Klein und gelb?

Alle heimischen gelben Vögel im Portrait

Ihnen ist ein gelber Vogel in den Garten geflattert? In die schattige Ecke bei den Gebüschen? War das nun eine Goldammer, ein Girlitz oder doch ein Gelbspötter? Haben Sie nicht zufällig ein Fernglas zur Hand und genügend Zeit, dann ist das Bestimmen für den Laien nicht ganz so einfach. Einige fast gleich große Vogelarten haben gelbliches Gefieder. Doch für Sie nehmen wir diese Vögel genauer unter die Lupe.

Goldammer

Singende Goldammer auf einem Ast | © Marcus Bosch © Marcus Bosch

Langschwänzig mit ungezeichnetem rotbraunem Bürzel und Gelb im Gefieder. Mantel/Rücken olivbraun, kräftig schwarz gestreift. Schnabel relativ klein, Unterschnabel hell blaugrau. Weiße Schwanzkanten, etwas ruckartiger Flug in langen Bögen, wirkt dabei langschwänziger als Rohrammer.  

Männchen im Prachtkleid unverkennbar, fast ganz gelber Kopf mit wenigen dunklen Markierungen auf Scheitel und Ohrdecken, satt gelbe Unterseite, Brust mit viel Olivgrün und Rotbraun, Flanken rotbraun gestrichelt. 

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Erlenzeisig

Erlenzeisig auf einem Ast | © Carl-Peter Herbolzheimer © Carl-Peter Herbolzheimer

Klein und zierlich, mit recht kleinem Kopf und kurzem Schwanz. Dunkler Flügel mit kontrastierend gelben oder gelblich weißen Binden, Schwanzseiten an der Basis gelb, stark gestreifte hintere Flanken. 

Männchen: Stirn, Scheitel und Kinn schwarz (im frischen Gefieder teilweise durch hellgraue Federsäume verdeckt), Überaugenstreif, Brust und Bürzel ungestreift grüngelb.
Weibchen: Scheitel graugrün, Brust und Bürzel weißlich mit gelbgrünem Ton, diffus gestreift. 

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Girlitz

Ein Girlitz sitzt auf einem Stein am Ufer eines Bachs | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka

Klein mit proportional großem Kopf, aber winzigem Schnabel. Wichtige Merkmale sind geringe Größe, energetischer, hüpfender Flug und rastloses Verhalten. Gelb bis gelbgrüne Oberseite mit dunklen Streifen. Langer heller Überaugenstreif zieht sich um Ohrendecken bis zu hellen Halsseiten, düstere Ohrdecken mit hellem Fleck im Zentrum, Bürzel hell, leuchtend gelb und kontrastierend bei Weibchen. Kleinster heimischer Fink mit hohem, klirrenden Gesang, der meist von hoher Warte vorgetragen wird. Der Girlitz ist ein Zugvogel und im Winter eher nicht zu sehen. Daher wird er in der kalten Jahreszeit oft mit der ähnlichen Goldammer verwechselt.

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Grünfink

Grünfink auf Geäst vor blauem Himmel | © Hans Wolf © Hans Wolf

Kräftiger Körper, Kopf und Schnabel. Schnabel blass rosa oder elfenbeinfarben. Gekennzeichnet durch auch am zusammengelegten Flügel sichtbares grüngelbes Flügelfeld, gebildet von gelben Außenfahnen der Handschwingen, grünliche Unterseite viel Gelb an Schwanzbasis. 
Männchen: Brust und Bauch gelbgrün, graugrüne Oberseite, gräuliche Kopfseiten, hellgraues Flügelfeld; viel Gelb auf Handschwingen und Schwanz. 
Weibchen: Mattere, grauere Farbtöne, Mantel bräunlicher, weniger Gelb auf Handschwingen und Schwanz.   

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Zaunammer

Zaunammer auf Ast | © Rosl Roessner © Rosl Roessner

Etwas kleiner als Goldammer, proportional etwas größerer Schnabel und kürzerer Schwanz. 

Männchen im Prachtkleid: Kehle und Augenstreif schwarz, breites, olivgraues Brustband 

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Schaf- vs. Gebirgsstelze

Schafstelze links Gebirgsstelze rechts | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Schafstelze (links), Gebirgsstelze (rechts)

Von den Proportionen ist die Schafstelze weniger extrem als andere Stelzen, Schwanz etwas kürzer als bei Bachstelze, deutlich kürzer als bei Gebirgsstelze. Männchen unterseits matt gelb, Weibchen etwas matter gefärbt, vor allem auf der Brust. Oberseite graugrünlicht oder graubraun mit im Freiland kaum erkennbarem Olivton; Beine schwarz, mittellang; Flügel graubraun mit recht deutlichen, aber schmalen hellen Flügelbinden. 

