Grüne Praxis statt grauer Theorie

Friedrich-Rückert-Gymnasium Ebern

Schulgarten-Wettbewerb 2016 Friedrich-Rückert-Gymnasium Überblick | © Friedrich-Rückert-Gymnasium © Friedrich-Rückert-Gymnasium

Entstehung und Einbindung der Schüler:

Es wurden Projektseminare und Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen, die hochengagiert ans Werk gingen. Dabei wurde jeweils die Planung, Organisation, Durchführung, Beschaffung von Finanzen, Material, etc. fast vollständig von den Schülergruppen mit hohem körperlichen und zeitlichen Einsatz übernommen.

1) „Neugestaltung des Schulumfelds: Der Schulgarten – ein Lehr- und Erholungsgarten“ (P-Seminar Biologie, 2011/13

Folgende Teilprojekte wurden von den 23 Oberstufenschülern in Eigenregie erfolgreich geplant und umgesetzt:

  • Verlegung von Erdkabeln, Datenkabeln und Wasserleitungen (insges. 350m) zur Vorbereitungen für den Bau eines „Grünen Klassenzimmers“ im Jahr 2013
  • Neuanlegung, -gestaltung und –bepflanzung eines Schulteiches (10m x 12m; 75m3)
  • Bau einer Holzterrasse am Teichufer (4m x 4m)
  • Bau einer 80m langen, drei Meter hohen begehbaren Spirale (mit Trockenmauer befestigt; 30t Steine)
  • Bau eines Wasserfalls, der Wasser aus einem 2t-Findling (auf der Spirale) über fünf Stufen zurück in den Schulteich fließen lässt.

2) „Neugestaltung des Schulumfelds: Bau eines Grünen Klassenzimmers“ (P-Seminar Biologie, 2012/14)

Im Herzen des Schulgartens wurde ein „Grünes Klassenzimmer“ gebaut, dessen Planung (am PC), Gestaltung, Bau (in ortsansässiger Schreinerei) und Finanzierung (Sachaufwandsträger, Wettbewerbe) die zehn Oberstufenschüler selbst übernahmen. Das Projekt beruht auf dem Gedanken des Unterrichtens und Arbeitens im Freien…und dient auch zur Erholung. Hierzu wurden witterungsbeständige Sitzgelegenheiten (für ca. 40 Personen) und Tische und eine Tafel im Grünen errichtet, die von drei Sonnensegeln beschattet werden.

3) „Bau eines mittelalterlichen Steinbackofens“ (P-Seminar Geschichte, 2012/14)

Nach einigen Prototypen ist es dem Geschichte-P-Seminar gelungen einen gut funktionierenden Steinbackofen zu bauen, der anschließend von einem Fachwerkhaus umbaut wurde.

4) „Neugestaltung des Schulumfelds: „Green Art“ – Kreative Gestaltung des Schulgartens“ (P-Seminar Biologie, 2014/16)

Im Rahmen dieses kreativen Seminars wurde ein 10m x 5m großes Hintergrundbild für die neue Kletter/Boulderwand entworfen und gemalt, außergewöhnliche Sitzgelegenheiten gebaut und die auf 80 m begehbare Spirale zu einem Fühlpfad ausgebaut.

5) Arbeitsgemeinschaft „Schulgarten“ der Unter- und Mittelstufe

20 fleißige Naturliebhaber der 5.–8. Jgst sind v. a. für die Pflege und Neuanpflanzung des Schulgartens zuständig. In den letzten Monaten/Jahre wurden folgende Projekte realisiert:

  • Jahreszeitliche Bepflanzungen, Ernten
  • drei Hochbeete wurden errichtet und angepflanzt
  • Bau eines neuen großen Insektenhotels und weiteren Nistkästen
  • Pflege der Obstbäume; „Apfelaktionstag“
  • Kräuterbeete, Anzucht von Kultur- und Gemüsepflanzen

 

Fächerübergreifende Einbindung des Gartens:

Nach den großen Umbauaktionen, bei denen die Schüler Wissen verschiedener Fachrichtungen anwenden mussten, wird der Garten auch verstärkt von anderen Fachrichtungen genutzt:

  • Biologie – Pflanzen-/Tierbestimmung, Anzucht
  • Kunst (direkt am Garten angrenzend) – Malaktionen, Gartendesign, Arbeiten im Freien
  • Physik – Wasser; Sonnenuhr soll entstehen
  • Chemie – Wasser- und Umweltanalytik
  • Sport – Kletter-/Boulderwand
  • Geographie – Wiederaufbau einer Wetterstation (2016/17)

Nutzung des Gartens:

Der Schulteich bietet verschiedenen Fächern/Lehrern die Möglichkeit, diesen in den Unterricht mit einzubinden (Naturbeobachtung) und lädt in Freistunden Schüler dazu ein, von der Holzterrasse die Füße ins Wasser baumeln zu lassen, um sich vom Schulstress zu entspannen. Das „Grüne Klassenzimmer“ mit Tafel lädt zum Experimentieren, Unterrichten oder zum Hausaufgaben machen ein und wird bei schönem Wetter sehr häufig genutzt. Drei bunte Sonnensegel sorgen für Beschattung. Zusätzlich gibt es unter der Holzpergola einen Sitzbereich, an dem ca. 12 Personen an einem großen Tisch Platz finden.

