Der Weg zur Umweltschule – so funktioniert's
Zeitplan Schuljahr 2025/26 von der Ausschreibung bis zur Auszeichnung
Schulen können sich jetzt für das Schuljahr 2025/26 anmelden. Anmeldeschluss ist der 19.11.2025. Der Abgabeschluss der Dokumentationsbögen für angemeldete Schulen ist der 27.07.2026.


Um sich kontinuierlich, also über das ganze Schuljahr hinweg, mit den Inhalten der ausgewählten Handlungsfelder zu beschäftigen und somit die Schule ganzheitlich im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung weiterzuentwickeln, bietet sich folgender Jahreskreislauf an. Er ist so angelegt, dass Umweltschulen über Jahre hinweg damit arbeiten können.
- Über eine IST-Analyse zu Nachhaltigkeitsstandards an der Schule lässt sich ein Soll-Zustand festlegen (Ziele). Entsprechende Aktivitäten werden in den Handlungsfeldern geplant und umgesetzt und finden an der Schule Verankerung. Zum Start ins neue Schuljahr und ggf. auch innerhalb des Schuljahres finden Reflexion und Auswertung Die Schulgemeinschaft ist über die angestrebte Auszeichnung bereits zu Beginn des Schuljahres informiert.
- Für Schulen, die bereits ausgezeichnet sind, ist es im Sinne der Nachhaltigkeit möglich, eine bereits im Vorjahr dokumentierte Maßnahme weiterzuführen. In dem Fall muss eine modifizierte Weiterführung, also Vertiefung oder Ausweitung erkennbar sein. Zu Beginn des Schuljahres ist mit den Schüler*innen mit einer Reflexion über die Aktivitäten des letzten Schuljahres zu starten: was lief gut, was hat nicht geklappt und warum, welche nicht-nachhaltigen Handlungen haben sich wieder eingeschlichen, welche Rahmenbedingungen erfordern Ausweitungen der Maßnahmen, was ist eine gute Weiterentwicklung zu noch mehr Nachhaltigkeit, was wünschen sich Schüler*innen ergänzend etc. Auch die IST-Analyse und der SOLL-Zustand (Ziele) sind begleitende Maßnahmen (s.o.).
- Gemeinsam mit Kollegium und Schüler*innen finden sich so ganz neue Ideen oder auch Verbesserungs- bzw. Erweiterungsvorschläge zu bereits laufenden Maßnahmen. Mehrere entdeckte „Nachhaltigkeits-Baustellen“ in der Schule lassen sich über eine Planung, wer was wie zum Erreichen der Ziele beitragen kann, Mit einer über das Schuljahr kontinuierlich stattfindenden Kommunikation untereinander können alle mit Stolz auf erreichte Meilensteine und Ergebnisse blicken und diese gemeinsam feiern.
Ergänzend empfehlen wir Ihnen, bereits am Anfang eine Arbeitsgruppe bzw. Steuergruppe zu gründen, so dass Sie als Team agieren können. Mehrere Lehrkräfte sollten beteiligt sein. Darüber hinaus kann die Gruppe um Schüler*innen, andere Mitarbeitende (Hausmeister*in, Mensamitarbeitende), Eltern o.a. erweitert werden.
Zur besseren Kommunikation können Sie z. B. ergänzend zu den Klassensprecher*innen in jeder Klasse auch Umwelt- oder Nachhaltigkeits-Sprecher*innen wählen lassen, so dass diese als Multiplikator*innen in der Schule wirken können.
Beispiele von Steuergruppen bzw. Arbeitsgruppen in Umweltschulen/Nachhaltigkeitsschulen haben wir für Sie hier zusammengestellt. Lassen Sie uns gerne Infos zu Ihrer Umweltschule-Steuergruppe zukommen, wenn wir diese ebenfalls in den Ideenpool aufnehmen dürfen.
Auswahl der Handlungsfelder (Jahresthemen)
Für eine Auszeichnung sind im aktuellen Schuljahr zwei Handlungsfelder aus dem Themenbereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung zu bearbeiten.
Die Themen werden jährlich neu festgelegt, sie orientieren sich auch an den SDGs der Agenda 2030.
- Die Handlungsfelder bilden die Basis des Umweltschule-Jahres. Sie geben Inspiration, die Schule auch in Bereichen weiterzuentwickeln, die vielleicht bisher noch nicht berücksichtigt wurden.
- In jedem ausgewählten Handlungsfeld sind eine oder mehrere Maßnahmen über das ganze Schuljahr hinweg zu bearbeiten.
