VOGELSCHUTZ 1-23

8 LBV MAGAZIN 1|23 L E S E R B R I E F E Ihre Meinung ist uns wichtig! Schreiben Sie uns unter leserbriefe@lbv.de oder per Post an Redaktion LBV magazin, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein. Die Redaktion behält sich aus Platzgründen eine Auswahl und das Kürzen von Leserzuschriften vor. Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. i Post Spende aus Abgassoftware-Entschädigung Vor einiger Zeit haben wir von einem großen deutschen Automobilhersteller eine Entschädigung für manipulierte Abgassoftware erhalten. Da unser persönlicher Schaden hierdurch überschaubar ist und weil wir finden, dass sich das verursachende Unternehmen und andere zu wenig um die durch ihr Fehlverhalten verursachten Schäden an der Natur kümmern, haben wir beschlossen, den Großteil dieser Entschädigung an Umweltschutzverbände zu spenden. Neben Spenden werden wir den restlichen Betrag in die Verjüngung unseres Gartens stecken. Wir wohnen in einem niederbayerischen Dorf und haben in unserem über 2000 m² großen Garten einen alten Baumbestand. Bis zu 30 m hohe Lärchen, Kiefern, Fichten, eine Trauerweide und diverse Laubhölzer bieten Schutz und Wohnraum für die verschiedensten Tiere. Gerade die hohen Bäume werden durch die häufiger werdenden Stürme im Siedlungsgebiet zunehmend zur Gefahr, daher müssen wir diese schweren Herzens entfernen. Gleichzeitig bietet sich hier die Chance, neue, für den Klimawandel besser gerüstete Gehölze nachzupflanzen. Familie Hoffmeister, 84337 Schönau Zum Artikel „Artenvielfalt durch Fairpachten“ (4/22) Tropfen auf den heißen Stein Barbara Ströll befasst sich mit der großen Einflussnahme auf die schonende Nutzung, die in Deutschland die Verpächter von Agrarflächen nehmen könnten. Vor diesem Hintergrund sind die Bemühungen von Frau Ströll sehr löblich, weil die Problematik thematisiert wird, machen mir aber den Eindruck wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Meiner Meinung nach müsste die Initiative „Artenvielfalt durch Fairpachten“ von den großen Naturschutzverbänden systematisch mit voller Unterstützung der Verbandsleitung und politischen Entscheidungsträgern angegangen werden. Es gibt sicherlich zahlreiche private Verpächter (auch Naturschützer), die vielleicht noch gar nicht darüber nachgedacht haben, was mit ihren Böden bei intensiver konventioneller landwirtschaftlicher Nutzung (viel Gift und viel Dünger) letztlich passiert – keine Humusneubildung, sondern eine Auszehrung des Bodens wegen Vernichtung der Mikroorganismen und der Lebewesen im Boden. Ist der Boden ausgelaugt und bringt kaum Erträge mehr, kann ihn der Pächter nach Ablauf der Pachtzeit wieder zurückgeben. Nur: Bei diesem Szenario gibt es hauptsächlich Verlierer und zwar die Fruchtbarkeit der Agrarböden, die natürliche Infrastruktur wie Hecken und Randstrukturen, die darauf angewiesene Flora, Fauna und Vogelwelt mit ihrer Artenvielfalt und nicht zuletzt die Verpächter, die mit heruntergewirtschafteten Böden dastehen und viele Jahre zum Humusaufbau benötigen. Die Intention von Frau Ströll kann ich nur sehr unterstützen. Soll die Initiative für die Natur spürbaren Erfolg haben, müssten die Naturschutzverbände ganz offiziell die großen Landverpächter (Kirchen, Kommunen) und über die regionale Presse oder direkt auch die ehemaligen Kleinbauern einschließlich der eigenen Mitglieder (mit Agrarhintergrund) kontaktieren. Erich Helfrich, 97332 Volkach Fan-Aquarell „Ich habe von Anfang an für das Braunkehlchen plädiert und somit auch zu Beginn der Abstimmung eine entsprechende Aquarellskizze angefertigt.“ Joachim Oster, 80337 München Besonderer Wintervogel „Ich hatte heute Morgen Besuch am Gartenteich. Er hat wohl den ein oder anderen Goldfisch ‚geangelt‘, aber er muß ja auch leben.“ Joachim Czeicke, 93170 Bernhardswald FOTOS: JOACHIM OSTER, JOACHIM CZEICKE, PETER BRIA, DR. MICHAEL WITTMANN, EVA SCHUBERT, ULI MÜNCH Zum Artikel „Für eine naturverträgliche Energiewende“ (4/22) Einfach mal loben Ich bin wohl eher als kritischer Mensch bekannt, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Aber nun muss ich einfach mal loben! Der Seiten 12–21 sind nach meiner Ansicht ein Meisterstück. Fundiert, verständlich, präzise die Lage erklärt, und die Standpunkte vom LBV bzw. die Kritik an Bundes- und Landesregierung offen vertreten. Auch z.B. die Flächenvorteile von PV und Wind gegenüber Biogasmais – super! Der Gastbeitrag auf den Seiten 22/23 von Herrn Göttle schließt sich da nahtlos an. Fester Standpunkt und Belege mit den neuesten Untersuchungen. Die Seite 38 – Streuobstbaumförderung – ist extrem wichtig und prima mit den verschiedenen Links. Danke! Und dann auch noch das Interview von Jasmin Helm mit Barbara Ströll zum Thema Fairpachten: Es führt locker, aber informationsreich ins Thema ein, so dass vielleicht der ein oder andere Leser mit einem geerbten Acker sich aufrafft, etwas zu tun. Oliver Wittig, 80689 München

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