Der Schulgarten dient als Lehrgarten (Insektenhotel und Futterhäuschen, Blumenwiese, in zwei Gewächshäusern werden tausende verschiedener Kakteenarten gepflegt, etc.)

Terrasse am Teichufer, (kreative) Sitz-/Liegegelegenheiten im Bereich der Pergola und im Garten und das Grünen Klassenzimmer laden zum Entspannen ein und geben die Möglichkeit, im Freien Unterricht und Hausaufgaben zu machen.

Der mittelalterliche Steinbackofen wird zum Brot- und Pizzabacken genutzt. In dieser herrlichen Umgebung fand 2015 das große FRG-Schulfest statt.Die SMV führt gerne im Schulgarten Aktionen (z.B. mit den Flüchtlingskindern unserer Stadt) durch.

 

Bezüge zur Nachhaltigkeit:

Das Friedrich-Rückert-Gymnasium ist seit 1997 eine anerkannte UNESCO-Projektschule und unterstützt aktiv das Ziel der UNESCO in all ihren unterrichtlichen und außerunterrichtlichen schulischen Bereichen und führt jährliche besondere Aktionen dazu durch. Eine der sog. „fünf Säulen" der UNESCO-Arbeit ist „Umwelt und Nachhaltigkeit“. So sollen die Schüler Umweltprobleme (Luft, Klima, Wasser, Boden, Artenvielfalt, Energie, Müll, Ressourcen) verstehen und in Verbindung zu unseren Lebensstilen bringen, Ideen zu umweltbewusstem Handeln entwickeln und zu ihrer Umsetzung beitragen, ökologisches Verständnis entwickeln und sich nachhaltig umweltbewusst verhalten. Der Schulgarten kann dabei als (Lern-) Beispiel dienen: Zum einen ist er Lebensraum für Tiere und Pflanzen, der geschützt und gepflegt werden muss und zum anderen ein Lern- und Erholungsraum für Schüler.

 

Bewahrung und Förderung der biologischen Vielfalt:

  • Artenvielfalt Tiere: Insektenhotel wurde im Sommer 2013 mit der Schulgarten AG neu gebaut und mit einer Infotafel verstehen. (Nisthilfen für Insekten)
  • Artenvielfalt Pflanzen: In zwei Gewächshäusern werden tausende Kakteen verschiedener Artenzugehörigkeit gepflegt und gezüchtet, die für die Schüler beeindruckende Beispiele für die „Evolution“ sind. (Suche nach morphologischen Gemeinsamkeiten/ Unterschieden etc.) In einem Hochbeet werden 10 verschiedene Minzesorten kultiviert.
  • Biotop Trockenmauer: 70 Meter Trockenmauer wurden beim Bau der Spirale errichtet (Lebensraum für Reptilien, Insekten)
  • Biotop Schulteich: Mit der Anlegung eines 10m x 12m großen Schulteichs ist ein Biotop für Tiere und Pflanzen geschaffen worden. (Molche, Frösche, Fische, Libellen, …)
  • Arterhaltung: Anpflanzung von alten, heute nicht mehr angebauten Nutzpflanzenarten und seltenen Pflanzen. (Kontaktperson ist hierbei ein Mitglied des Vereins „Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.“, der gleichzeitig Lehrer am FRG Ebern ist.)
  • Wildbienenwiese: Aussaat einer Wildblumenwiese in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Haßberge
  • Hochbeete mit verschiedenen Pflanzenfamilien zum Erlernen der Artenvielfalt. (jährlich wechselnde Bepflanzung)

 

Kooperation mit außerschulischen Partnern:

Die Schüler der verschiedenen P-Seminare „Schulgarten“ arbeiteten mit zahlreichen Experten verschiedener Unternehmen, Instituten und Behörden zusammen.

Die Wichtigsten im Überblick:

  • Bund Naturschutz Ortsgruppe Ebern = Ansprechpartner für Insektenhotel, Biodiversität, Apfelaktion/Apfelfest Ebern
  • Universität Würzburg (Lehr-Lern-Garten) = Kooperationsvertrag mit dem FRG Ebern, Ratgeber bei pädagogischen Angelegenheiten
  • Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Haßberge; Landratsamt Hassberge
  • Kooperation mit ortansässigen Unternehmen: Bauunternehmen Batzner, H&B-Energiesysteme GBR, Elektro Fertsch, UNIWELL Rohrsysteme GmbH & Co. KG, Metallbau Kirchner
  • Schreinerei Remshard und Langguth Schreinerei GmbH
  • Gala-tec Landschafts- und Gartenbau Oliver Weingold (Teichfolie)
  • Genslein Gartenbau = Kontakt/ Ansprechpartner für Bau des Wasserfalls; Setzen des Findlings
  • John GmbH Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau

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