- Mit den geplanten, umgesetzten und verankerten Maß-nahmen tragen Schüler*innen, Mitarbeitende und Familien zur Schulentwicklung unter dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung bei.
- Die geforderten Qualitätsbereiche bilden den Whole School Approach ab.
Im Schuljahr 2025/26 stehen folgende Handlungsfelder (= Jahresthemen) zur Auswahl
- Das Gute Leben für alle – Eine nachhaltige Schulkultur
Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und das Schulpersonal verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit in der Schule. Doch was bedeutet „Gutes Leben“ und wie kann Schule dazu beitragen? Eine „gute Schule“ ist mehr als Unterricht – sie ist Lebensraum. Nachhaltige Schulkultur bedeutet Partizipation, Gerechtigkeit, Inklusion, Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung. - Nachhaltige Ernährung und Klimawandel
Nachhaltige Ernährung bietet einen attraktiven und sehr präzisen Zugang, um globale Zusammenhänge lokal erfahrbar zu machen – vom dürreresistenten Schulgarten bis hin zur klimafreundlichen Mensa. Das Thema lässt viele Unterthemen zu.
- Mobilität der Zukunft
Mobilität ist ein Schlüsselfaktor für den Klimaschutz. Nachhaltige Mobilität in der Schule betrifft nicht nur den täglichen Schulweg, sondern auch Wandertage, Austauschprogramme sowie Klassen- und Abschlussfahrten. Die Zusammenhänge zwischen individuellem Handeln und gesellschaftlicher Transformation werden in diesem Handlungsfeld besonders deutlich.
- Biologische Vielfalt in der Schulumgebung
Biologische Vielfalt ist eine der wesentlichen Lebensgrundlagen für den Menschen. In der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist Biodiversität darum ein Schlüsselthema. Gemäß dem Motto „global denken, lokal handeln“ bietet dieses Handlungsfeld vielfältige Möglichkeiten, Handlungskompetenz und Selbstwirksamkeitserfahrung zu stärken.
- Schuleigenes Thema (freie Wahl)
Themen, die für die eigene Schule wichtig und dringlich sind, finden hier ihren Raum. Oft sind große und kleine Baustellen zu Beginn des Schuljahres zu finden. Mit den Lernenden und dem Kollegium beginnt die Reise über eine IST-Analyse zur Entwicklung des über das Schuljahr hinweg angelegten Handlungsfelds.
Die genauen Qualitätsbereiche und Kriterien zur Erfüllung der Handlungsfelder entnehmen Sie bitte den Ausschreibungsunterlagen. Dort finden Sie auch die Infos für die Auszeichnung mit 1, 2 oder 3 Sternen. Denn sowohl Anfängerschulen als auch Fortgeschrittene können sich um eine Auszeichnung bewerben.
Ob Sie in einem Handlungsfeld eine konkrete Maßnahme umsetzen, an dem viele Schüler*innen der Schule beteiligt sind, oder ob Sie das Handlungsfeld als Rahmen nutzen, innerhalb dessen mehrere einzelne Klassen/Gruppen arbeiten und dann im Laufe des Schuljahres ihre Ergebnisse wie ein Puzzle zu einem schlüssigen Handlungsfeld zusammenführen, das können Sie entscheiden. Orientieren Sie sich an den Bedürfnissen und Rahmenbedingungen Ihrer Schule und gehen Sie den Weg, der am Ende ein nachhaltiges, gemeinschaftliches Ergebnis für die Schulgemeinschaft bringt.
Versuchen Sie auch, im Kollegium eine Steuergruppe zu etablieren (Beispiele hier) und - für Fortgeschrittene - Bildung für nachhaltige Entwicklung als zentrales Element im Leitbild oder Schulprofil zu verankern.
- für Grundschulen: HSU-Unterricht gemäß LehrplanPLUS wird nicht anerkannt. Aber natürlich können Sie daran anknüpfen. Lassen Sie die Schüler*innen überlegen, was Sie anschließend an den Wissenserwerb und die Naturerfahrung gemeinsam mit den Schüler*innen an der Schule umsetzen können, so dass auch andere Klassen davon profitieren (oder sogar mitmachen) und das Ergebnis an der Schule dauerhaft sichtbar etabliert bleibt.
