Drosseln im Vergleich

Amselmännchen sind schwarz, soviel ist klar. Doch das braune Amselweibchen sieht anderen Drosselarten zum Verwechseln ähnlich. Was die Drosseln voneinander unterscheidet, sind oft Kleinigkeiten. Werfen Sie einen Blick in den Drossel-Überblick.

Amsel

Männliche und weibliche Amsel | © Erich Obster/Rosl Roessner © Erich Obster/Rosl Roessner
Amselmännchen (links) und Amselweibchen (rechts)

Die Amsel ist die einzige heimische Drossel, bei der sich die Geschlechter stark unterscheiden. Das Männchen ist ganz schwarz mit gelb-orangenem Schnabel, das Weibchen ist dunkelbraun mit gefleckter Brust und blassem Schnabel.

Brutbestand in Deutschland sieben bis acht Millionen Paare. Durchsucht am Boden die Laubstreu oder niedriges Gras nach Würmern. Singt oft bei Regen oder trübem Wetter, melodisch flötend. 

Leuzistische Amseln haben keine Krankheit, sondern eine harmlose Defekt-Mutation.

 

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Ringdrossel

Ringdrossel auf bewachsenem Fels | © Heinz Tuschl © Heinz Tuschl

Bei der Ringdrossel sind die Geschlechter ebenfalls unterscheidbar. Die Brust der Männchen ist hell geschuppt, die der Weibchen ist dunkel. Des Weiteren unterscheiden sich die Geschlechter durch den Farbton des Federkleids: Das Männchen ist allgemein schwarz gefärbt, während das Weibchen einen braunen Farbton trägt. 

Von Frühjahr bis Herbst bewohnt die Ringdrossel lichte Wälder, vorzugsweise Nadelhölzer. In Deutschland brütet der Vogel vor allem in den Alpen, außerdem in Schwarzwald, Allgäu, Rhön und Harz. Außerhalb dieser Regionen sind Beobachtungen sehr unwahrscheinlich. Vorsicht: Nicht zu verwechseln mit der Wasseramsel, die ebenfalls einen weißen Brustlatz hat.

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Misteldrossel

Misteldrossel auf einem Baum | © Dr. Anton Prestele © Dr. Anton Prestele

Deutschlands größte Drossel. Weißliche Brust und Unterseite mit zahlreichen runden schwarzen Flecken. Blasser, größer und länger gestreckt als die Singdrossel. Brutbestand in Deutschland 300.000 bis 500.000 Paare. Sie brüten in Nadelwäldern bis zur Baumgrenze, jedoch auch vermehrt in Parks und alten Gärten. Verbreitung in ganz Deutschland, aber unauffälliger als z.B. die Singdrossel.

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Singdrossel

Singdrossel auf Stein an Wasser | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka

Singdrossel deutlich kleiner als die Amsel, braune Oberseite, rahmweiße, pfeilspitzen-ähnlich gefleckte Unterseite. mit gedrungenem Körper. Der Gesang ist melodiös, wobei die Motive zwei- bis viermal wiederholt werden. Auch abends und in der Nacht zu hören. Brutbestand in Deutschland 1,5 bis 1,9 Millionen Paare.

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Wacholderdrossel

Wacholderdrossel mit Apfel im Schnee | © Marcus Bosch © Marcus Bosch

Der Singdrossel nicht unähnlich, aber größer. Wacholderdrosseln haben einen grauen Kopf (Singdrossel braun) und Bürzel, die Brust ist ockerfarben mit schwarzen Flecken. Brutbestand in Deutschland 340.000 bis 430.000 Paare. 

Wacholderdrosseln sind nicht gerne allein, deshalb brüten sie in kleinen Kolonien. Sie vertreiben Greifvögel, Hauskatzen und Marder durch geschickte Flugangriffe, dabei spritzen sie ihren Kot auf den Kopf des Gegners. Besiedelt auch Städte und Dörfer.

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Rotdrossel

Rotdrossel auf einer Wiese | © Frank Derer © Frank Derer

Etwa so groß wie die Singdrossel mit brauner Oberseite, Kopf mit weißem Bartstreif, Flanken deutlich rostrot, Brustflecken verschmelzen teils ineinander. Charaktervogel Skandinaviens sowie der nordosteuropäischen und sibirischen Nadelwälder. Regelmäßiger Wintergast, hat aber bisher nur ausnahmsweise in Deutschland gebrütet – im Sommerhalbjahr also selten zu sehen, wenn dann allerdings in größeren Trupps.

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