Wechselkröte

Bufo viridis

Wechselkroete |© Frank Derer © Frank Derer
Wechselkröte sitzt im Sand

Rote Liste Bayern: Vom Aussterben bedroht
Erhaltungszustand Kontinental und Alpin:
ungünstig/schlecht

 

Verbreitung und Bestandssituation

Hauptsächlich sind noch die Münchner Schotterebene und Teilräume von Donau und Unterer Isar besiedelt. Daneben gibt es verstreute, isolierte, meist kleine Vorkommen im Tiefland.

Lebensrum und Lebensweise

Die Art bevorzugt offene, sonnenexponierte Lebensräume mit lückiger, niederwüchsiger Vegetation und grabfähigen Böden. Bei uns bewohnt sie neben wenigen Flussauen vor allem Abbaustellen (v. a. Kies- und Sandgruben), militärische Übungsplätze, Industriebrachen bzw. Baustellen, trockene Ruderalflächen in früher Sukzession, auch Äcker, Bahndämme, Parks und Gärten. Als Laichgewässer dienen der Pionierart verschiedenste stark sonnenexponierte, vegetationsarme, fischfreie, meist flache Stillgewässer (oder zumindest mit Flachufern), beispielsweise wassergefüllte Senken oder Fahrspuren in Bau- und Abgrabungsstellen.

Junge Wechselkröten werden meist nach drei Jahren geschlechtsreif und können bis zu 10 Jahre alt werden.
Während der Fortpflanzungsperiode verstecken sich die Tiere tagsüber meist in nur wenigen Metern Entfernung zu ihren Laich- und Rufgewässern unter Steinen, Brettern, Steinhaufen, Erdhöhlen oder Kleinsäugerbauen.

Während der Laichzeit entfernen sich adulte Tiere nur wenige Meter von den Laichgewässern. Wegen deren Wegfall oder Sukzession muss die Wechselkröte hoch mobil sein, um neu entstandene Gewässer spontan zu besiedeln, und können auf die Suche nach neuen Laichgewässern mehrere Kilometer zurücklegen (im Extremfall sind schon über 10 km gemessen worden!).

Eine Wechsekröte hat sich irrtümlich einen Grasfrosch für die Paarung im Wasser ausgesucht, sie sitzen aufeinander | © Frank Derer © Frank Derer
Wechselkröte auf Grasfrosch

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

  • Rekultivierung von Abbaustellen mit Beseitigung von Gewässern und Kleinstrukturen
  • Veränderung der Abgrabungstechnik in Abbaugebieten (z.B. großdimensionierte Nassabgrabungen, Steilufer, schnelle Ausbeute)
  • Wegfall bäuerlicher oder kommunaler Kleinabbaustellen
  • Zerschneidung von Lebensräumen, insbesondere Trennung von Laichgewässern und Landlebensräumen / Winterquartieren
  • Zunehmende Isolierung von (Rest-) Populationen
Wechselkröte auf trockenem Kies von der Seite fotografiert |© Hans Joachim Fuenfstueck © Hans Joachim Fuenfstueck
Wechselkröte auf Kies

Mögliche Schutz-Maßnahmen

  • Erhaltung und Neuanlage von ausgedehnten Lachensystemen im Offenland oder allenfalls auf locker bestockten Flächen; am besten in Abbaustellen oder Verfüllungsflächen, da dort in der Regel auch ein geeigneter Landlebensraum vorhanden ist
  • Anlage von Versteckplätzen im Gewässerumfeld z.B. Steinplatten oder Kiesbrocken

Allgemein gilt: Neben der Anlage der Laichgewässer muss eine dauerhafte Pflege der Struktu-ren gewährleistet sein.

Systematik

Amphibien (Lissamphibia), Ordnung: Froschlurche (Anura), Unterordnung: Neobatrachia, Familie: Kröten (Bufonidae) Gattung: Bufotes, Art: Wechselkröte (Bufo viridis).

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