- für weiterführende Schulen: Unterrichtsvollzug in Form von Schülerreferaten, Seminararbeiten, Projektarbeiten bzw. -präsentationen werden nicht anerkannt. P-Seminare werden nur anerkannt, wenn weite Teile der Schulgemeinschaft aktiv mit einbezogen werden und die Ergebnisse über das Aktionsjahr hinaus im Schulleben Verankerung finden
- für berufliche Schulen: Die Verankerung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten innerhalb von einschlägigen Ausbildungsgängen oder Fachrichtungen und damit einhergehendem Unterrichtsvollzug wird nicht gewertet, eine partizipative Herangehensweise mit Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten im Schulleben ist erforderlich.
- zur Projektwoche bzw. zu den Projekttagen "Schule fürs Leben": In der Information vom Kultusministerium ist angegeben "Ein Herzstück des Konzepts ist die Zusammenarbeit mit externen Expertinnen und Experten im Rahmen von Projekten und Exkursionen." Mit einer reinen Teilnahme an bereits von Referent*innen vorbereiteten Besichtigungen, Ausstellungskonzepten, Exkursionen, Workshops o.ä. ist es nicht möglich, ein Handlungsfeld komplett abzudecken (s. Kriterien in den Ausschreibungsunterlagen). Schüler*innen müssten im Nachgang die Erkenntnisse nutzen und daraus Maßnahmen ableiten und umsetzen, die in das Schulleben einfließen und dort ihre Wirkung entfalten
Häufig gestellte Fragen
Mit der Auszeichnung „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der die gesamte Schule im Rahmen der Schulentwicklung unter dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) voranbringt.
Um die Auszeichnung können sich alle bayerischen Schulen bewerben. Sie ist sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet, denn sie bietet die Möglichkeit, mit Hilfe der ausgewählten Handlungsfelder einzelne Maßnahmen nach und nach in Strukturen zu überführen. Somit ist eine Auszeichnung als 1, 2 oder 3-Sterne-Umweltschule möglich.
m aktuellen Schuljahr sind zwei Handlungsfelder aus dem Themenbereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung zu bearbeitet. Die Aktivitäten innerhalb dieser Handlungsfelder tragen dazu bei, dass sich die Schule Schritt für Schritt in vier Bausteinen weiter Richtung Nachhaltigkeit entwickelt. Diese vier Bausteine sind:
- Schul- und Lernkultur
- Kooperation und Kommunikation
- Betrieb
- Steuerung
Innerhalb dieser vier Bausteine, die die gesamte Schule als Handlungsraum einer Bildung für nachhaltige Entwicklung einbeziehen, sind jeweils Qualitätsbereiche und Kriterien zu erfüllen. Um Einsteigern und Fortgeschrittenen eine Auszeichnung zu ermöglichen, werden der Schule Differenzierungen angeboten. Somit ist eine Auszeichnung als 1, 2 oder 3-Sterne-Umweltschule möglich.
Zentrale Kriterien, die von allen Schulen innerhalb der Handlungsfelder zu erfüllen sind, sind u.a.:
- Echte Mitgestaltung (Partizipation) von Schüler*innen mit Selbstwirksamkeitserfahrung
- Kontinuierliche Beschäftigung der Schüler*innen mit den Handlungsfeldern
- Konkrete Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und zur nachhaltigen Entwicklung
- Wirkung über eine Klasse/eine Gruppe hinaus in die Schulgemeinschaft
- Langfristige Verankerung der Ergebnisse im Schulleben und dauerhafte Verhaltensänderung
- Fortlaufende Kommunikation innerhalb der Schulgemeinschaft über Aktivitäten und Erfolge
- Im Rahmen der Weiterentwicklung Verankerung im Betrieb und in der Steuerung
Die Aktivitäten werden von einer Jury bewertet. Sie setzt sich zusammen aus Vertreter*innen
- des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz
- des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus
- der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen
- des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV)
Die Auszeichnung gilt für ein Schuljahr, kann aber jedes Jahr durch die Weiterentwicklung der Schulaktivitäten neu erworben werden. Ausgezeichnete Schulen erhalten i.d.R. aus der Hand des Bayerischen Umweltministers oder des Bayerischen Kultusministers sowie des Vorsitzenden des LBV eine Urkunde, eine Fahne und ergänzend ein digitales Logo.
In Bayern koordiniert der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e. V. (LBV) die Auszeichnung in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung und der Foundation for Environmental Education (F.E.E.). Gefördert wird die Auszeichnung vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus ist Kooperationspartner.
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Die neuen Ausschreibungsunterlagen 2025/26 können Sie hier einsehen und downloaden.