motorsensen und Astscheren ausgerüstet, schnitten sie u.a. den Aufwuchs an Faulbaum und Strauchweiden weg und schichteten das Astwerk am Rand der Fläche auf. Von der knapp sechs Hektar großen LBV-Fläche konnten sie nur den Kernbereich bearbeiten – im besten Fall kann sich hier mit dieser Unterstützung die Moorvegetation wieder ausbreiten. Auf dem Rest der Fläche darf ein natürlicher Erlensumpfwald entstehen. Die Helfer*innen werden die Entwicklung weiter beobachten und die Maßnahme alle Jahre wiederholen, um deren Erfolg sicherzustellen. ROSMARIE WAGENSTALLER SCHWEINFURT | UNTERFRANKEN Wachtelkönigschutz in letzter Minute Der Wachtelkönig ist in Bayern ein sehr seltener Brutvogel, auch im Landkreis Schweinfurt. In den letzten Jahren haben sich die Reviere rufender Männchen vor allem auf ein einzelnes Gebiet mit landwirtschaftlich genutzten Wiesen konzentriert. Dort wird vorrangig mit Vorgaben aus dem Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) bewirtschaftet, die die erste Mahd am 15. Juni erlauben – also zu früh für eine erfolgreiche Brut des spät heimkehrenden Wachtelkönigs. Aktive der Kreisgruppe Schweinfurt waren deshalb im Juni buchstäblich in letzter Minute unterwegs: Bei mehreren nächtlichen Treffen konnten vier Rufer und ihre Revierbereiche über Kreuzpeilung und Verhören aus verschiedenen Richtungen ausgemacht werden. In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und den Bewirtschaftenden wurden diese Bereiche von der Mahd ausgenommen, sodass die Vögel eine Chance hatten, erfolgreich zu brüten. UDO BAAKE AUGSBURG | SCHWABEN Beweidungsprojekt mit gefährdeter Ziegenrasse Die Kreisgruppe Augsburg ist bei der Landschaftspflege ihrer Sandgrube in Bachern einen neuen Weg gegangen und ließ dort Passeirer Bergziegen weiden. Ein Tierarzt, der die alte Haustierrasse züchtet, hatte einen Weidegrund für seine Tiere gesucht. Nach einem kurzen Austausch hat die Kreisgruppe ihre Sandgrube zur Verfügung gestellt und dazu eine „Arbeitsgruppe Ziegen“ gegründet. Abwechselnd haben die sieben AGMitglieder täglich nach den Passeirer Bergziegen gesehen, den Elektrozaun kontrolliert und den Ziegen auch die ein oder andere Streicheleinheit gegeben. Insgesamt waren die tierischen Landschaftspfleger fünf Wochen im Einsatz und haben sich ordentlich satt gefressen. Alle Beteiligten waren beim Beweidungsprojekt mit Freude dabei und werten nun das Ergebnis aus. SUSANNE BOTSCH FOTOS: SUSANNE BOTSCH, R. WAGENSTALLER, JOSEF BAUMGARTNER

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