Halbzeit beim Insektensommer: mit Hummeln die Welt der Insekten entdecken

Erdhummel erstmals auf Rang 1 beim Insektensommer 2022 in Bayern - Steinhummel und Hainschwebfliege in Top Drei

Hummeln an ihren Hintern erkennen: das ist die aktuelle Entdeckungsfrage beim Insektensommer von uns und unserem bundesweiten Partner NABU. Die Rangliste zeigt: alle drei häufigen Arten, Steinhummel, Erdhummel und Ackerhummel, summen und brummen in den Gärten Bayerns. Das Artenpaar der Dunklen und Hellen Erdhummel schafft es dabei im Juni nicht nur zum ersten Mal in die Top 10, sondern sichert sich sogar Platz 1. Weniger Überraschung gibt es auf den Folgeplätzen, die wie in den Vorjahren die Steinhummel (2.) und Hainschwebfliege (3.) einnehmen. Die Ackerhummel fliegt auf den vierten Rang.

Fliegende Erdhummel | © Franz Meyer © Franz Meyer
Gut an ihrem Hintern erkennbar: die Erdhummel.

Teilnehmerzahlen im ersten Zählzeitraum

Die Entdeckungsfrage zu den sympathischen Hummeln hilft vielen Teilnehmenden über die Hemmschwelle, sich mit der Vielfalt unserer Insekten auseinanderzusetzen. Bayernweit wurden vom 3. bis 12. Juni von über 350 Orten mehr als 3.600 Beobachtungen gemeldet, das sind etwas weniger Orte und Beobachtungen als im Vorjahr. Insgesamt haben bundesweit über 2.700 Naturfreund*innen im ersten Zählzeitraum der Mitmachaktion Insekten beobachtet und gemeldet.

Durch die Mitmachaktion Insektensommer: Teilnehmer werden zu Artenkennern

Die freundlichen großen Brummer Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel erreichten durch die Entdeckungsfrage besonders viel Aufmerksamkeit. Das macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar: Die Artenkenntnis bei den Menschen wächst. Sie erkennen, dass es nicht nur eine Hummelart gibt und haben somit im Vergleich zu den Vorjahren verschiedene Arten gemeldet. Vor allem das Artenpaar der Erdhummel überraschte auf dem ersten Platz. Die Jahre zuvor war sein höchster Rang gerade mal Platz 15. Gut erkennbar am weißen Po und den zwei gelben Streifen auf Rücken und Hinterteil, sind die Helle und Dunkle Erdhummel noch häufig in den Gärten, Parks und Wiesen anzutreffen. Diese beiden Erdhummel-Arten sind, was Lebensraum und Nahrung angeht, nicht so wählerisch wie einige ihrer Verwandten. Dennoch haben es Hummeln heutzutage schwer, denn unter anderem macht ihnen der Klimawandel als Liebhaber gemäßigter Temperaturen stark zu schaffen.

In der Top 10: Hainschwebfliege und Falter

Der Dauerbrenner Hainschwebfliege summte bisher im Zählzeitraum Juni immer unter den Top 3. Auch dieses Jahr enttäuschte die Art nicht und zeigte sich sogar besonders zahlreich, denn gegenüber dem Vorjahr verdoppelten sich die Individuen pro Beobachtungen beinahe.

Es gibt erste Anzeichen, dass 2022 ein gutes Falterjahr wird. Auch bei ihnen wurde fleißig gezählt: Der Kleine Fuchs katapultierte sich erstmals unter die Top 10 des Zählzeitraumes im Juni und wurde mehr als doppelt so oft gemeldet, wie im vergangenen Jahr, womit er dieses Jahr Platz 9 belegt. Die relativ anspruchslose Art profitiert von den warmen Temperaturen des Frühjahres, die den Raupen eine schnelle Entwicklung ermöglicht haben. Auch bei anderen Schmetterlingen, wie dem Tagpfauenauge und Distelfalter, ließ sich für dieses Jahr ein positiver Trend erkennen. Etwas schlechter schnitten allerdings die Wanzen ab. Die Lederwanze beispielsweise rutschte von Platz 7 auf Platz 13 und schaffte es so nicht mal unter die Top 10.

Hummeln im Hochsommer zählen und melden

Grafik zur Entdeckungsfrage zur Hummelbestimmung | © NABU/Frank Hecker © NABU/Frank Hecker

33.000 Insektenarten gibt es allein in Deutschland zu entdecken, von denen einige bekannte Arten mit etwas Übung leicht zu bestimmen sind. Die Entdeckungsfrage des Insektensommers 2022 „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“ bietet einen besonders leichten Einstieg in die vielfältige und faszinierende Welt der Insekten. Ob die Erdhummel ihren ersten Rang verteidigen kann oder eine der beiden anderen Hummeln an die Spitze brummt, wird sich im August zeigen. Vom 5. bis 14. August sind noch einmal alle aufgerufen, sich an einem schönen Platz im Freien als Hobbyforscher zu betätigen und Sechsbeiner zu beobachten.

 

 

 

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© Ralph Sturm

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