Sie haben eine Fledermaus in Ihrem Zimmer?

Das LBV-Fledermaus-Telefon hilft Ihnen weiter

Ab Anfang August verlassen junge Fledermäuse ihre Kinderstube um sich ein eigenes Quartier zu suchen. Dabei können sie sich schon mal verirren und landen in Wohnungen, Klinikfluren oder Büroräumen. Zur Todesfalle für die harmlosen Tiere können gekippte Fenster mit Vorhängen werden: Fahren die Bewohner auch noch in den Urlaub, können Fledermäuse durch das Fenster einfliegen, kommen aber von alleine nicht wieder heraus. Wer mit den harmlosen Tieren nicht zurechtkommt, kann sich an uns wenden.

Zwergfledermäuse sitzen auf einem Balken in einem Haus | © Bianca Fuchs © Bianca Fuchs
Beim Anblick der Fledermäuse bitte nicht in Panik geraten

Der LBV appelliert an die Stadtbewohner, beim Anblick der fliegenden Säuger nicht gleich in Panik zu verfallen. Die meisten Betroffenen tun das Richtige, nämlich in der Dämmerung das Fenster weit öffnen, damit die Tiere von alleine den Weg nach draußen finden. 

Wichtig ist auch: Ruhe bewahren und Türen zu anderen Räumen verschließen. Wurde das Tier tagsüber im Fensterrahmen, hinterm Vorhang oder Fensterladen entdeckt, sollte es am besten in Ruhe gelassen werden. Ratsam ist abzuwarten, bis die Fledermaus abends aufwacht. Dann sollten das Licht gelöscht und sämtliche Fenster im Zimmer geöffnet werden. In der Regel finden die Tiere schnell wieder hinaus.

Um schlafende Tiere, an Vorhängen oder Wänden hängend, direkt zu entfernen, sollte man sie vorsichtig mit Handschuhen oder einem Tuch „abpflücken“ und in einen Schuhkarton mit etwas Küchenkrepp oder einem Stofftuch befördern. An einem katzensicheren und kühlen Ort kann der Karton dann zwischengelagert werden, um die Fledermaus abends nach draußen zu bringen und den Karton zu öffnen.

Sie wird dann sicher abfliegen können. Wer in der Nähe eines Fledermausquartiers oder einer Fledermaus-Wochenstube wohnt, kann gelegentlich mit Einflügen rechnen. Dagegen helfen Fliegengaze oder Fliegengitter, die man vorübergehend an Fenstern gegen das Einfliegen anbringen kann.

Fledermäuse haben eine ausgezeichnete Anpassungsfähigkeit an menschliche Bauwerke entwickelt. Sie sind Teil unseres gemeinsamen Ökosystems Stadt und verdienen deshalb unseren Schutz. Denn wegen des schwindenden Lebensraums sind sie bedroht. So zerstört unbedachte Gebäudesanierung zum Beispiel ihre Quartiere. Geeignete Schlaf- und Überwinterungsplätze werden immer seltener.

Im Notfall: Fledermaushilfetelefon

Zwergfledermaus sitzt auf einer Reihe Bücher im Regal | © Bianca Fuchs © Bianca Fuchs

In der Metropolregion Nürnberg ist, um Bewohnern als auch den Fledermäusen zu helfen, in den Sommermonaten (Juli, August und September) ein Fledermaushilfetelefon eingerichtet, das unter der Nummer 0911-43122724 zu erreichen ist.

In diesen Monaten ist ein Anrufbeantworter eingeschaltet, der tagsüber (auch am Wochenende) mehrmals abgehört wird. Sie werden dann zurückgerufen. Geht während der Betreuungsmonate ein Anruf ein, kümmern sich die LBV-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen so schnell wie möglich um die betroffenen Tiere.

Die Fledermäuse, hierbei handelt es sich meist um Zwerg- oder Mückenfledermäuse, werden eingesammelt und abends an einem geeigneten Ort wieder freigelassen. Verletzte Tiere werden von einer Biologin versorgt.

Bei Fragen außerhalb der Metropolregion Nürnberg gibt das Bundesweite Fledermaustelefon unter der Telefonnummer 030-284984-5000 Auskunft.

Bei allgemeinen Fragen zu Fledermäusen wenden Sie sich bitte in der Zeit von 9-11 und 14-16 Uhr an das LBV-Naturtelefon unter der Nummer 0 91 74 / 47 75 – 500.

Ihre Ansprechpartner auf einen Blick

Die richtige Beratungsadresse in Ihrer Nähe finden Sie unter www.fledermaus-bayern.de

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