Die Gebirgsstelze besitzt unter den Stelzen den längsten Schwanz und die kürzesten Beine. Wippt ständig stark mit Schwanz und Hinterkörper. In allen Kleidern lebhaft gelbe Steißregion und gelbgrüner Bürzel. Beine bräunlich rosa (bei anderen Stelzen schwarz). Grauer Mantel kontrastiert mit schwarzen Flügeln, Schirmfedern mit (gelb)weißen Rändern, deutlicher heller Überaugenstreif. 
Männchen im Prachtkleid: Schwarzer Kehllatz, rein weißer Überaugen- und Bartstreif, übrige Unterseite gelb (manchmal mit helleren Flanken). 
Weibchen Prachtkleid: Kehle weiß mit etwas Schwarz durchsetzt, gelegentlich großer Schwarzanteil fast wie bei Weibchen, aber stets weißer Einschlag, ferner beiger Überaugenstreif und undeutlicher Bartstreif.  

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Zitronenzeisig

Zitronenzeisig auf Ast | © H.-J. Fünfstück © H.-J. Fünfstück

Größe wie Erlenzeisig mit kürzerem, aber spitzem Schnabel. Zwei gelbgrüne Flügelbinden, sonst im Flug keine hellen Markierungen auf Flügel und Schwanz.

Männchen: Gesicht, Unterseite und Bürzel gelbgrün, Nacken und Halsseiten aschgrau, Mantel fast ungestreift olivgrau.
Weibchen: Matter und grauer, weniger Gelbgrün im Gefieder, besonders im Gesicht, Mantel leicht gestreift, Grau der Halsseiten läuft zu Brustband zusammen.  

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Gelb- vs. Orpheusspötter

Gelbspötter links Orpheusspötter rechts | © Gunther Zieger / Rosl Roessner © Gunther Zieger / Rosl Roessner
Gelbspötter (links), Orpheusspötter (rechts)

Kleiner als Spatz und schlanker. Geschlechter gleich gefärbt. Graugrüne Oberseite und leuchtend gelbe Unterseite. Deutliches helles Flügelfeld, bleigraue Beine. Recht kräftiger Schnabel mit breiter Basis, ziemlich großer Kopf (oft mit gesträubten Scheitelfedern), lange Flügel, recht kurzer, gerade abgeschnittener Schwanz. 

Ähnliche Arten
Der Orpheusspötter ist ihm äußerlich ähnlich, hat aber nur ein schwach aufgehelltes Flügelfeld, kürzere Flügel, einen abweichenden Gesang und lebt nur lokal im Südwesten. Junge Fitisse haben helle Beine und kürzere Handschwingen.

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Waldlaubsänger

Waldlaubsänger auf Ast | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning

Deutlich kleiner und zierlicher als ein Spatz. Größe wie Fitis, ähnlich lang gestreckt, sogar mit noch längeren, spitzeren Flügeln (Handschwingenprojektion entspricht mindestens Schirmfederlänge), sieht daher kurzschwänzig aus. Zarter Schnabel, kräftig grüne Oberseite und weißliche Unterseite mit leuchtend gelber Kehle und Brust, auffälliger gelber Überaugenstreif, markanter graugrüner Augenstreif, Kehle, Ohrdecken und Vorderbrust hell zitronengelb mit ungewöhnlich quer abgesetzter silberweißer Färbung der übrigen Unterseite

Ähnliche Arten
Andere Laubsänger. Die zweigeteilte Unterseite aus gelber Kehle und Brust sowie weißem Bauch hat aber nur der Waldlaubsänger. 

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Pirol

Pirol auf einem Ast | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka

Etwa 24cm groß und ca. 70g schwer (etwa amselgroß), schlank; Männchen im Alter leuchtend gelb; Flügel schwarz mit gelbem Fleck am Ansatz der Handschwingen; Schwanz schwarz mit gelbem Außenrand an der Spitze; schwarzer Augenstrich zwischen rotem Schnabel und rotem Auge; Oberseite alter Weibchen grün bis gelbgrün, gelblich oder grüngrau, Unterseite weißgrau bis gelblich mit feinen dunklen Längsstreifen; Unterschwanzdecken und äußere Schwanzspitzen gelb; Augenstrich nur angedeutet. 

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