Mein Bundesfreiwilligendienst in der Pressestelle und der Online-Redaktion
Erfahrungsbericht von Anne
Hallo, ich heiße Anne, bin 26 Jahre alt und habe von April 2025 bis Oktober 2025 mein Bundesfreiwilligendienst in der Presse-Stelle und Online-Redaktion des LBV gemacht.
Wie ich zum LBV kam

Nachdem ich mein Masterstudium „Biodiversity, Ecology and Evolution“ an der Universität Leipzig abgeschlossen hatte, kam die große Frage auf: Was nun? Am liebsten wollte ich weiter in meinem Fachbereich arbeiten, begeisterte mich aber auch schon länger für Öffentlichkeitsarbeit und Umweltjournalismus. Aus vorherigen Praktika und ehrenamtlichem Engagement hatte ich bereits ein wenig Erfahrung mit Social Media- und Websitearbeit. Eher durch Zufall bin ich dann auf die Website des LBV gelangt und bewarb mich für ein Praktikum in der Online-Redaktion. Das Team war direkt interessiert und bot mir ein 6-monatiges BFD in der Presse-Stelle und Online-Redaktion an. Mir war bis dahin nicht bewusst, dass ein BFD schon ab 6 Monaten möglich ist und kann jedem diese Erfahrung nur empfehlen!
Mein BFD-Alltag
Da die BFD-Stelle in der Online-Redaktion zunächst noch besetzt war, absolvierte ich meine ersten drei Monate in der Presse-Stelle des LBV. Diese Arbeit war mir noch neu, doch schnell fand ich gefallen an der Mitgestaltung von Pressemitteilungen und durfte schon bald eigene Pressemitteilungen aufsetzen. Außerdem erstellte ich täglich die Presseschau, stellte Neuigkeiten auf unsere Website und erlernte den Umgang mit journalistischen Anfragen. Meine persönlichen Highlights waren vor allem Pressetermine und Drehs für Fernsehen oder Radio, die ich begleiten durfte.
Als ich zum Online-Team wechselte, waren mir die Themen und Kommunikationsweise des Verbandes schon vertraut und ich freute mich, noch einmal mit anderen Medien zu arbeiten. Wo ich in der Pressestelle an längeren Texten mit hoher Informationsdichte arbeitete, bestand nun die Herausforderung darin, Inhalte möglichst ansprechend in den Sozialen Medien zu kommunizieren und damit verschieden Zielgruppen zu erreichen. Ich gestaltete Posts für Instagram und Facebook und half beim Community Management.
Abseits der täglichen Aufgaben fielen auch immer wieder spannende Aktionen an, bei denen ich andere LBV-Projekte kennenlernen durfte. Beispielsweise war ich bei der Bartgeier-Auswilderung im Nationalpark Berchtesgaden, besuchte die LBV-Vogelauffangstation Regenstauf und half bei den Mitmach-Aktionen „Stunde der Wintervögel“ und „Vogel des Jahres“.
Das Team
Vom ersten Tag an fühlte ich mich beim LBV sehr willkommen. Ich wurde nicht nur von meinem eigenen Team, sondern von allen, die mir über den Weg liefen, direkt herzlich und interessiert begrüßt. Meine Kolleg*innen waren immer offen für meine Fragen und versuchten mir möglichst viele Einblicke in die verschiedenen Tätigkeiten zu geben und mich mitwirken zu lassen. Von Anfang an spürte ich, ich werde als vollwertige Kollegin geschätzt und bekomme sinnstiftende Aufgaben übertragen. Ich finde den starken Zusammenhalt und die Motivation im Team sehr bemerkenswert und bin immer gern zur Arbeit gekommen.
Das Leben in Hilpoltstein

Anfangs war ich tatsächlich etwas skeptisch, ob ich mich an diesem Ort wohlfühlen würde. Doch schnell war klar, auch wenn ich mein soziales Netz und kulturelle Angebote in Leipzig vermisste - hier lässt es sich gut leben!
Der LBV stellt für seine BFDler*innen und Praktikant*innen in Hilpoltstein zwei Wohnungen zur Verfügung - eine direkt gegenüber der Landesgeschäftsstelle und eine etwas weiter im Ort, beide fußläufig nur 5 Minuten vom Bahnhof entfernt. In meiner Wohnung kam ich mit anderen Bundesfreiwilligen in Kontakt, die schnell zu guten Freund*innen wurden. Ich genoss den kurzen Weg zum Wald, wo ich lange Spaziergänge oder Radausflüge machte und Heidel- und Brombeeren pflückte. Auch der Rothsee liegt mit dem Fahrrad, das ich ebenfalls vom LBV zur Verfügung gestellt bekam, nur 15 Minuten entfernt. Ansonsten gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten, ein Freibad, eine hübsche Altstadt mit Burg und sogar mehrere Yoga-Studios (die ich leider viel zu spät entdeckte). Zu verschiedenen Stadtfesten wird es hier auch mal richtig laut und voll! Ansonsten ist Nürnberg nicht weit, wo man sich durch die schöne Altstadt oder von einem Second-Hand-Laden zum nächsten treiben lassen kann.
BFD-Seminare
Während des BFDs müssen pro Monat zwei Seminartage absolviert werden - das waren bei mir 12 Tage. Das einzige Pflichtseminar ist „Politische Bildung“. Ich war dazu im Zentrum für Politische Bildung in Bodelshausen - dort erwarten dich tolle Referent*innen und Freizeitangebote. Die restlichen Seminare kann man frei aus einer Liste wählen: von Gruppenleitung über Kräuterkunde bis zu Wildnispädagogik sind alle Themen dabei. Meist handelt es sich um mehrtägige Seminare, bei denen man an wunderschönen Orten wie der Zugspitze oder im Bayerischen Wald mit vielen anderen Bundesfreiwilligen tolle Erfahrungen machen und einiges lernen kann.
Mein Fazit
Aus der ursprünglichen Idee einen Übergang von Studium zu Job zu finden und mein Wissen im Bereich Online-Kommunikation etwas zu vertiefen, ist während meines BFDs etwas viel Größeres gewachsen. Ich konnte meine Kenntnisse über heimische Tier- und Pflanzenarten vertiefen, habe sehr viel über Kommunikationsstrategie gelernt und spannende Einblicke in die Struktur und Arbeit eines Naturschutzverbandes gewonnen. Dabei hatte ich immer viel Freude in der Zusammenarbeit mit meinen Kolleg*innen und durfte erfahren, wie aus einem gemeinsamen Glauben an den Wert der Natur sinnstiftende Arbeit und großartige Projekte entstehen können. Danke an mein wundervolles Team!