VOGELSCHUTZ 1-23

VOGEL- UND NATURSCHUTZ IN ÜR VOGEL- UND RN E.V. LAN VOGEL- UN UTZ IN BAY DESBUND NATURSC RN E.V. LA UND NATURSC FOTO: TOBIAS TSCHAPKA A U S D EM L B V LBV: Warum hat der LBV seinen Namen überhaupt geändert? Alf Pille: Die Diskussion um unseren Namen ist nicht neu. Schon in den 1980ern ging es bei Namensdiskussionen heiß her. Denn was damals schon stimmte: Als LBV machen wir ja weit mehr als Vogelschutz, da braucht man nur mal dieses LBV magazin zu lesen. Den konkreten Anstoß zur aktuellen Diskussion gab dann unser Kuratorium. Darin sitzen ja explizit keine Naturschützenden, sondern Menschen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen. Und gleich in ihrer ersten Sitzung im Sommer 2020 sagten sie uns: Ihr müsst an den Namen ran. Außerdem kennen auch viele Aktive ja die Kommentare nach dem Motto: „Ihr seid doch die Vogelschützer, warum kümmert ihr euch um Igel, die können doch gar nicht fliegen.“ Lustig gemeint, auf Dauer konnten wir das aber alle nicht mehr hören. [lacht] Und dann habt ihr einfach angefangen, nach einem neuen Namen zu suchen? Nein, so einfach ist das nicht. Natürlich gab es intern schon viele Ideen. Wir sind jedoch zunächst einen Schritt zurückgetreten und haben uns gefragt, was uns als LBV wirklich ausmacht. Zusammen mit zwei Kommunikationswissenschaftlern haben wir in einer ganz unterschiedlich besetzten Gruppe unsere Kernbotschaft erarbeitet. Die LBV-Delegiertenversammlung hat Ende Oktober 2022 beschlossen, den Verbandsnamen in LBV – Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. zu ändern. Das kann man getrost als historisch bezeichnen. Aber wie kam es überhaupt dazu? Das wollten wir vom LBVGeschäftsführer Alf Pille wissen. INTERVIEW: MARKUS ERLWEIN LBV steht zukünftig für „Landesbund für Vogel- und Naturschutz“ Welche da lautet: Angetrieben von unserer Faszination für Vögel und Natur schützen wir fachlich fundiert Biologische Vielfalt und ermutigen Menschen dazu, gemeinsam Arten und Lebensräume in Bayern zu erleben, zu erhalten und die Zukunft nachhaltig zu gestalten. Richtig! Du kannst sie auswendig, das ist gut. An alle Mitarbeitenden, die das hier lesen: So soll das sein! [lacht] Aber Spaß beiseite, das so Wort für Wort auf den Punkt zu bringen war sehr harte Arbeit. Wir haben die Zwischenstände natürlich immer wieder mit Vorstand, Kuratorium und Kreisgruppenvertreterinnen und -vertretern abgestimmt, das waren schon einige Abstimmungsschleifen. Aber das Ergebnis begeistert viele! Der neue Name ist kaum anders als der alte. Wieso gab es keinen radikaleren Schnitt? Der LBV macht seit 114 Jahren gute Arbeit, seit den Zeiten von Dr. Einhard Bezzel fachlich fundiert, mit klarer Kante, aber immer gesprächsbereit. Wir haben Wanderfalke, Weißstorch, Uhu und jetzt den Bartgeier zurückgebracht nach Bayern, wir haben fast 3.500 Hektar eigene Schutzgebiete, wir bringen Luchs-Wilderer und andere Naturfrevler vor Gericht, wir retten den Böhmischen Enzian oder Quellschnecken, die weltweit nur hier vorkommen, unsere Umweltbildung ist Alf Pille, Geschäftsführer LBV. Ein radikaler Schnitt war nicht angebracht 36 LBV MAGAZIN 1|23

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