Uferschwalbe

Riparia riparia

Ruf der Uferschwalbe

Stimme der Uferschwalbe
Ruft raus raspelnd, wie durch grobes Sandpapier erzeugt „trrsch“; bei Erregung in langer, schneller sich oft beschleunigender Folge „trrrsch trre-trre-trre-rrerrerre…“. Diese Serien und ähnliche Varianten bilden offenbar den Gesang.  
Alarmruf höher und erregt „tschiir“. 

Status

Rote Liste Bayern: Arten der Vorwarnliste 
Rote Liste Deutschland: Arten der Vorwarnliste 

Blick ins Geschichtsbuch

Volkstümlicher Name
Der wissenschaftlicher Name der Uferschwalbe lautet Riparia riparia und leitet sich vom lateinischen Wort ripa für Ufer ab. Ihren volkstümlichen Namen hat sie ihrem bevorzugtem Brutgebiet zu verdanken: dem Ufer.

Aussehen

fliegende Uferschwalbe | © Marcus Bosch © Marcus Bosch
Eine der kleinsten Schwalbenarten: die Uferschwalbe

Größe: ca. 12 – 13 cm

Spannweite: ca. 27 – 29 cm

Gewicht: ca. 12 – 18 g

Alter: durchschnittlich 10 Jahre

Kennzeichen
Einer der kleinsten Schwalbenarten. Gefieder oberseits matt graubraun (Handschwingen etwas dunkler), unterseits weiß mit graubraunem Brustband; Flügelunterseite dunkel (graubraun, Flügeldecken etwas dunkler); Schwanz nicht tief, aber deutlich gegabelt und ohne weiße Flecke. Unterscheidet sich von Braunkehl-Uferschwalbe durch etwas bedeutendere Größe, dunkles Brustband, weiße Kehle und kotrastreicher abgesetzte dunkle Unterflügeldecken. 
Fliegt rasant und leicht, beim Beschleunigen wirken die nach hinten schlagenden Flügeln schmal; gleitet nur wenig.  
Jugendkleid: Aus der Nähe helle rostbeige oder weißliche Säume besonders auf Schirmfedern und Flügeldecken, diese Bereiche aus der Entfernung heller wirkend als bei Adulten.  

Ähnliche Arten
Die Uferschwalbe gehört zur Familie der Schwalben.

Vorkommen

drei Uferschwalben sitzen auf einem Ast | © Henning Werth © Henning Werth
Die Uferschwalbe ist in Bayern regional verbreitet

Bei uns
Sommervogel (April bis September), überwintert in Westafrika; zur Zugzeit Gemeinschaftsschlafplätze im Schilf 

Verbreitung
Das Areal der Uferschwalbe erstreckt sich von Spanien und Kleinasien ostwärts bis zum Pazifik; auch weite Teile Nordamerikas sind besiedelt.

Verbreitung in Bayern
Die Uferschwalbe ist in Bayern regional verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte liegen im Tertiärhügelland sowie in Nordbayern entlang der Flussniederungen von Main, Rednitz und Regnitz. Lokale Vorkommen finden sich in Mittelfranken, Oberfranken, in der Oberpfalz und im südlichen Südbayern. Unbesiedelt sind die Alpen und weitgehend auch das voralpine Hügel- und Moorland bis in die südlichen Teile der Schotterebene. 

Die größten Vorkommen liegen mit jeweils über 400 Brutpaaren pro Quadrant am Obermain und an der schwäbischen Mindel. 

Bestand in Bayern: 11.500 – 18.500 Brutpaare

Lebensweise

Uferschwalbe im Anflug um Nestlinge zu füttern | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Die Uferschwalbe füttert ihre Nestlinge

Verhalten
Uferschwalben kehren etwa Mitte April aus ihren Winterquartieren in die Brutkolonien zurück. Nach der Ankunft werden vorhandene Bruthöhlen belegt oder von dem Männchen unter Einsatz von Schnabel und Krallen neu gebaut. Am Ende der Brutröhre liegt eine ausgepolsterte Nestkammer, in die 4-6 Eier gelegt werden.

Lebensraum
Uferschwalben legen ihre Bruthöhlen in Steilwänden an, daher kamen sie ursprünglich nur an Küsten oder an Flussläufen mit natürlicher Dynamik vor. Nach und nach sind die Schwalben jedoch in Abgrabungsstellen für Ton- und Sandgruben ausgewichen, da viele ursprüngliche Lebensräume verbaut wurden. Doch auch der Ersatzlebensraum wird knapper.

Nahrung 
Die Uferschwalbe jagt kleinere Fluginsekten. Je nach Lebensraum suchen sie über Wiesen und Feldern, oder in Gewässernähe nach Nahrung.

Nest 
Für ihr Nest baut sie Röhren in sandige und meist frisch abgebrochene Steilwände.

Schon gewusst?

Auf dem beschwerlichen Zug in die Wintergebiete übernachten die sonst in Röhren brütenden Vögel in Schilfbeständen.

Gefährdung

Die Uferschwalbe geht aufgrund des schwindenden Lebensraums in ihren Beständen zurück. Auch Sekundärlebensräume wie Ton- oder Sandgruben werden knapper, da Auflagen Abbaurestriktionen oder Begrünungen vorsehen. Um ein freies An- und Abfliegen zu ermöglichen sind jedoch vegetationsfreie Bereiche, wie sie nach Abbrüchen entstehen, nötig.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Schwalben (Hirundinidae), Gattung: Riparia, Art: Uferschwalbe (Riparia riparia).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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