VOGELSCHUTZ 4-18

4|18 VOGELSCHUTZ 37 KONSTANTIN KREISER NABU E-Mail: konstantin.kreiser@nabu.de logisch gesunden Landwirtschaft. Noch wäre dafür ausrei- chend Geld im EU-Haushalt vorhanden. Auch gibt es inzwi- schen eine Fülle von Vorschlägen, sogar von den direkten Beratern der Bundeslandwirtschaftsministerin. Doch dazu müsste Julia Klöckner die „heilige Kuh“ der pauschalen Flä- chenprämien schlachten. Sie müsste sich gegen den Wider- stand des mächtigen Deutschen Bauernverbands in Brüssel dafür aussprechen, nicht nur einen kleinen, sondern den allergrößten Teil des Geldes gezielt in Naturschutz, Klima- anpassung, Pestizidausstieg und Umbau der Tierhaltung zu investieren. Eine Studie des bundesweiten LBV-Partners NABU zeigt, dass die meisten Betriebe dabei nicht einmal Einbußen zu erleiden hätten und eine einkommenswirk- same Honorierung von Naturschutzleistungen erhielten. Schon mit 15 Milliarden Euro (oder 30 Euro pro EU-Bürger im Jahr) aus dem GAP-Haushalt könnte die Trendwende für die Artenvielfalt gelingen und vielen Landwirten eine neue Perspektive gegeben werden. Mit den „Gießkannen- subventionen“ von rund 300 Euro pro Hektar im Jahr wäre es dann aber vorbei. Und das passt denjenigen nicht, die derzeit bestens vom System profitieren: hochintensiv wirt- schaftende Betriebe, Pestizidhersteller und so mancher Grundeigentümer, an den die Subventionen über die Pacht weiterfließen. Deshalb bieten diese all ihre Lobbykraft auf, um eine echte Reform zu verhindern. Hoffnung gibt jedoch eine nie gekannte Debatte über Sinn und Unsinn der GAP in ganz Europa. Je knapper durch den Brexit das Geld wird, je stärker der Insektenschwund ins öffentliche Bewusstsein rückt und je offensichtlicher die Ungerechtigkeit und die Schäden des derzeitigen Förder- modells werden, desto mehr wächst der Druck aus Gesell- schaft, Wissenschaft und von vielen Bäuerinnen und Bauern selbst. NABU und LBV haben eine „114-Euro-Kampagne“ ge- startet, die die Politik dazu aufruft, unser derzeit für die GAP ausgegebenes Steuergeld – 114 Euro pro EU-Bürger – im Sinne der Natur und einer zukunftsfähigen Landwirtschaft auszugeben, und nicht gegen sie. Die Verhandlungen in Brüssel sind in der Anfangsphase – noch ist alles drin, wenn der gesellschaftliche Druck groß genug ist. Ein persönlicher Anruf beim eigenen Europaabgeordneten ist übrigens ein sehr wirksamer Beitrag, den jeder sofort für eine bessere GAP leisten kann.  Mehr unter www.NeueAgrarpolitik.eu Konkakte zu den EU-Abgeordneten: www.umweltcheck-ep.de Die GAP kostet pro EU-Bürger 114 EUR im Jahr. LBV und NABU verlangen, dass dieses Geld künftig nur natur- verträgliche Landwirt- schaft fördert. NABU_Plakat_Feldlerche_A2_420x594_ICv2_RZ01.indd 1 01.10.18 17:21 Ring-Pull Futtersäule mit patentiertem Reinigungs- system Artgerechte Vogelfütterung mit SCHWEGLER-Produkten SCHWEGLER Vogel- u. Naturschutzprodukte GmbH Heinkelstr. 35 D-73614 Schorndorf Telefon +49(0)7181-9 77 45 0 www.schwegler-natur.de Print-Futtersäule-45x138_9/18 05.09.18 1 - ANZEIGE - FOTOS: RALPH MARTIN, NABU, DR. GERTRUD HELM

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