VOGELSCHUTZ 2-22

FOTOS: MARION DORSCH (6), TOBIAS BODE, MIRIAM HENNING Beim Teichbau sollte zuerst die gewünschte Fläche markiert und dann die Teichgrube ausgehoben werden. Hierbei ist zu beachten, dass auch der Teichboden noch Platz benötigt. Deshalb etwas größer und tiefer buddeln! Flache Uferbereiche werden mit geringer Steigung gestaltet und Steilufer mit dem Spaten gerade abgestochen. Für ein gleichmäßiges Niveau des Teichrandes haben wir bei unserem Teich Randleisten aus recyceltem Kunststoff verwendet. Eine gute Abdichtung des Teiches ist wichtig, um ein Auslaufen zu verhindern. Dafür ist eine Folie aus EPDM-Kautschuk sinnvoller als PCV. Sie ist recyclebar, enthält keine Weichmacher, lässt sich leicht verlegen und hat eine lange Haltbarkeit. Unter und über der Folie wird am besten ein Vlies verlegt, das die Folie vor Beschädigungen durch spitze Steine oder Wurzeln schützt. Auf dem Vlies kann das Bodensubstrat verteilt werden. Insgesamt sollte ein Teich möglichst nährstoffarm gehalten werden, um übermäßiges Algenwachstum zu verhindern. Daher bitte keine Erde einbringen und regelmäßig Algen und Laub aus dem Teich abkeschern. So haben wir als Teichboden eine nährstoffarme Mischung aus Lehm und Sand verwendet und am Steilufer die Recyclingmauer hochgezogen. Die Uferbereiche lassen sich mit Kies gestalten, der zugleich die Folie am Rand abdeckt. Für Amphibien sind am Teichrand sowohl sonnige Bereiche als auch Pflanzen und Steine als Versteckmöglichkeit und Schattenplatz wichtig. Land. Selbst in einem kleinen Garten können Sie ihnen auf vielfältige Weise helfen. So brauchen die nachtaktiven Tiere tagsüber geeignete Versteckmöglichkeiten. Gern aufgesucht werden dafür Totholz-, Laub- oder Steinhaufen, die einfach anzulegen sind. Ebenso gerne verkriechen sich Amphibien am Fuß von Sträuchern oder Hecken, daher sollte dort nicht alles gemäht werden, sondern etwas Gras stehen bleiben. Entdecken Sie Kaulquappen im Teich, sollten Sie beobachten, wann diese an Land gehen und dann die Umgebung des Gewässers für einige Wochen nicht mähen. Die Jungfrösche und -kröten halten sich zunächst noch einige Zeit in Teichnähe auf. Optimal ist auch die Anlage einer Wildblumenwiese, die Insekten anzieht und damit Nahrung für die Amphibien bietet. Zu beachten ist, dass Amphibien wechselwarm sind, ihre Körpertemperatur ist also abhängig von ihrer Umgebung. Die kalte Jahreszeit verbringen sie weitgehend in Winterstarre, sie sind deshalb auf frostfreie Verstecke im Boden angewiesen. Kröten überwintern gerne im Komposthaufen, wo wir sie auch in unserem Münchner Garten schon entdeckt haben. Reptilien im Garten Reptilien sind ebenfalls wechselwarm und durch ihre Hautschuppen vor Verdunstung geschützt. Die meisten heimischen Reptilienarten legen ihre Eier in Erdlöchern oder, wie die Äskulapnatter, im Komposthaufen ab. Die Eier werden T H EMA So gelingt der Naturteich 40 VOGELSCHUTZ 2|22

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