VOGELSCHUTZ 3-22

FOTOS: ULLI LANZ, JANINA KEMPF (2) Neben den bedrohten Vogelarten steht noch eine andere charakteristische Tierart der Agrarlandschaft im Fokus des LBV. In Zusammenarbeit mit der Naturschutzverwaltung setzen sich die Artenschützerinnen und Artenschützer des LBV im Landkreis Kitzingen für den Feldhamster ein. Dieses ehemals häufige Nagetier ist in Bayern heute selten geworden, in Unterfranken gibt es aber noch Vorkommen. Damit das auch so bleibt, wurde das Feldhamster-Hilfsprogramm ins Leben gerufen, um das Nahrungs- und Deckungsangebot auf den als Lebensraum bevorzugten Getreidefeldern zu verbessern. Verminderte Ernteeinnahmen werden aus Mitteln des Umweltministeriums entschädigt. Die Feldhamster können sich so auf diesen Flächen den Magen vollschlagen und Vorräte für den Winter „hamstern“. TORBEN LANGER M.Sc. Internationaler Naturschutz, Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein E-Mail: torben.langer@lbv.de Verbindliche Vereinbarungen nötig AHPs und Einzelprojekten ist häufig gemein, dass sich gezielte, den Lebensraum verbessernde Maßnahmen nur dann im erforderlichen Umfang umsetzen lassen, wenn ein langfristiger Zugriff auf Flächen möglich ist. Angebote wie zum Beispiel Vertragsnaturschutz sind dafür nur bedingt eine dauerhafte Lösung. Obwohl die Bereitschaft aus den Reihen der Landwirtinnen und Landwirte, sich für den Naturschutz einzusetzen, hoch ist, werden verbindliche Vereinbarungsmöglichkeiten benötigt, mit denen sich Arten längerfristig fördern lassen und zugleich ein wirtschaftliches Auskommen gesichert ist. Dieses Thema wird uns in Zukunft noch intensiv beschäftigen. LEITUNG WIESENBRÜTER- UND FELDVOGELSCHUTZ: VERENA AUERNHAMMER PROJEKTLEITUNG: JANINA KEMPF Feldhamster Ob Kiebitz, Rebhuhn oder Rauchschwalbe, die Liste der bedrohten Vogelarten des landwirtschaftlich genutzten Offenlands bleibt lang. Daher laufen beim LBV die Planungen für weitere Schutzprojekte. Ferner greift der LBV nicht nur durch diese klassische Projektarbeit insbesondere den Wiesenbrütern unter die Flügel, sondern er koordiniert auch die im mehrjährigen Turnus landesweit stattfindende Wiesenbrüterkartierung, zuletzt im vergangenen Jahr. Neu ins Leben gerufen wurden 2022 zudem Vernetzungstreffen, bei denen sich in jedem Regierungsbezirk Projektmitarbeitende und LBV-Aktive, aber zum Teil auch Landschaftspflegeverbände und Behörden kennenlernen, um sich über die aktuellen Projekte und Herausforderungen beim Schutz von Feld- und Wiesenvögeln auszutauschen. So sollen in ganz Bayern Arbeitsgruppen entstehen, um den Schutz dieser bedrohten Arten effektiver zu gestalten. Infoschild zur Feldhamsterinsel auf dem Drei-StreifenSystem mit Luzernen, Blühstreifen und Getreide. VOGELSCHUTZ 3|22 21

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