Brutplätze der Dohlen melden und schützen

Bayernweite Erfassung der Brutmöglichkeiten des gefährdeten Rabenvogels – „Pastors schwarze Taube“ dem LBV online melden

Die Dohlen brüten gerade in Gebäuden wie Kirchtürmen, Stadttoren und Burgen und versorgen schon die ersten Jungvögel. Doch unser kleinster Rabenvogel, der auch als „Pastors schwarze Taube“ bekannt ist, steht in Bayern auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten. Eine aktuelle Erfassung der Dohlen im Freistaat gibt es nicht. Deshalb möchte der LBV in seinem diesjährigen Projekt die bayerischen Brutvorkommen dieser Vogelart neu erfassen. Jede*r in Bayern kann mithelfen und Brutplätze sowohl an Gebäuden als auch in der Natur hier melden.

Portrait einer Dohle | © Rosl Rößner © Rosl Rößner
Unser kleinster Rabenvogel, der auch als „Pastors schwarze Taube“ bekannt ist, steht in Bayern auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten.

Eine bayernweite Bestandserfassung der Dohle wurde zuletzt im Jahr 2012 durchgeführt, als die Dohle „Vogel des Jahres“ war. Der Bestand lag 2012 bei nur 3.700 gemeldeten Brutpaaren. In Bayern steht die Dohle auf der Vorwarnliste und in einzelnen Regionen, wie im fränkischen Schichtstufenland und ostbayerischen Grundgebirge, ist sie sogar als gefährdet eingestuft. Die LBV-Artenschützer*innen wollen nun nicht nur die Brutbestände, sondern auch die Situation und Gefährdung der einzelnen Vorkommen dokumentieren.

Rückgang von Nistmöglichkeiten an Gebäuden

Drei Dohlen am Wegesrand | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Jetzt Dohlen online melden unter www.lbv.de/dohlen-melden

Oft werden alle Öffnungen an Gebäuden bei Sanierungen oder als Maßnahme gegen Tauben verschlossen, ohne auf andere tierische Bewohner Rücksicht zu nehmen. So verlieren neben der Dohle auch Arten wie Turmfalken, Schleiereulen oder verschiedene Fledermäuse wichtige Plätze für die Jungenaufzucht.

Der Rückgang von Nistmöglichkeiten an Gebäuden, die Gefährdung von Baumbrutplätzen durch intensive Waldwirtschaft und die stetig fortschreitende Flächenversiegelung in Bayern sind Gründe, dass sich die Bestandseinbußen der Dohle bis heute fortsetzen. Allerdings besteht derzeit noch kein Überblick über weitere Verluste von Brutplätzen. Nur durch eine bayernweite Datenerfassung kann die aktuelle Situation der Dohle im Freistaat bestimmt werden. Das LBV-Projekt zur Dohle wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale.

Jetzt Dohlen melden

Mit dem grauen Kopf, einem ansonsten schwarzem Gefieder und dem typischen Ruf „Kjack, Kjack“ ist die Dohle leicht zu erkennen. Obwohl die Dohle wie andere Rabenvögel früher als Unglücksbringer galt, ist sie ein faszinierender Vogel. Dohlen sind sehr intelligent, können andere Vogelstimmen täuschend echt nachahmen und bleiben ein Leben lang verpaart.

Deshalb ruft der LBV alle Bürger*innen dazu auf, Dohlen online zu melden unter www.lbv.de/dohlen-melden. Die landesweite Datenerfassung ist mit der neuen bayerischen Gebäudebrüterdatenbank des LBV verknüpft. Mit den Ergebnissen können anschließend gezielte Maßnahmen zum Schutz bedrohter Brutplätze angestrebt werden.

Zurück

© Ralph Sturm

Unterstützen Sie uns beim Kiebitz-Schutz! Wir schützen Gelege, beraten Landwirte und kaufen Brutgebiete an.

Alle Nachrichten zum Naturschutz in Bayern

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz